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die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

Titel: die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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tun kann. Außerdem hast du dich im Wald tagelang um mich gekümmert.” Sie drückte ihn sanft auf den Rücken. „Ruh dich aus, während es heiß wird.”
    Rhia schöpfte einen Eimervoll Wasser aus der Zisterne, die sich auf der Hängebrücke zwischen Corannas Haus und seinem befand. Sein Herd war verglichen mit dem der Krähe winzig, und als das Wasser endlich heiß war, war Marek eingeschlafen. Sie tränkte ein Tuch und spritzte etwas Wasser in Richtung des Schnarchens.
    „Hey!” Er prustete, und sie hörte, wie seine Füße auf dem Boden aufkamen.
    „Dein Bad ist so weit.”
    „Dann hilf mir beim Ausziehen”, sagte er in einem Tonfall, der auf mehr als Mitleid aus war.
    Sie gehorchte und widerstand dem Drang, mehr von seinem Körper zu verlangen, als er ihr geben konnte. Marek saß auf dem Boden und lehnte sich gegen das Bett, während sie ihn reinigte. Sein anerkennendes Murmeln weckte in ihr die Sehnsucht, seinen Körper im warmen Licht der Laterne betrachten zu können.
    Mit dem restlichen Wasser schrubbte und spülte sie sein Haar. Als sie es mit einem sauberen Tuch trocknete, sagte er: „Manchmal ist kurzes Haar recht praktisch.”
    Sie wagte sich an eine schwierige Frage. „Wirst du es weiter schneiden?”
    Er hielt in der Bewegung inne und legte das Tuch hin. „Ich wusste, dass du dich das fragst.” Er zog ein frisches Hemd von einem Haufen in der Ecke an und fuhr dann noch einmal mit dem Handtuch über den Kopf. „Es wächst schon, nicht?”
    „Das hat Haar so an sich.”
    Er schwieg, während er sich fertig anzog. Jedes Kleidungsstück verschwand, sobald es ihn berührte. „Ich weiß nicht, Rhia. Es tut immer noch weh. Ich war dabei.”
    „Bei der Geburt?”
    „Normalerweise warten Väter draußen, aber manche Frauen haben es lieber, wenn ihr Partner oder ihr Ehemann bei ihnen ist. Ich frage mich, ob sie uns damit lehren wollen, hautnah zu erleben, wie viel sie leiden, um Kinder zu gebären.” Sie hörte, wie er sich schwer seufzend aufs Bett setzte. „Kalia wollte mich bei sich haben.”
    Es war das erste Mal, dass er den Namen seiner Partnerin vor Rhia benutzte. Jetzt war Kalia real.
    „Es war schrecklich”, sagte er, „von Anfang an. So viel Blut. Das Kind hat versucht, mit den Füßen zuerst herauszukommen. Er hat sie von innen zerrissen, bis sie endlich ... Sie hat Elora angefleht, sie aufzuschneiden.”
    Rhia schloss die Augen. Solche Operationen konnte man unmöglich überleben, wenn kein Otter in der dritten oder wenigstens eine Schildkröte in der zweiten Phase anwesend war.
    Mareks Stimme wurde leblos. „Aber es war zu spät. Als sie ihn aus ihr herausgeholt hatten, atmete er nicht mehr. Und sie auch nicht.”
    „Es tut mir so leid”, flüsterte Rhia.
    „Es war Nacht, also konnte sie mich nicht einmal sehen, ehe sie gestorben ist. Ich war bereits unsichtbar.”
    Sie setzte sich neben ihn auf das Bett. „Sie wusste, du bist da. Sie wusste, du ...” Rhia fiel es schwer, es auszusprechen. „... liebst sie.”
    Er zog eine Strähne ihrer Haare durch die Finger und zog sanft daran. „Darf ich fragen, wie deine Mutter gestorben ist?”
    „Ihr Herz, es hat aufgehört zu schlagen.”
    „Ging es schnell?”, flüsterte er.
    „Nein.” Sie spürte, wie sie innerlich zu Eis erstarrte. „Wir hatten alle die Gelegenheit, uns zu verabschieden. Aber es war nicht genug Zeit, und ich ... ich konnte ihr nicht helfen, auf die andere Seite zu treten.”
    Zärtlich streichelte er ihr die Wange. „Du musst dich schrecklich gefühlt haben.”
    „Das tue ich immer noch.”
    „Und doch wächst dein Haar wieder lang.”
    „Weil ich meine Schuld nur im Inneren trage.”
    Er atmete scharf ein. „Meinst du, ich stelle meine Trauer zur Schau?”
    „Ich glaube, sie ist eine Strafe, und das nicht nur für dich.
    Was meinst du, wie Coranna sich fühlt, jedes Mal, wenn du dein Haar schneidest?”
    „Sie hat eine schlechte Entscheidung getroffen, und wir alle müssen damit leben. Bis auf Kalia und mein Sohn. Sie dürfen mit nichts mehr leben.”
    Rhia berührte seine Brust. „Ich glaube nicht, dass Coranna eine schlechte Wahl getroffen hat. Ich bin froh, dass sie sich für dich entschieden hat.”
    „Wenn du Kalia gekannt hättest, würdest du das nicht sagen.”
    Mit brennenden Augen zog sie ihre Hand zurück.
    „Es tut mir leid”, sagte er. „Du musst dich fragen, ob ich euch miteinander vergleiche.”
    „Etwa nicht?”
    Er seufzte. „Wir waren so jung. Wir haben uns seit der

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