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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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mir dort nicht gefällt. Es wird langsam spät.«
    »Haben Sie noch mehr Mädchen?«
    Donatti sah ihn an. »Sie stellen eine Menge Fragen, Decker. Die Antworten könnten Sie in Konflikte bringen. Damit ist keinem von uns gedient.«
    »Wie viele Mädchen haben Sie, Donatti?«
    Chris gab keine Antwort.
    Decker musste Donattis Vertrauen gewinnen, um mehr aus ihm herauszubekommen. Er traf eine wohl überlegte Entscheidung. »Ich schwöre, das bleibt unter uns.«
    Donatti setzte sich wieder und goss sich noch einen Drink ein. »Im Moment sind es zwanzig. Wenn ich wollte, könnte ich hundert haben. Die meisten sind sechzehn und älter, aber es sind auch ein paar jüngere darunter.«
    »Jungs auch?«
    »Ja, doch, ein paar Schwuchteln hab ich. Wie die zwei Süßen, die mir bei den Aufnahmen zur Hand gehen. Die beiden sind über achtzehn, waren es aber nicht, als ich sie kennen lernte. Heteros kommen mir nicht ins Haus. Mit ein paar hab ich's mal probiert. nichts als Scherereien. Sie belästigten die Mädels und meinten ständig, sie müssten mir den Platz streitig machen. Wer die Oberhand behalten hat, können Sie sich ja denken. Nervensägen - allesamt.«
    »Und Sie sind ihr Zuhälter.«
    Donatti blickte zur Decke. »Zuhälter ist ein starkes Wort, Decker. Ich tu ihnen einen Gefallen. Und dafür tun sie mir einen. Die sind mir sogar so dankbar, dass sie es kaum abwarten können, mir einen Gefallen zu tun. Ich seh das so: Ich bin so eine Art letzter Bahnhof vor der Endstation, eine letzte Chance für sie, ihren Arsch zu retten und nicht bei einem der wirklich eiskalten Schweine zu landen. Manche kaufe ich den Arschlöchern sogar ab, wenn sie gut genug aussehen. Ich bring sie in Wohnungen unter, wo sie ihren Entzug machen können. Sie kriegen was zu essen, ein Dach über dem Kopf, Klamotten und Medikamente, falls sie welche brauchen. Ein Viertel haut nach ein paar Tagen ab, ein Viertel nach einer Woche. Wenn sie länger als zwei Wochen bleiben, hab ich sie. Dann sind sie abhängig.«
    »Abhängig?«
    »Nicht von Drogen. von mir. Ich mach ihnen klar, dass sie ohne meinen Schutz nicht überleben können«, erklärte Donatti geduldig. »Ich bin ein praktisch denkender Mensch, Decker. Ich schinde meine Rennpferdchen nicht. Ich will auf keinen Fall, dass sie ihren Sex verschleißen. Ich will sie frisch und knackig. Ein gesund aussehendes, junges, geiles Luder mit gespreizten Beinen macht an - eine sexuell missbrauchte Streunerin, die in der Ecke kauert, turnt ab.«
    »Sie brauchen die Mädchen für Ihr Heft.«
    »Genau darum geht's, Decker - wie komme ich an junge Mus chis für meine verschiedenen Unternehmen. Aber erst mal müssen sie achtzehn werden. Am liebsten wär's mir, wenn sie ihre Dienste nicht verscherbeln müssten, aber im Moment hab ich ein kleines Problem mit dem Cash-Flow, weil ich nämlich selbstständig arbeite. Wissen Sie, falls Sie in der Familie mal Bedarf haben, ist immer Geld für Sie da - aber es gibt eben keine Vermögensplanung. Wenn Joey nichts in der Tasche hatte, holte er es sich von dem, der gerade was besaß. Bei mir ist das anders. Ich will was mit Zukunft.«
    »In den Regalen liegen aber ziemlich viele Männermagazine, Donatti.«
    »Ganz zu schweigen von den Videos und interaktiven WebAngeboten. Und genau deshalb konzentriere ich mich auf Marktnischen. Nicht die Yuppies, die GQ oder Esquire lesen. Oder die Loser, die sich an den Silikontitten im Playboy oder Penthouse aufgeilen. Können Sie als älterer verheirateter Heterosexueller mit der Scheiße was anfangen?«
    »Ich kaufe keine solchen Magazine, Donatti.«
    »Weil sie Sie nicht ansprechen, Lieutenant. An wen wende ich mich? An biedere Familienväter in funktionierenden, aber langweiligen Ehen. An Männer, die nicht alles für eine lausige kleine Affäre aufs Spiel setzen wollen, aber aus deren Sexleben die Luft raus ist. Ein Haufen Verzweifelter. Sie vielleicht nicht, Decker, aber viele Typen aus dem Mittelstand haben es ganz gern, wenn man sie ein bisschen aufrichtet. Ich weiß, wovon ich rede. Ich hab selbst dreieinhalb Jahre Knast in einer beschissenen Ehe hinter mir. Ich weiß alles über Internet, Websites und Cyberpeepshows - dazu habe ich auch schon ein paar Ideen -, aber mit dem Laptop aufs Klo zu gehen, um sich einen runterzuholen, ist doch letztlich ziemlich unpraktisch. Was soll denn da die Frau denken?«
    Decker schaute kopfschüttelnd zur Seite. »Sie haben wohl ein b isschen Marktforschung betrieben, Chris?«
    »Heutzutage muss

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