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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Hüfte.
    »Erlaubt, daß ich es für Euch auf andere Weise formuliere, Meister Drummond. Wir werden dergleichen unter diesem Dach nicht durchgehen lassen. Ich erwarte, daß Ihr Euch meinen Wünschen fügt. Sollte mir jemals wieder zu Ohren kommen, daß Ihr jemanden aus dem Personal mit absichtlich beleidigenden Namen ruft, werde ich einen neuen Küchenmeister einstellen und Euch hinauswerfen lassen. Ist das klar?«
    »Ja, Sir. Vollkommen klar, vielen Dank, Sir.«
    Campbell wollte gehen, drehte sich jedoch noch einmal um. Seine gesamte Person vermittelte den Eindruck von Bedrohlichkeit. »Und noch etwas. Minister Chanboor erteilt mir Befehle, die ich unfehlbar ausführe. Das ist meine Pflicht. Ich erteile Euch Befehle, die Ihr unfehlbar ausführt. Das ist Eure Pflicht, Ich erwarte, daß der Junge seine Arbeit macht oder hinausgeworfen wird, werft Ihr ihn jedoch hinaus, dann solltet Ihr besser auch begründen können, warum; mehr noch, solltet Ihr ihm aufgrund meiner Befehle das Leben schwermachen, dann werde ich Euch nicht etwa bloß hinauswerfen, sondern Euch die Eingeweide herausreißen und Euch an jenem Spieß dort drüben rösten lassen. Nun, habe ich mich jetzt vollkommen klar ausgedrückt, Meister Drummond?« Snip hatte gar nicht gewußt, daß Meister Drummond seine Augen so weit aufreißen konnte. Seine Stirn war schweißbedeckt; er mußte schlucken, bevor er antwortete.
    »Ja, Sir, völlig klar. Es wird geschehen, wie Ihr verlangt. Ihr habt mein Wort darauf.«
    Dalton Campbell schien wieder auf seine normale Größe zu schrumpfen, die auch nicht gerade unerheblich war. Der freundliche Ausdruck kehrte auf sein Gesicht zurück, sein höfliches Lächeln eingeschlossen.
    »Danke, Drummond. Weitermachen.«
    Während des gesamten Wortwechsels hatte Dalton Campbell Snip kein einziges Mal angesehen, und er tat es auch jetzt nicht, als er kehrtmachte und die Küche verließ. Wie Meister Drummond und die Hälfte aller in der Küche Anwesenden atmete Snip hörbar aus.
    Als er sich das Geschehene noch einmal durch den Kopf gehen ließ und ihm zum erstenmal wirklich bewußt wurde, daß Meister Drummond ihn nicht mehr ›Schnapp‹ rufen würde, bekam er vor Verwunderung weiche Knie. Dalton Campbell war mit einem Schlag sehr in seinem Ansehen gestiegen.
    Als er sein Handtuch aus dem Gürtel zog und sich die Stirn abtupfte, gewahrte Meister Drummond, daß die Leute ihn ansahen. »Zurück an die Arbeit, alle miteinander.« Er steckte das Handtuch wieder an seinen Platz. »Snip«, rief er mit seiner normalen Stimme, so wie er alle anderen in der Küche rief.
    Snip trat rasch zwei Schritte vor. »Ja, Sir?«
    Er fuchtelte mit den Händen. »Wir brauchen noch etwas Eichenholz. Nicht so viel wie letztes Mal, nur ungefähr die Hälfte. Beeil dich, lauf.«
    Snip rannte beflissen zur Tür, um das Holz herbeizuschaffen, ohne auch nur an die Splitter zu denken, die er sich dabei einhandeln konnte.
    Nie wieder würde er mit diesem verhaßten Namen gedemütigt werden, niemand würde ihn mehr deswegen auslachen. Und das hatte er alles Dalton Campbell zu verdanken.
    Hätte Dalton Campbell es von ihm verlangt, Snip hätte in diesem Augenblick mit bloßen Händen glühende Kohlen geschleppt und die ganze Zeit dabei noch gelächelt.

17. Kapitel
    Den obersten Knopf an seinem Wams öffnend, stieß Dalton Campbell mit seiner anderen Hand leicht gegen die hohe Mahagonitür zu ihrem Gemach, bis er spürte, wie der Schnappriegel mit einem leisen Klicken ins Schloß sprang. Die Stille des Raums hatte augenblicklich eine beruhigende Wirkung auf ihn. Der Tag war lang gewesen und längst noch nicht vorbei; da war immer noch das Fest, das es zu besuchen galt.
    »Teresa«, rief er quer durchs Wohnzimmer bis nach hinten ins Schlafgemach, »ich bin es.«
    Er wünschte, sie könnten zu Hause bleiben, zu Hause bleiben und sich lieben. Seine Nerven konnten etwas Ablenkung gebrauchen. Nun ja, vielleicht später; falls nichts Geschäftliches dazwischenkam.
    Er löste einen weiteren Knopf und riß gähnend an dem offenen Kragen; der Duft von Flieder füllte seine Lungen. Die schweren blauen Moirévorhänge an den gegenüberliegenden Fenstern waren gegen den dunkler werdenden Himmel zugezogen und überließen den Raum dem sanften Licht der Duftlampe und dem flackernden Schein des niedrigen Feuers im Kamin, das eher der Behaglichkeit wegen brannte, die es verströmte, denn wegen des Bedürfnisses nach Wärme.
    Er bemerkte den dunkelvioletten Teppich, dessen

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