Die Seele der Elben
das«, erwiderte Garness fröhlich und leerte ihn in einem Zug. »AuÃerdem ist hier kein Mangel an freundlichen Trotteln, denen man das Geld aus der Tasche zaubern kann.«
»Vorsicht allerdings mit Strumpf. Der legt dir Frösche ins Bett!«, warnte Trurre.
Lluis wandte sich ab. Er fühlte sich jämmerlich und ärgerte sich gleichzeitig darüber. Warum war er nicht einfach froh, aus Groszbarrts Gefängnis entkommen zu sein und sich hier ins wahrhaft gemachte Nest setzen zu dürfen? Gut, da war Vibol. Aber was sollte der hier schon ausrichten können? Er war jetzt einer der Leibdiener des Markgrafen, und niemand Geringeres als dessen Tochter war ⦠ach, verflucht!
»Ich muss mit ihr reden«, sagte er energisch.
Die beiden sahen ihn an. »Das wird schwierig«, meinte Garness nach einer Weile. Trurre nickte.
»Warum?« Lluis reckte kämpferisch das Kinn vor. Wer wollte sich ihm in den Weg stellen?
»Die Vorbereitungen zur Verlobung«, erläuterte Trurre. »Die Prinzessin ist den ganzen Tag unter Beschlag. Oder sie hat diesen Langländer im Schlepptau.« Er schnaubte abfällig.
»Verlobung«, Lluis hatte Mühe, dieses Wort mit Hadmut, wie er sie kannte, in Verbindung zu bringen. »Sie wird heiraten?«
Zwerg und Barde wechselten einen Blick. »Ja, darauf wird es wohl hinauslaufen«, räumte Garness widerstrebend ein.
Lluis konnte nicht anders, er lachte laut heraus, aber die beiden anderen stimmten zu seiner Verblüffung nicht ein.
»Was ist?«, fragte er verstimmt.
»Vanandel findet das nicht zum Lachen«, sagte Trurre. Garness schüttelte stumm den Kopf, Lluis fand, dass der Barde ein wenig schuldbewusst aussah.
»Will sie denn nicht heiraten?« Der Gedanke, dass Hadmut irgendjemandes Ehefrau sein könnte, war wirklich zu seltsam. »Oder«, fiel ihm ein, »will sie den â wie heiÃt er? Langländer? â nicht?«
»Es passt ihr wohl beides nicht, weder der gute Erno noch die ganze Heiratsgeschichte«, sagte Garness. »Aber das ist nicht unser Problem, oder? Das sind hochherrschaftliche Angelegenheiten, die muss sie allein durchstehen.«
»Also gut«, kehrte Lluis zum Ausgangspunkt zurück. »Gebt mir einen Rat. Wo muss ich mich aufbauen, damit sie bei einem ihrer hochherrschaftlichen Gänge über mich stolpert?«
»Noch vor ein paar Wochen hätte ich gesagt: bleib hier bei mir, sie taucht früher oder später auf.« Garness streckte sich auf einer Ruhebank aus und kratzte sich nachdenklich an der Wade. »Wir hatten ein kleines Zerwürfnis«, erklärte er auf Lluigolfs fragenden Blick hin.
Trurre legte einen Finger an die Nase. »Ich könnte möglicherweise ein Treffen arrangieren. Wenn sie dich treffen will, heiÃt das.« Er zwinkerte Lluis zu.
»Wenn du das tun würdest, wäre ich dir sehr dankbar«, erwiderte er steif.
Trurre gluckste und stieà ihn in die Seite. »He, lass die Ohren nicht hängen. Man sollte ja meinen, ihr wärt ein verkrachtes Liebespaar.«
Lluis grinste wider Willen. Er und Hadmut â das war ein absurder Gedanke. Hadmut â er sollte sich angewöhnen, sie mit Vanandel anzusprechen â war so anschmiegsam wie ein Brombeerbusch und so liebenswürdig wie ein aufgebrachter Igel. Kein Vergleich mit seiner süÃen Siiran.
»Was schaust du auf einmal wieder so trübsinnig aus der Wäsche?«, fragte Garness.
Lluis versuchte ein Lächeln. »Vergebt mir. Das war alles ein bisschen zu viel â erst dieser Rudelführer und dann das hier«, er zupfte an seiner zwickenden Livree.
Trurre räusperte sich. »Groszbarrt ist ein ganz anständiger Kerl â für einen Ork«, sagte er. Garness blickte ihn verwundert an. Trurre zuckte mit den Achseln und murmelte: »Hab mich ein paarmal mit ihm unterhalten in der letzten Zeit.«
»Das ist das erste Mal, dass ich von dir ein freundliches Wort über einen Ork höre«, erwiderte Garness.
»Stinkende, krummbeinige, hinterlistige Bande, ganz recht«, sagte Trurre fröhlich. »Entschuldigt mich, ich muss zurück an meine Arbeit. Die Werkstatt ausfegen, Tiegel spülen â ihr versteht?« Er klopfte Lluis noch einmal auf die Schulter, sagte: »Ich melde mich dann« und polterte die Treppe hinunter.
Lluis stand ein wenig unschlüssig herum, wandte sich dann zur Tür und sagte: »Ich
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