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Die Seele der Elben

Titel: Die Seele der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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hinüber.
    Garness nutzte die Gelegenheit, sich in den Sessel fallen zu lassen. Er schwang ein Bein über die Lehne und musterte Lluis. »Ich dachte, du sitzt im Loch.«
    Lluis nickte und schüttelte gleich darauf den Kopf. »Man hat mich rausgeholt, abgeduscht und in diese Kluft gesteckt«, er zupfte an seiner neuen roten Jacke. »Und bisher hat mir noch keiner verraten, was das alles bedeuten soll.« Obwohl ihm so langsam dämmerte, was die rote Livree über ihre Träger aussagte. »Hat Trurre dir erzählt, dass ich hier bin?«
    Garness nickte und gähnte. »Entschuldigung«, sagte er. »Ich hatte eine harte Nacht.«
    Der Gnom am Kartentisch lachte finster auf, und Garness winkte ihm fröhlich zu.
    Lluis schüttelte den Kopf. »Ganz ehrlich, ich will wieder zurück in die Stadt. Ich habe da noch ein paar Verpflichtungen.« Voller Unbehagen dachte er an die Kröte und das, was Vibol mit ihm machen würde, wenn er seine Schulden nicht zurückzahlte. Dann lief ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Hadmut. Er hatte Hadmut ganz vergessen!
    Nach einem Blick zu Phelan, der mit geschlossenen Augen dasaß und die Hitze des Feuers genoss, beugte er sich zu Garness hinüber und flüsterte: »Ich habe Hadmut hier gesehen. Hier im Schloss.«
    Der Barde verzog keine Miene. »So«, sagte er und nichts weiter.
    Lluis knuffte ihn in den Arm. »Spiel nicht den Unwissenden«, zischte er. »Ich weiß, dass ihr euch kennt. Und jetzt ist sie hier – und trägt unglaubliche Kleider«, fügte er staunend hinzu. »Und der Rudelführer nennt sie Hoheit . Was ist sie, irgend so eine Hofdame oder was?«
    Garness bemühte sich immer noch um ein nichtssagendes Gesicht. »So was Ähnliches«, räumte er ein.
    Lluis kniff die Augen zusammen. »Halt mich doch nicht für vollkommen verblödet. Welche Hofdame wird schon mit Hoheit angeredet? Und kann dem Kommandanten der Wache Befehle erteilen?«
    Â»Hat sie das?«
    Lluis holte zu einem weiteren Knuff aus, aber Garness fing seine Hand ab und hielt sie fest. »Schön, dass du hier bist, mein Lieber. Hier wird es dir allemal besser gehen als da unten im Schweinekoben beim Ausräumen von fremden Häusern.«
    Â»Scht«, machte Lluis betroffen und sah sich hastig nach Phelan um.
    Garness grinste und schüttelte den Kopf. »Keine Bange, das bleibt alles in diesen vier Wänden. Die Sammlung des Markgrafen beherbergt durchaus noch ein paar andere lichtscheue Elemente. Und damit meine ich nicht nur unseren Freund hier«, er deutete mit dem Kinn auf den Wurdelak, der seine gelblichen Augen einen Schlitz weit öffnete und zischelnd lachte.
    Â»Hadmut?«, fragte Lluis.
    Â»Hadmut – ja, die ist sozusagen die ungekrönte Prinzessin der Beutelschneider und Einbrecher.« Er lachte prustend.
    Lluis streifte wütend des Barden Hand von seinem Arm. »Ich habe es satt«, fauchte er, »dass hier jeder meint, er könne mich wie einen dummen Jungen behandeln!«
    Garness machte ein betrübtes Gesicht, aber seine Katzenaugen funkelten amüsiert. »Mein Beileid«, murmelte er.
    Â»Ach, lass mich doch in Ruhe«, knurrte Lluis und stand auf. Der Gnom am Kartentisch klatschte spöttisch Beifall. »Bravo«, rief er, »zeig’s dem Narren!«
    Garness erhob sich langsam. »Wolltest du etwas sagen?«, fragte er. Der Gnom zog den Kopf ein und murmelte etwas.
    Â»Gib Ruhe, Strumpf«, sagte einer der Kleinwüchsigen am Tisch. »Du bist ein schlechter Verlierer.«
    Â»Und Garness ist ein Betrüger«, muckte der Gnom auf, aber vorsichtshalber nur ganz leise.
    Der Barde zwinkerte Lluis zu. »Komm, lass uns rausgehen«, sagte er. »Hier hören uns zu viele Ohren zu.«
    Lluis folgte ihm schweigend hinaus in den Hof. »Wohin gehen wir?«, fragte er.
    Â»Zu mir, da haben wir unsere Ruhe«, gab Garness zurück.
    Sie betraten eine dunkle Eingangshalle, von der eine Treppe abging. Eine dumpfe Stimme aus dem unteren Geschoss fragte etwas, und Garness antwortete: »Ich bin es. Wir haben Besuch, alter Bursche.«
    Polternde Schritte auf der Treppe, und dann tauchte das bärtige Gesicht des Zwerges auf, der zu strahlen begann, als er Lluigolf sah. »Hat sie dich rausgeholt!«, rief er erfreut. »Ich freue mich!« Er lief auf Lluis zu und schüttelte energisch seine Hand.
    Â»Hadmut«, sagte

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