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Die Seelenburg

Die Seelenburg

Titel: Die Seelenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Janes Überraschung, die dastand und noch immer die Pistole in der Hand hielt. Die Mündung allerdings wies ins Leere.
    Auch die anderen standen wie festgeleimt auf ihren Plätzen. Sie begriffen ebenfalls nicht, was vorgefallen war und wieso. Doch der fällige Beweis wurde ihnen gleich darauf geliefert.
    James Maddox materialisierte an einer anderen Stelle.
    Im Hintergrund der Halle stand er plötzlich und stimmte in das Lachen mit ein.
    Janes Gesicht verzerrte sich. Erst jetzt spürte sie die Reaktion, wurde ihr bewußt, daß sie verloren hatte.
    Und ihr war klar, was dies bedeutete.
    »Packt sie!« schrie der Spuk.
    Auf diese Worte hatte vor allen Dingen Dodo Dorano gewartet. Sie sprang als erste vor und hob ihren rechten Arm.
    Da Jane Collins mehrere Personen im Auge behalten mußte, achtete sie nicht so sehr auf Dodo. Als sie schließlich die Bewegung der Frau bemerkte, war es zu spät.
    Das Messer befand sich bereits in der Luft.
    Ein flirrender Gegenstand wirbelte auf Jane Collins zu. Instinktiv drehte sie sich zur Seite, und das rettete ihr vorläufig das Leben. Das Messer traf deshalb nicht ihre Brust, sondern hieb in ihren rechten Arm…
    ***
    Unser Weg nach vorn war eine einzige Quälerei. Dabei wußten wir nicht, ob wir überhaupt das gewünschte Ziel erreichen würden.
    Ich ging vor, der Chinese hielt sich einen Schritt hinter mir. Die Lampen waren eingeschaltet. Zwei helle Strahlen schnitten die Finsternis entzwei und trafen oft genug auf Geröll und Gestein, das von der Decke gefallen war und den Gang zugeschüttet hatte. Aber nie so voll, daß wir nicht hindurchgekommen waren. Wir kletterten über die Berge, und wenn es wirklich nicht mehr weiterging, schaufelten wir uns den Weg frei.
    Die Luft konnte man schon gar nicht mehr als solche bezeichnen. Sie war mehr als schlecht. Zudem war es stickig und irgendwie schwül. Die Kleidung klebte uns am Körper, doch Schritt für Schritt drangen wir tiefer in den Gang vor.
    Zwischendurch hatten wir darüber nachgedacht, wie weit es wohl noch sein konnte. Wir konnten nur hoffen, daß er irgendwann einmal zu Ende war und wir vor unserem Ziel standen.
    Zum Glück hatte die Höhe gereicht, doch im Licht der Lampen sahen wir, daß der Gang nicht nur enger, sondern auch tiefer wurde. Ich mußte mich als erster ducken, wenige Schritte später zog auch Suko den Kopf ein.
    Wiederum stiegen wir über Steine und Geröll. Jetzt kamen sogar Stellen, wo wir uns nur auf allen vieren fortbewegen konnten. Die waren zum Glück bald vorbei, danach schloß sich ein Stollen an, in dem wir wieder aufrecht gehen konnten.
    Uns beiden fiel ein Stein vom Herzen.
    »Sieht so aus, als hätten wir es bald geschafft«, keuchte Suko und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Hoffentlich.«
    Irgendwelche Monster kreuzten zum Glück nicht unseren Weg. Das hätte uns auch noch gefehlt. So konnten wir uns voll und ganz auf das Ziel konzentrieren.
    Ich schaute auf die Uhr.
    Verflixt. Über eine halbe Stunde befanden wir uns bereits in diesem düsteren Stollen, und ein Ende war immer noch nicht abzusehen. Dabei zählte jede Minute.
    Ich machte mir große Sorgen um Jane Collins. Schließlich steckte sie in dieser verdammten Seelenburg und war von Feinden umgeben. Wenn ich daran dachte, daß sie in die Klauen der echsenköpfigen Monster geraten konnte, wurde mir mein Mund noch trockener.
    Bisher hatten wir uns praktisch in einer Linie weiterbewegt. Nun machte der Gang eine Kurve. Rechts ging es weiter. Ich leuchtete mit der Lampe und hätte vor Freude fast einen Salto fabriziert, denn der Strahl verlor sich nicht mehr in der Dunkelheit, sondern war auf ein Ziel gefallen.
    Eine Treppe!
    Ich hob den Arm etwas höher, und der helle Geisterfinger strich über die Stufen. Auch Sukos Lampe verstärkte die Lichtkraft. Wie wir erkennen konnten, war die Treppe ziemlich stabil. Auf jeden Fall sahen wir keine zerstörten oder eingestürzten Stufen.
    »Das hätten wir dann wohl«, sagte der Chinese und rieb sich die Hände.
    Wir gingen weiter.
    Ich sah auch eine Tür. Sie stand allerdings offen, und wir betrachteten es als eine regelrechte Einladung. Allerdings stürmten wir nicht wie die Wilden die Treppe hoch, sondern waren hübsch vorsichtig.
    Behutsam gingen wir die Treppe an. Ich tastete die Stufen erst ab, bevor ich mein Gewicht darauf verlagerte.
    Es gab keinen Ärger, wir kamen unangefochten voran.
    Die Treppe mündete nicht in einen Flur oder in irgendeinen Gang, sondern in eine große

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