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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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»Nächstenliebe beginnt zu Hause«, sagte Chaim.
    »Streitet euch nicht«, schimpfte eine andere Schwester. »Haben wir nicht schon genug Sorgen?«
    Raisie blickte zu Decker und wies dann auf ihre Schwestern. »Das ist Esther und das Malka.«
    Decker sprach ihnen sein Beileid aus.
    »Und wer waren die anderen, die Ephraim kannten?«, fragte Mr. Lieber.
    »Ich habe mich mit einem Mann unterhalten, der Ephraim in einer Gruppe namens Emek Refa'im kennen gelernt hat.«
    »Ach ja«, sagte Mr. Lieber. »Diese Therapiegruppe.« »Ein Ort für Drogensüchtige, Papa«, meinte Chaim. »Ein Ort, an dem ihnen geholfen wird«, erwiderte Mr. Lieber. »Er machte Fortschritte, Lieutenant, wirklich.«
    »Das kann ich mir denken.«
    Der alte Mann seufzte. »Er war gut.« In seinen Augen schimmerten Tränen. »Auch im Geschäft.«
    »Seit wann hat er mit Ihnen und Chaim gearbeitet?«
    Lieber antwortete nicht.
    »Zwei Jahre«, murmelte Chaim.
    »Zwei Jahre«, wiederholte der alte Mann. »Es hat ihm Freude gemacht. Ich weiß, er mochte die Arbeit.«
    Chaim verdrehte die Augen, aber das sah der alte Mann nicht.
    »Ich bin mir sicher, dass er gern im Geschäft eingebunden war«, meinte Decker. »Was war seine Aufgabe?«
    »Was tut das jetzt noch zur Sache?«, zischte Chaim.
    »Er möchte es wissen«, sagte Mr. Lieber. »Er war der Mann für die Kisten.«
    »Er war das Faktotum«, berichtigte Chaim.
    »Er führte die Kasse, füllte die Regale auf, kümmerte sich um die Inventarlisten für die Läden und das Lager und sprang ein, wenn die Leute nicht auftauchten.«
    »Wenn er denn auftauchte«, sagte Chaim.
    »Chaim!«, rief Raisie. »Bitte!«
    Chaim rieb sich das Gesicht. »Entschuldigung.«
    Jonathan kam mit dem Tee zurück. Er gab seinem Schwiegervater, dann Decker ein Glas. »Danke, Jon.«
    Chaim sagte: »Ich gehe kurz nach oben, Papa. Ich bin gleich wieder da.«
    »Ich komme mit«, sagte Jonathan.
    »Okay,«
    Die beiden Männer bahnten sich einen Weg durch die Menge. Sie gingen dicht nebeneinander, und es lag ein unausgesprochenes Einverständnis zwischen ihnen.
    Sie verheimlichten etwas.
    War das Mädchen ausgerissen? Hatte es Kontakt zu ihnen aufgenommen? Gestern Abend hatte es panische Angst davor gehabt, irgendetwas mit ihren Verwandten zu tun zu haben, aber morgens sieht die Welt oft anders aus. Vielleicht war sie mittlerweile zu der Überzeugung gelangt, zu Hause sei es immer noch am sichersten.
    Oder interpretierte er zu viel in diese Verbrüderung? Vielleicht wollten die beiden nur den vielen Leuten entfliehen -was verständlich war.
    Mr. Lieber nippte an seinem Tee. »Ich war der Meinung, die Dinge hätten sich eingerenkt.«
    Decker widmete seine Aufmerksamkeit wieder ganz dem alten Mann. »Ich bin mir sicher, das war auch so.«
    »Warum dann? Warum? Die Polizei sagt, es hatte mit Drogen zu tun. Warum hatte er mit Drogen zu tun?«
    Decker gab keine Antwort und kaschierte sein Schweigen mit einem Schluck Tee.
    Mr. Lieber schüttelte den Kopf. »Das Fleisch ist schwach.«
    »Mr. Lieber«, flüsterte Decker. »Vielleicht waren es nicht die Drogen. Können Sie sich vorstellen, dass ihm jemand etwas Böses wollte?«
    »Nein! Niemand!«
    »Ich frage Sie das nicht gern, aber vielleicht haben Sie oder Ihr Sohn jemanden verärgert?«
    »Ich?« Der alte Mann zuckte die Schultern. »Ich verärgere alle meine Kunden. Mit Juden kann man keine Geschäfte machen. Sie wollen immer alles herunterhandeln. Wenn man ihnen nicht gibt, was sie wollen, beschweren sie sich. Aber niemand wird so wütend, dass er mich angreift.«
    »Kann ich Ihnen eine andere persönliche.«
    »Fragen Sie, fragen Sie.« Lieber stellte das Glas auf den Boden und nahm Deckers freie Hand. »Fragen Sie.« »Schulden Sie jemandem Geld?«
    »Nur der Bank... Geschäftsschulden. Ihretwegen würde die Citibank mich oder meine Söhne nicht unter Druck setzen.« »Keine privaten Kredite?«
    »Nein. Ich habe Geld auf einem Geschäftskonto und auf einem Sparkonto. Nicht viel. Das Geschäft ist in letzter Zeit nicht besonders gut gelaufen. Meine Einnahmen gehen zurück, es wird viel gestohlen. das passiert immer, wenn die Zeiten schlecht sind. Aber sie sind nicht so schlecht, dass ich mich an diese Kredithaie wenden musste, falls Sie das meinen.«
    »Ja.« Decker stellte seine leere Tasse neben den Stuhl. »Das meine ich.« Er legte sich seine Worte zurecht. »Und was ist mit Ihren Angestellten? Haben Sie da mit jemandem Ärger?«
    »Nicht dass ich wüsste. Die meisten arbeiten

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