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Die Seelenkriegerin - 3

Die Seelenkriegerin - 3

Titel: Die Seelenkriegerin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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sind aber eine ganze Menge Seelenfresser.«
    »Ich glaube nicht, dass wir für so viele genügend Waffen haben«, sorgte sich Favias.
    »Man kann sie auch mit Stahl bekämpfen«, versicherte ihm Colivar. »Nur nicht so wirkungsvoll.«
    Ramirus strich sich nachdenklich den Bart. »Wenn ich recht verstanden habe, geht es vor allem darum, sie auf den Boden zu locken.«
    »Bei so vielen Seelenfressern«, konterte Colivar trocken, »geht es vor allem darum zu verhindern, dass sich alle Soldaten in den Sand werfen und darum betteln, verzehrt zu werden. Alles andere ist erst in zweiter Linie wichtig.«
    »Ich kann mich daran erinnern«, sagte Kamala leise. »In Dantons Palast, als …« Sie warf einen Blick auf Salvator. »… als Andovan starb. Ich kann mich erinnern … dass ich gefressen werden wollte .«
    »Und dieser Seelenfresser war im Grunde nur eine tollwütige Bestie«, gab Colivar zu bedenken. »Die Ungeheuer hier sind nicht nur selbst bei Verstand, sie können auch auf eine höhere Intelligenz zurückgreifen und sich von ihren menschlichen Verbündeten sagen lassen, wann und wie sie ihre Macht am besten einsetzen.« Er sah Favias an. »Dieselben Verbündeten könnten sie sogar davon abhalten, auf Euren Ruf so zu reagieren wie wilde Seelenfresser. Diese Möglichkeit müssen wir berücksichtigen.«
    »Die Königin, gegen die ich kämpfte, war auch mit einem Menschen verbunden«, wandte Gwynofar ein. »Und doch ist sie meinem Ruf gefolgt.«
    »Sie war mit einem Kind verbunden, das keine Ahnung von Kriegführung hatte. Und das wahrscheinlich insgesamt zu schwach war, um sie beeinflussen zu können.« Er schüttelte den Kopf. »Das wird hier anders sein.«
    Einige der Reiter, mit denen sie zu tun bekommen würden, hatten womöglich noch den Großen Krieg miterlebt. Diese Männer waren bereits mächtige Hexer gewesen, bevor die Seelenfresser auf der Bildfläche erschienen waren. Aber um ihre Gefährlichkeit eindringlich genug zu verdeutlichen, hätte Colivar verraten müssen, woher er sein Wissen bezog, und deshalb schwieg er.
    Eventuell kannte er sogar einige von ihnen. Der Gedanke war nicht neu, aber er wurde erst jetzt so richtig greifbar. Wenn er an dieser Schlacht teilnahm, könnte er möglicherweise Männern gegenüberstehen, mit denen er einst zusammengelebt, gekämpft … und eine Welt verraten hatte. Und dann war da auch noch Nyuku. Der Name allein weckte glühenden Hass. Er hatte gedacht, die vielen Jahrhunderte, die sie getrennt voneinander verbracht hatten, könnten diesen Hass gedämpft haben, aber das schien nicht der Fall zu sein.
    Salvator sah Farah an. »Was ist mit den Ankern? Hat sich Euer Mann darum gekümmert?«
    »Jawohl.« Farah nickte. »Er hat sie hier, hier und hier gesetzt.« Bei diesen Worten zeigte er auf der Karte auf mehrere Punkte gleich jenseits des Niemandslandes. »Und er sagt, er hat auch einen hinter dem Haus der Götter vergraben, falls jemand dort landen muss. Immer vorausgesetzt, dass Ihr den Zorn der Götter nicht fürchtet«, fügte er ironisch hinzu.
    »Sehr gut.« Salvator blickte auf die Karte nieder. Colivar glaubte förmlich zu hören, wie er mit Hochdruck daran arbeitete, aus dem, was er soeben erfahren hatte, eine schlüssige Strategie zu entwickeln. »Wir haben ein und nur ein wichtiges Ziel. Wenn die junge Seelenfresser-Königin getötet wird, bleibt uns genügend Zeit, um die restlichen Vertreter der Gattung zu verfolgen und zu vernichten. Wenn sie aber entkommt, setzt sie vielleicht neue Königinnen in die Welt, bevor man sie daran hindern kann. Falls das geschieht, sind die Seelenfresser praktisch nicht mehr auszurotten. Das sollte man bei allen Planungen im Hinterkopf haben.«
    »Gibt es irgendeinen Unterschied zwischen ihr und den Männchen, der uns zum Vorteil gereichen könnte?«, fragte Gwynofar.
    Colivar fiel auf, dass Kamala zögerte. Er nickte ihr aufmunternd zu, doch sie hatte sichtlich Bedenken, in dieser Runde solche Auskünfte zu geben. Als jemand, der selbst sein Wissen über diese Kreaturen jahrhundertelang geheim gehalten hatte – und in den letzten Monaten auf Zehenspitzen um das Thema herumgeschlichen war –, hatte er dafür Verständnis.
    Ganz zu schweigen davon, dass sie sich auch selbst verraten würde, wenn sie die Fähigkeit der Königin offenbarte. Aber das werden die anderen nicht begreifen.
    »Sie kann sich durch Irreführung tarnen«, sagte Gwynofar endlich, »und zwar sehr viel wirkungsvoller als die anderen. Niemand kann sie sehen,

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