Die Seelenfischer (Seelenfischer-Trilogie) (German Edition)
Einzeltäters gewesen sein kann. Nach heutigem
Wissenstand wurden seine Mörder im Auftrag Castros angeheuert. Und Castro ist
bekanntlich ein Jesuitenzögling! Lee Harvey Oswald, sein angeblicher Mörder,
war nur ein Bauernopfer, der sich nachweislich zwei Wochen vor dem Mord an JFK
mit seinem Cousin, einem Jesuiten, getroffen hat. Der Inhalt des Gespräches
wäre sicherlich sehr interessant gewesen. Doch die zentrale Frage zum Mord an
JFK lautet: Wer alles hat davon profitiert? Fakt ist: Die Jesuiten haben den
Vietnamkrieg nachweislich befürwortet. Der damals ranghöchste Kardinal, Spellman,
ist so häufig in den Vietnam zu den amerikanischen Soldaten gereist, die er im
Übrigen „Soldaten Christi“ nannte, dass in den Medien schließlich von
„Spellmans Krieg“ die Rede war! Es ist kein Geheimnis, dass der Jesuitenorden
an Rüstungsfirmen wie Lockheed und McDonald-Douglas beteiligt war. Sie haben am
Krieg verdient! Kennedy aber wollte den Vietnamkrieg mit allen Mitteln
verhindern. Die traurige Geschichte gibt ihm heute damit Recht, es hätte seinem
Land und seinen Müttern sehr viel Leid erspart. Kennedy wollte auch die CIA
entmachten, weil er dahinter gekommen war, dass sein eigener Geheimdienst ihn
mit Hilfe der Mafia in der Schweinebucht betrogen hatte. Das hatte einen Grund:
Mafia und CIA hatten ein großes Interesse daran, Fidel Castro Kuba zu
überlassen. Ade Casinos und Vergnügungen in Kuba, willkommen Moneten in Las
Vegas!“
„Sehr
schön, die Jesuiten haben also Lincoln getötet, beim Vietnamkrieg mitgemischt,
sich mit der CIA und der Mafia verbündet und zusammen Kennedy umgebracht. Da
kann Napoleon ja froh sein, dass er mehr oder weniger eines natürlichen Todes
gestorben ist“, kommentierte Lukas ihren Zickzackkurs durch die Geschichte. Er
wirkte beinahe belustigt, das alles klang zu absurd, als dass er es hätte ernst
nehmen können.
„Spar
dir deinen Spott. Napoleon war ganz in ihrem Sinne, er hat halb Europa mit
Krieg überzogen. Darf ich dich dafür an den Vorwurf „Königsmord“ in der
Anklageschrift von 1773 erinnern und dass ihr in eurer Jesuitenlehre
wohlweislich den Tyrannenmord gutheißt? Ob Königsmord oder Präsidentenmord, das
macht wohl keinen Unterschied.“
„Schön
und gut, aber was hat das trotz allem mit dem Mord an Bentivoglio und seinem
Schließfach zu schaffen?“, erwiderte Lukas mit der Miene eines Mannes, der die
Grenzen seiner Geduld erreicht hatte.
„Wollte
ich dir gerade erklären. Bei meinen Kennedy-Jesuiten-Nachforschungen habe ich
Hinweise entdeckt, dass es ein geheimes Protokoll deines Ordens gibt, in dem
deine Oberen einen detaillierten Plan aufgestellt haben, wie der römische
Katholizismus die Weltherrschaft übernehmen kann. Die Weltherrschaft, Lukas! Hört
sich für mich plausibel an, denn es ist eine Tatsache, dass die Jesuiten seit jeher
in die Weltpolitik eingreifen. Wären sie ansonsten von nicht weniger als 39
katholischen Herrschern aus ihrem Land gejagt worden? Weder zuvor und noch
danach waren sich die Hochwohlgeborenen je wieder so einig. Auch das ist
verbriefte Geschichte! Eine der Doktrinen dieses geheimen Protokolls soll
lauten: Schaffe Vergnügen! Tatsächlich wurde nach dem Kennedy-Mord mit Hilfe
der Mafia ein ganzes Vergnügungsimperium in Las Vegas geschaffen. Während die
Menschen ihren Belustigungen nachgehen, sind sie blind und taub gegenüber dem,
was um sie herum vor sich geht. Brot und Spiele. Schon mal gehört? Wir sind eine
digital gesteuerte Spaß- und Eventgesellschaft geworden, Lukas. Hinter all dem
steckt System, ein perfider Plan. Vielleicht hat Bentivoglio genau dieses
Protokoll gefunden und im Schließfach versteckt? Das würde erklären, warum er
als junger Jesuit um sein Leben fürchtete - er ahnte, dass seine Oberen keine
niederen Mitwisser dulden würden. Ich habe versucht, über das Protokoll im
Jesuitenarchiv in Rom zu recherchieren. Leider stehen alle Dokumente nach 1921
unter Verschluss, nur der Pater General höchstpersönlich darf in Union mit dem
leitenden Bibliothekar einzelne Dokumente freigeben. Interessant, dass die
Jesuiten alle jüngeren Dokumente wegsperren. Das gilt auch im Fall Kennedy:
Hier wurde das Datum der Freigabe der Untersuchungsakten zuletzt auf das Jahr
2029 verschoben. Sie haben tatsächlich den einzigen römisch-katholischen
Präsidenten, den die USA jemals hatten, ermordet. Ich bewundere JFK, er wollte
einen furchtbaren Krieg verhindern und jetzt stellen sie ihn im Fernsehen meist
nur
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