Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
Häuptling von Wayrunkus Dorf kam und stellte sich demonstrativ neben Tas. Der ließ es geschehen. Die anderen Krieger des Dorfes formierten sich hinter den Dreien. Dies gab den feindlichen Kriegern offensichtlich den Rest. Die, die bisher noch nicht geflohen waren, fielen auf die Knie und küssten die Erde.
Der feindliche Häuptling ließ alle Waffen fallen, dann kam er langsam auf Tas, Wayrunku und dem Häuptling des Dorfes zu. Dabei machte er mit demütigen Gesten klar, dass er nicht angreifen würde. Die drei ließen ihn gewähren, ohne eine Miene zu verziehen. Bei den dreien angekommen, kniete sich der feindliche Häuptling nieder, hob die Hände und neigte den Kopf, bis er direkt vor Tas den Boden küsste. Dann sagte er:
„Wir ergeben uns der unbesiegbaren Macht des Jaguar Gottes. Wir sind jetzt seine Sklaven!“
Tas ließ ein warnendes Fauchen hören, aber ließ es doch geschehen, ohne anzugreifen. Wayrunku legte die Hand auf seinen mächtigen Kopf und streichelt ihn sanft. Dann sagte sie:
„Wir akzeptieren die Bedingungen. Wir brauchen aber keine Sklaven. Geht in Euer Dorf zurück und lebt weiterhin Euer Leben. Nur einmal im Jahr werden wir vorbeikommen und Tribut fordern. Unser Häuptling wird Euch die genaue Menge noch wissen lassen und wann wir diesen Tribut abholen werden. Geht jetzt!“
Der unterlegene Häuptling erhob sich und machte ein Zeichen, dass er die Bedingungen vorbehaltlos akzeptierte. Dann ging er zu seinen verbliebenen Männern zurück an denen er, ohne sich umzudrehen, vorbeilief. Die Männer folgten ihm schweigend, jedoch nicht ohne Tas noch einmal einen ängstlichen Blick zuzuwerfen.
Als die Männer verschwunden waren, brach im Dorf ein regelrechter Jubelsturm aus. Der Häuptling wendete sich Tas zu, dann verneigte auch er den Kopf und sagte feierlich:
„Ich danke Dir, Jaguar Gott. Ich kenne Deine Freundschaft zu Wayrunku und danke den Göttern, dass sie Dich geschickt haben. Ab diesem Zeitpunkt wirst Du immer in unserem Dorf willkommen sein!“
Die Dorfbewohner brachen wieder in Jubelstürme aus, während Wayrunku feierlich seinen Kopf kraulte. Tas konnte fühlen, wie glücklich sie war. Ebenfalls glücklich stieß Tas liebevoll mit seinem Kopf gegen die Brust von Wayrunku und ließ sein Schnurren hören. Da sah Wayrunku das durchbohrte Ohr, das nur noch an einem kleinen Hautfetzen hing. Sie machte Tas ein Zeichen kurz zu warten und ging davon. Kurz später kam sie mit einigen Kräutern zurück, die sie vorsichtig um Tas’ verletztes Ohr wickelte. Der ließ sie ohne einen Ton von sich zu geben, gewähren.
Kapitel 8
Layla konnte sich von dem Schock fast gar nicht erholen. Also hatte die Zigeunerin doch nicht gelogen, als sie sagte, sie würde Layla zur Seite stehen. Naomi öffnete die Arme und rannte freudestrahlend in die offenen Arme der Frau. Nach einer stürmischen Umarmung der beiden, drehte sich Donerta zu Layla um. Sie lächelte freundlich. Layla, die zuerst skeptisch schaute, fing kurz später an zu lachen und als Donerta ihre Arme öffnete, ließ sich auch Layla von ihr umarmen. Jetzt war es an Naomi, ein verdutztes Gesicht zu machen.
„Ihr kennt Euch?“
„Ja, Du erinnerst Dich doch, dass ich vor zwei Tagen auf einer Reise war. Der Grund für diese Reise steht vor Dir!“
„Du hast Layla besucht!“
„Ja, ich träumte von ihr und wusste, ich muss sie warnen. Wenn ich aber dort schon gewusst hätte, was für ein Wesen unsere Layla hat, dann hätte ich mir die Reise sparen können!“
Erschrocken machte Layla Donerta ein Zeichen, noch niemand zu sagen, was sie wusste. Sie war sich ziemlich sicher, dass die Seelenräuberin noch nicht wusste, dass sie ein weißer Werwolf war und sie wollte sich diesen Trumpf so lange wie möglich, in der Hinterhand behalten. Sie war sich zwar ziemlich sicher, dass sowohl Naomi, als auch Hans absolut vertrauenswürdig waren, aber ob dies so blieb, oder ob eines Tagen sie auch in die Fänge der Seelenräuberin geraten würden, dass wusste Layla leider noch nicht. Natürlich würde sie alles tun, um dies zu verhindern, aber sie wollte trotzdem auf Nummer sicher gehen. Es stand einfach zu viel auf dem Spiel.
Donerta verstand ihren Wink und lächelte. Sie schien Laylas Gründe zu verstehen und zu akzeptieren.
Donerta ließ Layla los und wandte sich Hans zu. Freundlich lächelnd umarmt sie auch den. Hans schien peinlich berührt, ließ die Umarmung aber trotzdem über sich ergehen.
Naomi ging an Donerta vorbei ins Haus und
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