die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin
brauchst?”
„Warum sagst du das?” Ihr Gesicht rötete sich. „Marek, wenn wir heiraten, würden wir dann nicht mehr hier leben?”
Er legte sich auf den Rücken und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich wäre der Einzige meiner Art im ganzen Dorf.”
„Das wäre ich in Kalindos auch.”
„Aber du musst dich daran gewöhnen. Krähen sind selten. Wölfe brauchen ein Rudel.”
„Ich werde mich nie daran gewöhnen, Krähe zu sein”, sagte sie schärfer, als sie es gewollt hatte. „Und du kannst Teil eines neuen Rudels werden – von mir und meiner Familie. Du kannst mit meinen Brüdern auf die Jagd gehen.” Wenn sie die Schlacht überleben.
„Das ist nicht das Gleiche.”
Einen langen Augenblick lagen sie schweigend da und starrten die Balken im Dach der Scheune an. Endlich sprach Rhia: „Du wusstest die ganze Zeit, dass wir diese Entscheidung treffen müssen. Du wusstest, dass ich eines Tages mit allem, was Coranna mir beigebracht hat, nach Asermos zurückkehre. Das ist der Grund, warum ich überhaupt nach Kalindos gekommen bin.”
„Ich weiß.” Seine Stimme klang gereizt.
„Das ist mein Zuhause, Marek. Ich liebe dein Dorf, ich hebe den Wald, aber ich gehöre hierher.”
Er atmete tief und bebend ein und dann langsam wieder aus. „Dann gehöre auch ich hierher.”
Sie drehte sich zu ihm um. „Meinst du das ernst?”
Er legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie an sich. „Das tue ich.” In seinen Augen lag ein trauriger Ausdruck. „Erwarte nur nicht, dass ich niemals Heimweh haben werde.”
Ehe einer von ihnen erwähnen konnte, dass es Asermos in ein paar Tagen vielleicht nicht mehr gab, küsste sie ihn. Ihre Münder trafen warm und weich aufeinander, und er nestelte am Saum ihrer Bluse, bis sie zuließ, dass er sie ihr über den Kopf zog.
Ihre Angst vor der Zukunft verschwand, als seine Hände ihren Körper zu erkunden begannen, ein Gefühl, so vertraut und kostbar wie die Luft zum Atmen. Sie schob die Finger in sein weiches Haar und genoss, wie dicht und lang es sich anfühlte. Es reichte ihm schon fast bis auf die Schultern. Sie lenkte seinen Mund tiefer, bis seine Lippen sich um die Rundung ihrer Brüste schlössen. In der Ferne heulte ein Chor von Wölfen und unterstrich damit nur umso mehr die Ruhe in der Scheune. Rhia zitterte, aber nicht mehr aus Angst.
Mareks Mund verharrte eben über ihrer Brustwarze, und sein heißer Atem ließ Rhia erschauern. Sie verbiss sich ein Flehen, denn sonst hätte er sie nur noch länger zappeln lassen. Jeder ihrer Nerven war gespannt wie die Sehne eines Bogens.
Endlich berührte er sie mit seiner Zunge, nur ein einziges Mal, doch sie bäumte sich von ihrem Strohlager auf. Er umfasste ihre Taille, damit sie genau dort blieb, wo er wollte.
„Hab Geduld”, flüsterte er. „Selbst wenn wir uns nicht lieben können, will ich es genießen.”
Marek zog ihr die restlichen Kleider aus und liebkoste mit Zunge und Fingerspitzen jedes Stück neu freigelegter Haut. Er hielt an den Füßen inne, um jeden Zeh zu bestaunen, als wäre er ein seltener Schatz. Dann arbeitete er sich wieder nach oben, und Rhias Muskeln schienen zu schmelzen, als sein Atem die Haut zwischen ihren Oberschenkeln erwärmte. Eine Ewigkeit verstrich, und sie wartete und ballte die Hände zu Fäusten.
Dann fing er an.
Süß wie Honig begann er sie mit dem Mund zu verwöhnen. Er wusste, wo zu finden war, was er suchte, aber er neckte sie und zögerte es hinaus, bis sie vor Frustration ein Lachen ausstieß, das fast ein Schluchzen war.
Wie zur Antwort fand seine Zungenspitze das Zentrum ihrer Lust und liebkoste es wieder und wieder mit leichten, festen Strichen, die sie zu einem der höchsten Punkte trugen, die sie je erreicht hatte, und sie dann am Rand entlangbalancieren ließen.
„Wage es nicht, jetzt aufzuhören”, zischte sie.
„Nicht wenn mir mein Leben heb ist.”
Er drang mit einem Finger in sie ein, dann mit einem weiteren. Sie stöhnte immer lauter, als sein Mund an den Ort zurückkehrte, wo sie ihn brauchte und wo die Anspannung durch die Unterbrechung jetzt kaum noch auszuhalten war. Sie wünschte sich, sie wären wieder allein im kalten Wald, außer Hörweite von allen anderen.
Rhia bebte wieder und wieder im Nebel einer blendenden, brennenden Leidenschaft, die sich in jeden Winkel ihres Körpers ergoss. Fast hätte sie ihn angefleht, aufzuhören, doch sie wusste, es wäre vergebens. Endlich löste er sich von ihr, um ihre Beine und Hüften zu küssen
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