Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
überhaupt nicht zu Hause war. Es war schon so schwer genug und wenn sie, Layla, geschwächt in diesen Kampf zog, dann hatte sie gar keine Chance. Also beschloss Layla, wenigstens für kurze Zeit auf den Vorschlag einzugehen. Dankbar schloss sie die Augen und war kurz später wirklich fest eingeschlafen. Nicht einmal den Start bekam sie mit. Aber eine Ruhe war Layla trotzdem nicht gegönnt, denn sie glitt direkt in einen Alptraum. Layla träumte,
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dass sie wieder als Werwolf durch diese Steinwüste in Richtung des Vulkans lief. Diesmal war jedoch neben Mark auch Iztel an den Fels gebunden. Beide schrien in Panik. Layla rannte wieder los. Auch diesmal war sie viel zu langsam. Sie würde die beiden niemals vor dem Ausbruch des Vulkans erreichen. Da änderte sich plötzlich der Traum. Layla stand plötzlich in einem riesigen Raum, fast schon ein Saal. Leichter Nebel stieg von den Wänden und vom Boden auf und verwischte alle Farben. Sonst konnte sie gar nichts sehen. Es war fast so, als ob sie nur zur Hälfte in diesem Geisterraum wäre, während die andere Hälfte immer noch in der Steinwüste verblieben war. Sie sah Sergio Alcazar, der in ihrem Alptraumabenteuer in Mexiko ebenfalls für solche realen Alpträume gesorgt hatte, wie er einer schwarzhaarigen Frau etwas ins Ohr flüsterte. Offensichtlich Informationen über sie, Layla. Wahrscheinlich, wie sie besiegt werden konnte, aber ganz offensichtlich auch, wie sie geschwächt werden konnte, eben auch über diese Alpträume. Der Traum änderte sich wiederum. Sie stand wieder in der Steinwüste. Layla wurde klar, dass dies ein gesteuerter Traum ist. Offensichtlich hatte Ajllasga ihre Hausaufgaben gemacht. Sie hatte wohl bei Mark im Unterbewusstsein gefunden, dass diese Alpträume ihr in Mexiko beim Kampf gegen Sergio Alcazar sehr zu schaffen gemacht hatten und hatte auch gleich damit begonnen, sich dies zu Eigen zu machen, um sie damit zu schwächen. Es hatte auch sehr gut funktioniert. Denn auch letzte Nacht war Layla mit großer Angst vor diesen Alpträumen eingeschlafen. Wut stieg in Layla auf. Sie würde sich diesen Traum nicht weiter aufzwingen lassen! Sie würde nicht akzeptieren, dass sie weiter über diese Alpträume seelisch gefoltert würde! Wer sagte, dass sie in diesem gesteuerten Traum nicht auch das Ruder übernehmen konnte? Layla konzentrierte sich. Der Traum änderte sich nochmals. Sie war wieder in dem Raum, indem sie Sergio Alcazar und Ajllasga gesehen hatte. Doch diesmal war kein Nebel vorhanden und die Farben waren klar und natürlich. Diesmal war sie offensichtlich komplett in diesen Raum herübergekommen. Ohne zu zögern griff sie Sergio und Ajllasga an. Die Seelenräuberin sah den weißen Werwolf mit gefletschten Zähnen auf sich zufliegen und machte ein überraschtes Gesicht. Sergio verschwand mit einem „Plopp“, fast wie bei einem Luftballon, der mit einer Nadel zerstochen wurde. Layla ließ ein triumphierendes Heulen hören. Es hatte geklappt. Aber bevor sie Ajllasga erreichen konnte,
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saß Layla wieder neben Donerta, die sie anlächelte. Sie hatte immer noch Laylas Hand in der ihren. Hatte sie ihr bei dieser für Layla lebenswichtigen Erkenntnis geholfen? Layla war sich fast sicher, dass dies wirklich stimmte. Aber die Erkenntnis selbst war für Layla der absolute Hammer. Sie war dieser Seelenräuberin wirklich auf den Leim gegangen und wenn ihr Donerta nicht geholfen hätte, dann wäre sie von ihrer Gegnerin in jedem Traum bis zur seelischen Erschöpfung gequält worden. An eine Erholung wäre deshalb sicher nicht zu denken gewesen. Und irgendwann wäre sie dann wirklich zusammengebrochen. Layla musste sich eingestehen, dass sie beeindruckt war. Es war ihrer Gegnerin doch tatsächlich gelungen, nicht nur körperlich, sondern auch geistig einen fast untragbaren Druck auf sie aufzubauen. Selbst in ihren Träumen. Dankbar lächelte Layla Donerta an. Aber nichtsdestotrotz war Layla geschockt. Wie kam diese Seelenräuberin in ihr Bewusstsein, um diese Alpträume auszulösen? Was hatte sie außerdem noch in ihrem Bewusstsein getan? War sie vielleicht noch in ihrem Unterbewusstsein? Konnte sie vielleicht auch ihre Seele rauben? Layla spürte einen ganz dicken Kloß im Hals. Wenn es wirklich so wäre, dass diese Seelebräuberin in ihr Bewusstsein kam, wie sollte sie sich dann dagegen schützen?
Kapitel 17
Layla war während des gesamten Fluges und sogar während der Autofahrt zur Villa von Naomis Familie so in Gedanken
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