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Die Seelenburg

Die Seelenburg

Titel: Die Seelenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren.
    Nur Felix lachte. »Sie ist schlauer, als wir dachten.«
    »Das nützt dir gar nichts«, erklärte Gordon Schreiber. »Wir sind in der Überzahl.«
    »Möchtet ihr gern den Richter verlieren?« höhnte Jane. »Ich glaube kaum, daß der Spuk damit einverstanden wäre. Nein, das ganz sicherlich nicht.«
    »Du schaffst ihn nicht!«
    »Aber vielleicht meine Astra. Sie ist mit geweihten Silberkugeln geladen. Davor haben manche eurer Freunde eine höllische Angst.«
    »Aber nicht Maddox!«
    »Wollen Sie es darauf ankommen lassen?« zischte Jane. Ihre Stimme kippte fast über, so aufgeregt war die Detektivin. Das merkte auch Gordon Schreiber. Er war Psychologe genug, um zu wissen, daß Menschen in dieser Verfassung wirklich unberechenbar sind. Deshalb steckte er zurück.
    »Gut, du hast gewonnen. Vorerst jedenfalls. Was willst du nun von uns?«
    Jane lächelte mokant. »Das brauche ich wohl nicht näher zu erläutern. Ich will freien Abzug!«
    »Den können wir dir nicht gewähren!«
    »Soll ich schießen?«
    Da zögerte der Meister. Auch die anderen sagten nichts. Sie überlegten, und sie wußten, daß diese blonde Frau wirklich nicht bluffte. Maddox sagte nichts. Er hing in Janes Griff. Sein Gesichtsausdruck hatte sich auch nicht verändert, und es war nicht zu erkennen, ob er sich vor der geweihten Kugel fürchtete oder nicht. Auch Jane wußte nicht mit hundertprozentiger Sicherheit, ob sie in der Lage war, Maddox mit einer Silberkugel zu töten.
    »Überlegt nicht zu lange!« warnte sie. »Ich habe einen verdammt nervösen Zeigefinger!«
    Da nickte der Meister. »Du hast Glück gehabt, kleine Spionin. Jeden anderen hätte ich geopfert, aber nicht den Dämonenrichter. Er wird noch gebraucht. Der Spuk würde es mir nie verzeihen. Du kannst gehen!«
    »Aber Meister!« rief Dorano.
    »Sei ruhig!«
    Dodo schwieg.
    Jane fiel ein Stein vom Herzen. Die erste Runde hatte sie gewonnen.
    »Öffnet mir den Ausgang!« verlangte sie.
    »Ja, das werden wir.« Der Meister sprach gelassen und wandte sich um.
    Doch mitten in der Bewegung stockte er. Er hatte eine Gestalt gesehen, und ein böses Lächeln umspielte plötzlich seine Lippen. Er drehte sich um und nahm wieder seine alte Stellung ein. »Ich werde den Ausgang nicht öffnen!« erklärte er.
    »Soll der Richter sterben?«
    »Er wird nicht sterben!«
    »Und warum nicht?« fragte Jane, irritiert von der Sicherheit des Mannes.
    »Schau nach rechts.«
    Das tat Jane. Sie wandte langsam den Kopf. Eigentlich hatte sie noch mit einem Bluff gerechnet, doch diese Hoffnung wurde grausam zerstört.
    Die Szene hatte einen weiteren Mitspieler bekommen. Unhörbar von allen war er erschienen.
    Der wahre Besitzer der Seelenburg — der Spuk!
    Jane Collins sah ihn so, wie er sich zumeist zeigte. Ein pechschwarzes Wesen in einem ebenso schwarzen Umhang. Den Spuk selbst sah man nicht, nur der Umhang bewegte sich, als würde er von sanften Windstößen getroffen.
    Ein gesichtsloses, gestaltloses Wesen war der Spuk, der aber reden und auch handeln konnte.
    Er sprach Jane Collins an. Seine Stimme drang unter der Kapuze hervor an die Ohren der Detektivin. »Du hast ein großes Spiel gewagt, ein sehr großes sogar. Aber du wirst es nicht mehr beenden können, dafür stehe ich. Ich lasse mir meine Diener nicht nehmen, und mit der lächerlichen Pistole wirst du Maddox nichts antun können. Bisher habe ich zugeschaut, nun wird es Zeit, daß ich selbst in den Kampf eingreife. Diese Jane Collins muß sterben.« Diese Worte waren für den Meister bestimmt. »Dann wird auch Sinclair uns in die Falle laufen, wenn wir ihm den Leichnam seiner Freundin vor die Füße schleudern. Seelenlos und ausgeblutet!«
    Ein grausames Gelächter drang unter der Kapuze hervor, in das die anderen mit einstimmten. Schaurig hallte das Lachen von den Wänden wider, und Jane fröstelte.
    Noch immer umklammerte ihr Finger den Abzug der Pistole. Sollte sie es wagen? Sollte sie schießen?
    Sie zögerte noch…
    Das war ihr Fehler. Sie hätte ihren letzten Trumpf ruhig aus der Hand geben sollen, denn nun reagierte der Spuk. Und er, der Mächtige im Reich der Schatten, setzte seine Magie ein, um Jane und den anderen den Beweis seiner großen Macht und Fähigkeiten zu demonstrieren.
    Plötzlich spürte Jane, daß der Dämonenrichter unter ihren Händen verschwand. Sein Körper schien zu Wachs zu werden. Jane wollte nachgreifen, doch da war es schon geschehen.
    Maddox hatte sich aufgelöst.
    Und der Spuk lachte. Er weidete sich an

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