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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Lord Rahl drehte sich zu ihr um.
    »Verratet mir eins, Sergeant Beata, haltet Ihr mich – und die Mutter Konfessor – für weniger rechtschaffen als die Anderier? Haltet Ihr uns für von Natur aus verdorben?«
    »Ganz und gar nicht, Sir. Nur Hakenier werden mit dem Makel einer verderbten Seele geboren. Wir können niemals so gut sein wie Anderier. Unsere Seelen sind verdorben und können niemals rein sein; ihre Seelen sind rein und können niemals verdorben sein. Wir können niemals vollständig geläutert werden; wir können bestenfalls darauf hoffen, unsere verruchte Natur im Zaum zu halten.«
    Er blickte traurig lächelnd auf sie herab. Seine Stimme wurde sanfter. »Beata, der Schöpfer erschafft nichts Böses. Er würde Euch niemals eine verderbte Seele mitgeben. Ihr seid ebenso fähig, Gutes zu tun, wie jeder andere, und Anderier verfügen über eine ebenso große Fähigkeit, Böses zu tun, wie alle anderen auch.«
    »Das hat man uns anders beigebracht, Sir.«
    Sein Pferd warf den Kopf und tänzelte zur Seite. Es wollte endlich los, den anderen hinterher. Er beruhigte es mit einem Klaps auf seinen glänzenden braunen Hals, als spräche er zu dem Tier durch seine sanfte Hand.
    »Wie gesagt, man hat Euch etwas Falsches beigebracht. Ihr seid ebenso gut wie alle anderen, Beata – Hakenier, Anderier, wer auch immer. Genau das ist unser Ziel in diesem Kampf: dafür zu sorgen, dass allen Menschen die gleichen Möglichkeiten offen stehen.
    Und seid vorsichtig mit diesem Ding, dieser Dominie Dirtch, Sergeant Beata.«
    Beata salutierte mit der Hand an der Stirn. »Ja, Sir, das werde ich, ganz bestimmt.«
    Er blickte ihr fest in die Augen und schlug sich als Antwort auf ihren Salut kurz mit der Faust auf sein Herz. Dann machte sein Pferd einen Satz und galoppierte den anderen hinterher.
    Als Beata ihm nachblickte, wurde ihr bewusst, dass dieses Gespräch mit der Mutter Konfessor und Lord Rahl vermutlich das Aufregendste gewesen war, was ihr in ihrem gesamten Leben jemals widerfahren würde.

51. Kapitel
    Bertrand Chanboor sah auf, als Dalton ins Zimmer trat. Bertrands Frau war ebenfalls anwesend, sie stand vor seinem reich verzierten Schreibtisch. Daltons und ihr Blick begegneten sich kurz. Er war etwas überrascht, sie dort zu sehen, vermutete jedoch, die Angelegenheit sei wichtig genug, um sich mit ihrem Gatten zu treffen.
    »Nun?«, erkundigte sich Bertrand.
    »Sie haben unsere Berichte bestätigt«, antwortete Dalton. »Sie haben sie mit eigenen Augen gesehen.«
    »Und sie haben Soldaten dabei?«, wollte Hildemara wissen. »Das entspricht also auch der Wahrheit?«
    »Ja. Die vorsichtigste Schätzung liegt bei etwa eintausend Mann.«
    Einen leisen Fluch ausstoßend, trommelte sie mit einem Finger auf Bertrands Schreibtisch und dachte nach. »Und diese Trottel an der Grenze haben sie einfach unbekümmert durchgelassen.«
    »Wir legen großen Wert auf eine derartige Armee, wie du dich erinnern wirst«, gab Bertrand zu bedenken und stand auf. »Schließlich haben sie auch unsere ›speziellen anderischen Gardeeinheiten‹ durchgelassen.«
    »Den Leuten an der Grenze kann man keinen Vorwurf machen«, warf Dalton ein. »Sie konnten der Mutter Konfessor schlecht den Zutritt verwehren. Und der Mann kann niemand anderes gewesen sein als Lord Rahl persönlich.«
    In einem Wutanfall schleuderte der Minister seine gläserne Schreibfeder fort. Sie glitt klirrend über den Fußboden, bevor sie an der gegenüberliegenden Wand zerschellte. Er trat ans Fenster, stützte sich auf das Fensterbrett und sah hinaus.
    »Um der Schöpfung willen, Bertrand, reiß dich zusammen«, knurrte Lady Chanboor.
    Er drehte sich mit zornesrotem Gesicht um und drohte seiner Frau mit dem Finger.
    »Das könnte alles verderben! Jahrelang haben wir darauf hingearbeitet, sorgfältig Beziehungen gepflegt, den Samen ausgesät, alles Unkraut gejätet, das hervorgesprossen ist, und jetzt, da wir endlich die Ernte unseres Lebens einfahren wollen, kommt sie angeritten mit diesem – diesem – d’Haranischen Bastard Lord Rahl.«
    Hildemara verschränkte die Arme. »Genau das ist die Lösung des Problems, ein Wutanfall. Eins schwöre ich dir, Bertrand, manchmal hast du weniger Verstand als ein der Trunksucht verfallener Fischer.«
    »Und genau die Art von Frau, die ihn dazu treibt!«
    Die Zähne zusammengebissen, zog sie seinen Stuhl beiseite, zweifellos war auch sie kurz vor einem ausgedehnten Wutanfall. Dalton sah sie geradezu den Rücken buckeln, das Fell

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