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Die Seelenkriegerin - 3

Die Seelenkriegerin - 3

Titel: Die Seelenkriegerin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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Liebhaber eine bittere Kränkung nach der anderen. »Ich habe nämlich nichts vergessen. Ich kann das Blut deines Konjunkten noch schmecken. Ich habe seine Schreie in den Ohren und sehe ihn im Todeskampf um sich schlagen. Und dich sehe ich im Schnee liegen, hilflos wie ein Kind …« Seine Absicht war eindeutig. Er wollte den Ikati-Teil von Colivars Seele so wütend machen, dass der menschliche Teil kapitulieren musste. Und er war auf dem besten Weg dazu.
    Colivar schlang die Arme um sich und bemühte sich, seine Konzentration aufrechtzuerhalten; womöglich blieben ihm bloß noch wenige Sekunden bei klarem Verstand, und die musste er ausnützen. Zauberkräfte rasten, von Verzweiflung getrieben, mit unnatürlicher Schnelligkeit durch seinen Körper. Muskeln dehnten sich. Knochen wurden dicker. Die Zusammensetzung seines Blutes veränderte sich. Organ für Organ, Körperflüssigkeit um Körperflüssigkeit wurde umgewandelt – nicht in einer sinnvollen Ordnung wie unter normalen Umständen, sondern in einem chaotischen Sturm der Mutation, der jede lebende Zelle gequält aufschreien ließ.
    Und Nyuku lächelte. Überheblich und egoistisch, wie er war, sah er lediglich Colivars Leiden und hielt kurz inne, um die Qualen seines Rivalen zu genießen.
    Das war ein Fehler.
    Sein letzter Fehler.
    Denn sobald die Transformation abgeschlossen war, brach Colivars Selbstbeherrschung zusammen. Das Tier schoss brüllend vor Rachedurst aus den Tiefen seiner Seele empor. Und er sah nur noch rot …
    Kamala wurde gepackt und festgehalten. Unter ihren Knien bewegte sich der Sand. Ihr Kopf fühlte sich an, als stünde er in Flammen.
    »Geht es denn wieder?«, fragte Ramirus. »Was ist geschehen?«
    Sie begriff nicht sofort, wer mit ihr redete, und sie wusste auch nicht gleich, wo sie war. Sie hatte sich so ausschließlich auf Colivar konzentriert, dass sie ihre Umgebung nicht mehr wahrgenommen hatte. Und dann war der Sturm gekommen. Blinzelnd sah sie zu Ramirus auf. Sie wusste nicht, wie sie ihm antworten sollte. Dann bemerkte sie Salvator, der neben ihm stand. Ebenso besorgt, wenn auch wohl aus anderen Gründen.
    »Ist es so weit?«, fragte der Großkönig.
    War es so weit?
    Sie hatte Colivars Ring als Anker benützt und damit schwache Spuren seiner Gemütsverfassung verfolgen können. Daher wusste sie, dass er gefasst, aber besorgt gewesen war, als er in Jezalya eintraf. Danach hatte sie die feinen Schattierungen der Angst gekostet, die an den Rändern seines Bewusstseins leckte, als er die Bedrohungen in seinem Umfeld vernünftig und beherrscht analysierte. Und mit einem Mal war die Stimmung umgeschlagen. Ein Sturm von heftigen Gefühlen – Wut und Hass, Enttäuschung und Schmerz – war über sie hereingebrochen … und alles war auseinandergeflogen. Nun schien über Colivars Ring ein roter Nebel zu hängen. War das eine metaphorische Vision oder eine reale Erscheinung?
    Der Aufruhr in Colivars Seele allein hatte für ihre Mission noch nichts zu bedeuten. Selbst wenn sämtliche Heerscharen Jezalyas mit gezückten Schwertern auf ihn zugestürmt wären, hätte das nicht unmittelbar mit Siderea zu tun haben müssen. Was zählte, war einzig und allein der Moment, in dem sie ihre Aufmerksamkeit auf ihn richtete und deshalb auf nichts anderes mehr achtete. Wie sollte Kamala an diesen diffusen Zeichen erkennen, wann das geschah? Vielleicht war Colivar bereits mit Siderea zusammengetroffen, und das hatte seinen Gefühlssturm ausgelöst. Vielleicht aber auch nicht. Kamala konnte keine Zauberei einsetzen, um mehr zu erfahren, ohne Gefahr zu laufen, dass Siderea auf sie aufmerksam wurde. Und Colivar konnte aus dem gleichen Grund nicht direkt mit ihr in Verbindung treten. Wie in aller Welt sollte sie herausfinden, was gerade mit ihm geschah?
    Plötzlich war sie wütend auf Colivar, aber das Gefühl hatte mehr mit Frustration und Angst als mit echtem Zorn zu tun. Zur Hölle mit ihm! Wieso hatte er sie in diese Lage gebracht! Wenn er aus der ganzen Sache lebend herauskäme, würde sie ihm den Hals umdrehen.
    Ist es so weit, dass die Hexen und Hexer aufbrechen können? Salvators Fragen kamen wie aus weiter Ferne. Ist Siderea anderweitig beschäftigt?
    Ich weiß es nicht , wollte sie sagen. Ich weiß nicht einmal, wie ich das feststellen soll.
    Aber so konnte man kein Heer führen. Ein Anführer musste Sicherheit oder zumindest den Anschein von Sicherheit vermitteln.
    »Nein«, sagte sie leise. Und spürte, wie ihre Worte den Wüstensand in

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