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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Fernglas. »Das Licht bewegt sich nicht«, sagte er. »Es muß wohl eine Laterne sein, die den feindlichen Hafen beleuchtet. Vielleicht besitzen die Burschen eine ganze Flotte von Motorbooten, um die Inseln dauernd kontrollieren zu können. Sie müssen natürlich scharf aufpassen, daß sie niemand bei ihrer Arbeit überrascht.«
    Philipp tastete nach den Rudern. »Und nun eine kleine Ruderpartie. Wie spät ist es, Jack? Kannst du es auf deiner Uhr erkennen? Sie hat doch ein Leuchtzifferblatt, nicht wahr?«
    »Es ist beinahe elf Uhr«, sagte Jack. »Das ist gerade die richtige Zeit. Gegen zwölf werden wir an der Insel sein.
    Dann schlafen unsere Feinde hoffentlich schon.«
    Die Knaben griffen nach den Rudern und begannen sie gleichmäßig durchs Wasser zu ziehen. Langsam glitt das Boot vorwärts. Man hörte jetzt nur noch ein leises Plätschern.
    »Wir wollen uns abwechseln, wenn ihr müde seid«, schlug Dina vor. »Philipp, wo sind deine Mäuse? Eben hat mich etwas am Bein berührt. Ich werde laut aufschreien, wenn du die Biester im Boot herumlaufen läßt.«
    »Sie sind in meiner Tasche«, sagte Philipp. »Du leidest wieder mal an Einbildungen. Falls du es wagen solltest zu schreien, werde ich dich über Bord werfen.«
    »Ach, sie denkt ja nicht daran«, sagte Lucy vermittelnd.
    »Es sind doch nur die Lunde, die über das Deck wandern, Dina. Einer von ihnen hat sich gerade auf meinem Knie niedergelassen.«
    »Orrr«, ertönte eine tiefe Stimme von der Reling her.
    »Schschsch!« machte Kiki.
    »Schnarr und Schnauf können ruhig schnarren, soviel sie wollen«, sagte Jack. »Das sind Naturgeräusche, die kein Mensch beachtet.«
    »Schschsch!« rief Kiki erneut.
    Das Licht an der Küste brannte ruhig und still. »Es muß eine Laterne für ein-und ausfahrende Motorboote sein«, sagte Jack leise, während er keuchend das Ruder durchs Wasser zog. »Wollen wir nicht eine kleine Pause einlegen, Philipp? Mir geht bald die Puste aus.«
    Philipp war einverstanden. Die Mädchen wollten die Jungens ablösen. Aber Jack war dagegen. »Ihr rudert nicht so gleichmäßig wie Philipp und ich. Wir können ruhig eine Pause machen. Je später wir hinkommen, desto besser ist es.«
    Nach kurzer Zeit nahmen die Knaben die Ruder wieder zur Hand. Das Boot glitt langsam und stetig auf das Licht zu.
    »Kein lautes Wort mehr!« sagte Jack leise, nachdem sie ein Stück gerudert waren. »Jetzt dürfen wir nur noch flüstern.«
    Lucys Knie wurden wieder einmal weich. Auch hatte sie ein unbehagliches Gefühl im Magen. Dina atmete schwer, obwohl sie nicht ruderte. Die beiden Jungens fieberten vor Aufregung. Würden sie das Motorboot finden? Und würde Bill schon dort sein, um für immer zum Schweigen gebracht zu werden, wie der Mann gesagt hatte? Würde er von vielen Männern bewacht sein?
    »Was ist das für ein komisches Geräusch?« fragte Dina plötzlich. Das Boot näherte sich bereits dem Land. Die Knaben hielten im Rudern inne und lauschten.
    »Es hört sich wie Musik an«, sagte Jack. »Natürlich — es ist ein Radio.«
    »Das ist günstig«, meinte Philipp. »Dann werden die Feinde uns nicht hören. Sieh nur, Jack — dort neben der Laterne ist eine kleine Mole. Ob wir uns unbemerkt heranschleichen können? Ach — und liegt da nicht auch ein Boot?«
    Er suchte nach dem Fernglas und schaute hindurch.
    »Wirklich — ein Boot! Ein ziemlich großes sogar. Ich wette, es ist dasselbe, mit dem die Männer zur Insel der Lunde kamen. Sicher haben sie Bill unten in der Kajüte ein-gelocht.«
    Immer noch hörte man Musik. »Das Radio befindet sich anscheinend auf dem Boot«, sagte Jack. »Ob die Wache oben an Deck ist? Man sieht kein Licht.«
    »Wahrscheinlich rekeln sie sich draußen herum, lauschen der Musik und dösen«, gab Philipp leise zurück.
    »Siehst du das kleine glühende Pünktchen? Das muß ei-ne Zigarette sein.«
    Jack nickte. »Ja, sicher.«
    »Wir wollen nicht näher heranrudern«, sagte Philipp.
    »Man darf uns auf keinen Fall bemerken. Wenn die Wache Alarm schlägt, sind wir erledigt. Wieviel Mann mögen wohl Wache halten? Ich sehe nur eine einzige Zigarette glimmen.«
    »Was wollt ihr nun tun?« fragte Lucy vor Aufregung bebend. »So tut doch endlich etwas! Ich kann das nicht mehr aushalten.«
    Philipp ergriff beruhigend ihre Hand. »Reg dich nicht auf! Wir werden gleich etwas tun. Die Zeit scheint günstig zu sein. Wenn die Wache nur einschlafen würde!«
    Jack wandte sich an Philipp. »Weißt du, was wir machen? Wir beide

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