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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ihn, dass er nicht verriet, was er wusste oder was er auch nur zu wissen glaubte.
    Gar nicht davon zu reden, dass er nicht an Geister glaubte und ganz eindeutig annahm, sie wäre verrückt, weil sie das tat. Und dann auch noch …
    Wie konnte er es wagen, ihren Cousin zu verdächtigen, ein Mörder zu sein? Nur um seine Neugier zu befriedigen, hatte sie Dans Wohnung durchsucht, und sie hatte keinerlei Hinweis darauf gefunden, dass er hier womöglich jemanden gefangen hielt.
    In diesem Augenblick klingelte es an der Tür, und Dan machte auf, bevor er sich wieder neben sie setzte.
    Mike kam herein. Er ging auf und ab, versuchte, sich an jedes Wort zu erinnern, das er zu Angie gesagt hatte, jedes Wort, das sie zu ihm gesagt hatte, in der Hoffnung, ihm würde noch irgendetwas einfallen, das der Polizei helfen könnte. Dann riss er die Arme hoch. “Mir fällt überhaupt nichts ein, verdammt.”
    “Bist du sicher, dass sie nicht selbst dahintersteckt, irgend so eine Art Werbegag?”, fragte Dan. “Der Himmel weiß, sie ist ehrgeizig genug, um so ziemlich alles zu versuchen”, argumentierte er.
    Mike ließ ein langes Seufzen hören. “Wollt ihr wissen, was das Traurigste an der ganzen Sache ist?”, fragte er.
    “Was denn?”, fragte Christina.
    “Ich sollte mir darüber Sorgen machen, von der Polizei noch einmal verhört zu werden, ein Verdächtiger zu sein. Aber wisst ihr, was mir wirklich zu schaffen macht?” Er flüsterte fast.
    “Was?”, sagte Adam.
    “Ich werde fast verrückt vor Sorge um sie. Ist das nun bescheuert oder nicht?”
    “Eigentlich ist es nur menschlich”, sagte Adam zu ihm. “Also, nicht die Hoffnung aufgeben. Sie können sie immer noch finden.”
    “Ich weiß nicht. Meinst du, wir haben einen Fehler gemacht, ihren Namen und ihr Foto an die Medien zu geben?”, fragte Jerry. “Meinst du, der Killer könnte in Panik geraten und sie umbringen? Ich meine … schneller, als er das sowieso tun würde?”
    “Weiß ich auch nicht”, sagte Jed zu ihm.
    “Ich habe Michael McDuff befragt. Das wollte ich dir sagen, denn ich weiß ja, dass du die Familie kennst”, sagte Jerry und gab der Frau hinterm Tresen ein Zeichen. “Noch einen Scotch, pur, bitte”, sagte er, sah Jed an und fluchte leise. “Bin außer Dienst.”
    “Hab ich was gesagt?”
    “Ja, na ja, du warst immer der Typ, der sich streng an die Regeln hielt, aber ich bin fast genauso rechtschaffen”, sagte Jerry zu ihm.
    “Ich komme gerade von Daniel McDuff”, sagte Jed.
    “Dachte mir schon so was in der Richtung. Wie man munkelt, triffst du dich regelmäßig mit einer Rothaarigen – Christina Hardy. Wo ich so drüber nachdenke, hast du eine Verbindung zu Christina Hardy, die einen Bezug zu mehreren der Opfer hat, und du stehst mit Katherine Kidd in Kontakt. Langsam fängst du selber an, ganz schön interessant dazustehen.”
    “Das kannst du nicht ernst meinen.”
    Jerry hob die Schultern und grinste. “Ach, zum Teufel, mit mir will sich nie irgendwer Interessantes verabreden, aber du … gleich zwei toll aussehende Rothaarige.”
    “Ich treffe mich nicht mit Katherine Kidd. Ich arbeite für sie.”
    “Sie bezahlt dich?”
    “Ich arbeite für sie, weil ich mich wegen ihrem Bruder wie ein Stück Dreck fühle. Das weißt du doch, Jerry, was soll also dieses Verhör?”
    “Erschöpfung, Frustration”, gab Jerry zu.
    Mal O’Donnell kam rein und setzte sich auf den Barhocker links von Jed. “Einen Black and Tan, Süße, vielen Dank”, sagte er zu der Kellnerin.
    Als die Frau verschwunden war, blickte O’Donnell Jed an. “Du hast irgendetwas in petto.” Es war eine Feststellung, keine Frage.
    “Ich wünschte, es wäre so”, sagte Jed angespannt.
    “Willst du wissen, was ich denke?”, fragte O’Donnell.
    “Verrat’s mir”, sagte Jed und nahm einen tiefen Schluck von seinem Bier.
    “Beau Kidd hat die ersten Mädchen ermordet”, sagte Mal.
    “Ich denke, da liegst du falsch.”
    “Nein. Das hier ist ein Nachahmer. Beau hat die ersten Mädchen umgebracht. Dann wurde er erschossen, und die Morde hörten auf”, sagte Mal.
    “Die hörten auf, weil Beau einen prima Sündenbock abgab, und weil das da draußen ein verdammt schlauer Täter ist, einer, der sich woandershin verzogen hat, um da seine krankhaften Fantasien auszuleben”, teilte Jed ihm mit.
    “Wieso bist du da so sicher?”, fragte Jerry.
    “Weil er was mit der Schwester des Sündenbocks hat”, sagte Mal und nickte wissend.
    Jed schüttelte den Kopf.

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