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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Demo. Mochte es wirklich. Okay?”
    Also fing Allison zu singen an, ohne auf die Klavierbegleitung zu warten. Sie hatte genau die Stimme, die Christina vorschwebte. Frauen würden sie hören und sich sofort damit identifizieren können; Männer würden glauben, Kartoffelchips hätten plötzlich etwas an sich, das sexy war. Und das Wichtigste, den Leuten würde die Stimme nicht mehr aus dem Kopf gehen, sie würden immer wieder gerne an Sanima’s Kartoffelchips denken.
    “Großartig”, sagte Christina, und Allison wurde rot vor Stolz.
    Sie gingen es noch ein paarmal mit Klavierbegleitung durch, bis Christina mehr als sicher war, dass Allison es auch wirklich im Schlaf beherrschte.
    “Okay, wir haben am nächsten Dienstag einen Termin mit den Leuten von Sanima’s. Im Aufnahmestudio, morgens um neun Uhr.”
    Allison nickte begeistert. “Das habe ich mir alles schon notiert, als wir das erste Mal telefoniert haben. Ich freu mich total! Vielen Dank. Vielen lieben Dank!”
    “Ich habe Ihnen zu danken”, sagte Christina, als sie die Sängerin zur Tür brachte.
    “Ich werde die Stimme von Sanima’s Chips”, sagte Allison glücklich.
    “Dann können wir nur hoffen, dass die auch was taugen, was?”, sagte Christina lachend.
    Allison lächelte zurück und dankte ihr noch einmal. Christina winkte und zog die Tür zu. Als sie ins Schloss fiel, zuckte Christina vor Schreck zusammen.
    Jemand hatte auf dem Klavier eine Note angeschlagen.
    Eine einzelne Note.
    Ihr lief es eiskalt den Rücken runter. Sie schluckte heftig. Irgendwas musste auf die Tasten gefallen sein. Was sollte es sonst gewesen sein? Es war ja außer ihr kein Mensch im Haus.
    Sie zwang sich, sich umzudrehen und ein paar Schritte zurückzugehen. Sie blieb in der Tür zum Salon stehen und schaute sich um. Niemand da. Natürlich nicht, sagte sie sich. Sie wusste ja, es war niemand anderes im Haus.
    Sie betrat den Raum und betrachtete das Klavier. Nichts auf den Tasten. Es sah genauso aus, wie sie es gerade verlassen hatte.
    Als sie sich hinsetzte, spürte sie, wie kalte Finger ihr Rückgrat hinabglitten. Sie musste sich dazu zwingen, die Sanima’s Chips-Melodie zu summen, während sie zögernd in die Tasten griff.
    Plötzlich stand sie abrupt auf und ging in die Küche, dann zurück in den anderen Teil des Hauses, um Bibliothek und Esszimmer zu kontrollieren.
    Es war früher Nachmittag. Die Sonne schien. Der Tag war schön.
    Sie stieg die Treppe hoch, betrat jedes Zimmer. Kehrte zur Treppe zurück und blieb stehen, bevor sie wieder nach unten ging.
    “Das ist mein Haus”, sagte sie laut. “Ein gutes Haus, in dem immer gute, freundliche Menschen gelebt haben. Und heute noch leben.”
    Ich rede laut mit unsichtbaren Geistern, seufzte sie innerlich.
    “Und jetzt gehe ich zum Coffee-Shop”, fügte sie laut hinzu, dann schüttelte sie sich. Keine Unterhaltungen mehr mit leeren Zimmern.
    Unten griff sie sich ihre Handtasche und verließ das Haus, vergewisserte sich, dass die Tür hinter ihr auch wirklich abgeschlossen war.
    “Hey, unsere lokale Berühmtheit”, rief Alex Mars, der gemeinsam mit Jed seinen Abschluss auf der Polizeiakademie gemacht hatte.
    “Aber hallo”, sagte Hal Rather, Alex’ Partner, grinste und stand auf, um Jeds Hand zu schütteln.
    “Auch hallo”, sagte Jed und sah sich um. Jerry Dwyer, der angespannt wirkte, kam gerade aus dem Büro des Lieutenants.
    “Jed”, begrüßte er ihn und setzte ein Grinsen auf, während alle anderen sich erhoben und rüberkamen.
    “Na, Goldjunge”, neckte Sally Griegs, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig war. Sie umarmte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    Lieutenant Tiggs kam aus seinem Büro, als er den Lärm hörte. Er war groß und schlank, aber hart wie Stahl, wie Jed aus eigener Erfahrung wusste. Er hatte den Lieutenant noch in Aktion gesehen, bevor er auf seinen jetzigen Posten befördert wurde. Als Tiggs mal in einer Bar attackiert worden war, hatte er sich prompt in Jackie Chan verwandelt. Der Angreifer endete in null Komma nichts auf dem Boden und hatte geradezu darum gefleht, in Handschellen abgeführt zu werden.
    “Was verschafft uns die Ehre?”, fragte Tiggs.
    Jed zuckte die Achseln. “Frustration?”, schlug er vor.
    “Wahre Worte, gelassen ausgesprochen”, murmelte Jerry.
    “Sie sind jetzt Zivilist, Jedidiah”, sagte Tiggs, seinen vollständigen Namen gebrauchend, so wie er das, warum auch immer, von Anfang an getan hatte.
    “Privatdetektiv mit Lizenz”,

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