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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sollte man dich nicht sehen?«
    »Ja«, begann Bill langsam, »das ist eine recht merkwürdige Sache. In diesen einsamen Gewässern geht irgend etwas vor. Ich weiß noch nicht, was es ist, möchte es aber gern herausbekommen. Den ganzen Tag über habe ich keine Seele gesehen, obwohl ich unzählige Inseln an-lief. Eigentlich hatte ich das auch nicht erwartet, denn wenn jemand hier dunkle Geschäfte vorhat, wird er nicht so dumm sein, sich sehen zu lassen. Aber ich hoffte, ich würde wenigstens irgendeine Spur finden.«
    »War die Apfelsinenschale, die wir auf dem Wasser schwimmen sahen, nicht ein Zeichen dafür, daß außer uns noch jemand auf den Inseln ist?« meinte Lucy. »Aber was können Menschen in dieser Einsamkeit wollen, wo es nur Vögel gibt?«
    »Das möchte ich auch gern wissen«, sagte Bill.
    »Schmuggel kann es nicht sein, denn die Küsten sind zur Zeit scharf bewacht, so daß nichts durchkommen kann.
    Was ist es also sonst?«
    »Hat dich auch bestimmt niemand gesehen, Bill?« fragte Dina ängstlich. »Vielleicht sitzt auf einer der Inseln ein versteckter Wachtposten, der dich heimlich beobachtet hat, ohne daß du ihn sehen konntest.«
    »Das ist möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich. Für jemand, der in diesen Gewässern Verbotenes treibt, ist die Gefahr einer Störung sehr gering. Er würde also kaum Wachen aufstellen.«
    »Trotzdem kannst du gesehen worden sein«, beharrte Dina. »Ach, Bill, und dabei solltest du doch verschwinden.
    Womöglich haben dich deine Feinde nun entdeckt.«
    »Die Feinde, vor denen ich mich versteckt habe, werden doch nicht ausgerechnet hier herumlungern«, lachte Bill. »Und andere Leute würden mich wohl kaum aus grö-
    ßerer Entfernung erkennen. Man würde mich gewiß für einen Vogelliebhaber oder Naturforscher halten.«
    Glücklich, Bill wieder bei sich zu haben, gingen die Kinder mit ihm zu den Zelten zurück. Die Sterne leuchteten am klaren Himmel. Schnarr und Schnauf atmeten erleichtert auf, als ihre neue Familie endlich zur Ruhe gegangen war. Sie hielten nichts von nächtlichen Spaziergängen.
    Lucy lag noch lange wach und machte sich Sorgen.
    »Das wird wieder ein Abenteuer«, dachte sie bei sich. »Ich fühle direkt, wie es auf uns zukommt. Und zuerst glaubte ich, hier könnte sich nie im Leben etwas ereignen.«
    Lucy hatte recht. Ein Abenteuer kam auf sie zu. Und es stand sogar ganz nahe bevor.

Was geschah in der Nacht?
    Am nächsten Morgen schien alles in bester Ordnung zu sein. Die Kinder hatten die Ängste der Nacht vergessen, und auch Bill scherzte und lachte, als wenn nichts vorge-fallen wäre. Aber er war trotzdem unruhig. Als ein Flugzeug auftauchte und ein paarmal über die Inseln flog, mußten sich die Kinder auf seine Anordnung mitten in der Kolonie der Lunde, wo sie sich gerade befanden, flach auf den Boden legen. »Hoffentlich kann man unsere Zelte nicht sehen«, sagte er.
    »Soll denn niemand wissen, daß wir hier sind?« fragte Jack.
    »Nein«, entgegnete Bill kurz. »Wenigstens nicht im Augenblick. Wenn ihr ein Flugzeug hört, werft euch auf die Erde! Wir wollen auch lieber kein Feuer anmachen, um Tee zu kochen. Limonade ist schließlich ebenso gut.«
    Der Tag wurde sehr heiß. Die Kinder gingen immer wieder ins Wasser und ließen sich dann von der Sonne trocknen. Kiki war eifersüchtig auf Schnarr und Schnauf, weil sie mit den Kindern zusammen baden konnten. Verlassen stand er am Strand und rief aus voller Kehle:
    »Polly hat Schnupfen. Hol den Doktor! Hatschiii!«
    Jack lachte und bespritzte ihn mit Wasser. Da zog sich Kiki gekränkt zurück und klagte: »Armer Kiki, wie schade!
    Armer schade, was ein Kiki!«
    »Was ein Kiki!« ahmte Jack ihn nach und tauchte, um Bill am Bein zu ziehen.
    Sie machten eine Menge Aufnahmen mit Jacks Apparat. Schnarr und Schnauf ließen sich wundervoll fotografieren. Ernst und würdig starrten sie in die Linse und rührten sich nicht.
    »Ich denke immer, im nächsten Augenblick werden sie sich gegenseitig die Arme um die Schultern legen.« Jack knipste. »Schönen Dank, ihr beiden, das war wirklich nett!
    Aber beim nächsten Mal müßt ihr lächeln. Kiki, geh aus dem Weg und laß den Zeltpflock in Ruhe! Immer ziehst du die Pflöcke heraus.«
    Gegen Abend zogen dunkle Wolken am Himmel auf, und die Sonne verschwand. »Das sieht fast nach Sturm aus«, sagte Bill. »Hoffentlich halten unsere Zelte.«
    »Wir müssen es abwarten«, meinte Jack. »Das Tal der Nacht ist der geschützteste Platz auf der Insel. Höhlen

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