die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin
und zu liebkosen, und sie kehrte auf die Erde zurück.
„Komm her”, forderte sie.
Er gehorchte. Langsam richtete sie sich auf und löste die Knoten an seinem Hemd. Er hielt ihre Hand einen Augenblick zurück, doch dann ließ er sie gewähren. Sie zog ihm das Hemd über den Kopf und keuchte auf.
Seine Brust und sein Oberkörper waren übersät mit Prellungen und Verbänden. Selbst im fahlen Licht erhielt sie einen Eindruck von Mareks Verletzungen. Skaris konnte ihm während ihres kurzen Zusammentreffens in seinem Haus nicht so einen Schaden zugefügt haben. Wie vom Donner gerührt erkannte sie die Wahrheit: Marek hatte den Bären gejagt, ihn zum Zweikampf herausgefordert und gewonnen.
Behutsam, beinah andächtig strich sie über den längsten Verband.
„Ich habe es für dich getan”, sagte er.
Sie versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie weinte. „Ich habe dich nie gebeten, für mich zu töten.”
„Dann habe ich es für mich getan, um ruhig schlafen zu können, weil ich weiß, dass der Mann, der dich töten wollte, dir nie mehr wehtun kann.”
Sie dachte an den Nachfahren, der so viel näher als Skaris daran gewesen war, sie umzubringen. „Du kannst mich nicht vor jeder Gefahr beschützen.”
„Und du kannst mich nicht davon abhalten, es zu versuchen.” Marek hätte sterben sollen. Skaris war stärker, schneller und in jedem anderen Aspekt der überlegene Kämpfer. Sie hätte ihn verlieren sollen.
„Wenn du nicht aufhörst, meine Wunden anzustarren”, sagte er, „mache ich mich unsichtbar.”
„Nein.” Das wäre das Letzte, was sie ertragen konnte. Sie zog an seinen Hosen und öffnete sie. „Lass mich dich sehen. Ich will alles von dir sehen.”
Er ließ sich ins Heu sinken und sah ihr die ganze Zeit dabei zu, wie sie ihn komplett auszog. Auch wenn sie ihn bei Tageslicht schon viele Male nackt gesehen hatte, genoss sie den Anblick, wie er ausgestreckt dalag, bereit für sie, fast in Dunkelheit gehüllt.
Als sie ihn in den Mund nahm, war Mareks Stöhnen so laut, dass es fast ein Fauchen war. Das Geräusch ließ ihr Begehren wieder auflodern. Er schwoll zwischen ihren Lippen an und wurde härter, schob die Hände in ihr Haar – Hände, die ihre Beute gefunden und ihr das Leben genommen hatten, voller Wut, die aus Liebe und Ergebenheit entstanden war. Die Geister mochten ihr verzeihen, aber bei dem Gedanken daran wollte Rhia ihn nur noch mehr.
Sie richtete sich auf, um in sein gerötetes Gesicht zu starren. „Du hörst jetzt nicht auf”, sagte er.
„Nicht wenn mir mein Leben heb ist.” Sie setzte sich auf ihn und nahm ihn tief in sich auf.
Überrascht sah er sie an, klammerte sich an ihren Körper und drehte sie in einer flüssigen Bewegung um.
Mit harten, wilden Stößen, die sie immer tiefer in das Polster aus Heu hineintrieben, nahm er sie. Rhia genoss seine wilde und ungezügelte Leidenschaft in vollen Zügen. Als er sich dem Höhepunkt näherte, erstickte er seinen Aufschrei an ihrem Hals und versenkte seine Zähne in der zarten Haut über ihrem Schlüsselbein. Auch sie erklomm erneut den Gipfel, diesmal kurz und heftig.
Erschöpft sank er auf sie nieder, zog sich aber nicht zurück. Stattdessen drückte er ihre Hüften gegen seine und legte sich leise fluchend auf die Seite. Heftig atmend lagen sie eng aneinandergekuschelt da.
„Leben wir noch?”, fragte sie schließlich.
„Das musst du doch wissen.” Sein Atem ging in kurzen Stößen, als er sie hungrig küsste. „Rhia, ich liebe dich so sehr. Es gibt nichts, was ich nicht für dich tun würde.”
Sie musste ihm nicht in die Augen sehen, um zu wissen, dass seine Worte wahr waren, doch in ihren blaugrauen Tiefen fand sie dennoch die Sicherheit, die sie suchte. Marek würde ihr Anker in dieser Welt sein. Für ihn würde sie gern auf die andere Seite und ihren unmenschlichen Frieden verzichten.
Sie küssten sich endlos, während die kurze Sommernacht voranschritt. Schließlich regte er sich in ihr, und sie liebten sich noch einmal, dieses Mal langsam und zärtlich.
37. KAPITEL
R hia erwachte noch vor Sonnenaufgang. Während sie sich anzog und sich für ihre Aufgaben bereitmachte, sah sie Marek beim Schlafen zu. Endlich war er auch in der Dunkelheit sichtbar. Sichtbar erschöpft, dachte sie bei sich und lächelte. Die drohende Verdammnis der Invasion betonte ihre Freude über diesen einfachen und doch wichtigen Augenblick nur.
Später am Morgen machten Rhia, Alanka und Marek sich auf den Weg zum Weizenfeld,
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