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Die Seelenburg

Die Seelenburg

Titel: Die Seelenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wo er einen besseren Halt fand als ich, denn ich stand mehr als unbequem.
    Suko zog durch.
    Zweimal schoß er.
    Ich sah die beiden Silberkugeln nicht, bekam aber mit, wie das echsenköpfige Monster zusammenzuckte und nach hinten geworfen wurde. Zuerst verlor es eine Lanze, dann kippte es nach links weg und fiel vom Rücken des Flugtieres, wobei es sich noch in der Luft auflöste.
    Eine Rauchwolke hinter sich herziehend, verschwand es irgendwo unter uns in der Tiefe.
    Auch das Flugtier war von einer Kugel getroffen worden. Es flatterte noch einmal wild auf, verlor die Balance und jagte in die Tiefe, wo es zwischen die Bäume krachte und dort verging.
    Blieb noch ein Gegner.
    Das Echsenwesen hatte natürlich mitbekommen, was mit seinem Artgenossen geschehen war. Es wollte es besser machen, flog in die Tiefe, und ich nahm hastig den Finger vom Drücker, sonst hatte ich es abermals verfehlt.
    Plötzlich befand sich das Tier dicht an der Felswand, etwa zwanzig Schritte unter mir.
    Da schleuderte es schon seine Lanze.
    Mir blieb fast das Herz stehen.
    Der glühende Gegenstand raste auf mich zu. Ausweichen konnte ich nicht, zog nur meinen Körper instinktiv zusammen. Wenn die Lanze mich traf, war ich verloren.
    Sie wischte vorbei.
    Ich spürte noch den Gluthauch des Höllenfeuers, dann war die Gefahr gebannt.
    Vorerst.
    Über mir klirrte etwas.
    Als ich den Kopf drehte, sah ich die Lanze, die mit der Spitze gegen einen vorstehenden Stein gehämmert war und ihn aus dem Verbund riß.
    Die Lanze hatte mich nicht getroffen, dafür den Stein, als er nach unten fiel. Hart knallte er auf meine linke Schulter, und ich biß die Zähne zusammen.
    Auch die Lanze fiel, sie traf mich aber nicht, sondern trudelte ein paar Yards entfernt vorbei.
    Dann peitschten zwei Schüsse.
    Abermals hatte mein Freud Suko gefeuert und das Untier nebst Reiter getroffen.
    Ich schaute in die Tiefe und entdeckte den gelbgrünen Rauch, der sich träge ausbreitete. Das Monster löste sich auf.
    »Weitere sind nicht in Sicht«, meldete Suko. »Wir können, John.« Ich hatte meine Schwierigkeiten auf dem Rest der Strecke, denn die getroffene Schulter machte mir doch zu schaffen. Als wir beide auf dem Plateau standen, atmeten wir auf.
    »Das wäre erledigt«, kommentierte Suko und ließ wie ich seinen Blick schweifen.
    Wir konnten in das Tal schauen, wo der Ort Gunter lag. Gewaltig breitete es sich vor uns aus. Gegenüber stiegen die Berge wieder in den Himmel.
    Sie standen dort in einer majestätischen Pracht.
    »Der Spuk wird wissen, daß wir hier sind«, meinte Suko.
    Da konnte ich nur zustimmen. »Und er hält diese verdammte Burg unter Beobachtung. Seine Schattenwesen sind überall.«
    »Du rechnest mit einem weiteren Angriff?«
    Ich massierte meine Schulter. »Möglich. Auf jeden Fall müssen wir zusehen, daß wir so rasch es eben geht in die Burg kommen. Ich habe Angst um Jane.«
    »Das wird ein toller Weg.« Suko deutete in die Höhe.
    Da hatte er recht. Ohne Bergschuhe war es eigentlich der reine Wahnsinn, was wir da vorhatten. Aber wir kamen nicht drum herum.
    »Man müßte selbst auf so einem Flugtier sitzen«, murmelte Suko. Ich verstand nur die Hälfte von seinen Worten, weil ich das Plateau untersuchte. Wo es mit der Wand abschloß, wuchsen sperrige Büsche.
    Ich konnte kaum zwischen die Zweige und Äste schauen, aber etwas fiel mir auf. Hinter den Ästen hätte es eigentlich hell schimmern müssen, denn der Fels war eigentlich grau.
    Das war jedoch nicht der Fall. Die Wand hinter dem Gebüsch war dunkel.
    Ich bückte mich und zog die Zweige zur Seite. Meine Überraschung war groß, als ich den Eingang zu einem Stollen entdeckte, der in den Berg führte.
    Ich rief nach Suko.
    »Das ist ein Ding«, sagte der Chinese, als er neben mir kniete und in die Dunkelheit schaute.
    »Oder ein Geschenk des Himmels.«
    »Sollen wir den Weg nehmen?«
    »Sicher. Da brechen wir uns wenigsten nicht die Knochen. Vielleicht ist das ein Fluchttunnel, der zur Burg führt.«
    »Oder er ist unterwegs zugeschüttet.«
    »Dann haben wir Pech gehabt.«
    Beide ahnten wir nicht, daß auch Pykka, der Druide, den Weg hatte nehmen wollen, um den Häschern des Spuks zu entkommen, was ihm beim erstenmal nicht gelungen war.
    Wir holten unsere Taschenlampen hervor, knipsten sie an, machten uns auf den Gang ins Ungewisse…
    ***
    In einem Halbkreis hatten sie sich vor Jane Collins aufgebaut. Nur einer stand in ihrem Rücken.
    Es war Gordon Schreiber.
    Allein durch seinen Standort

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