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die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

Titel: die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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um für die bevorstehende Schlacht zu trainieren. Rhia und Coranna trafen sich mit Elora, Pirrik, Silina und den anderen Heilern, um ein improvisiertes Krankenhaus aufzustellen. In das Zelt würde man die Verwundeten bringen, um sie zu versorgen und, wenn nötig, ihre Seelen nach Hause zu geleiten. Einige der Heiler würden auf dem Schlachtfeld arbeiten und den gefallenen Kriegern helfen, aber Krähen waren zu selten, um sie in Gefahr zu bringen. Rhia kochte vor Wut über diese Einschränkung, aber sie konnte der Logik, die dahinterstand, nichts entgegensetzen.
    Als sie fertig war, schloss sie sich Alanka an, die ihre Hilfe beim Bauen der Pfeile angeboten hatte. Sie zeigte Rhia, wie man die Federn schnitt und sie mit Birkenteer an den Schaft klebte. Alanka musste die meisten von Rhias frühen Versuchen noch einmal überarbeiten, aber im Laufe des Tages gewöhnten sich Rhias Finger an die anspruchsvolle Arbeit.
    „Adrek ist aus Kalindos gekommen, um zu kämpfen”, bemerkte Alanka.
    „Das überrascht mich.” Rhia hatte den Streit mit Skaris’ Pumafreund nie geschlichtet. „Ich dachte, er mag mich nicht.”
    „Ich bin mir sicher, er ist nur wegen des Abenteuers hier. Wahrscheinlich denkt er, es gibt ein Siegesgelage.” Sie senkte den Kopf. „Pirrik ist auch gekommen, aber er redet nicht mit mir.”
    Rhia konnte nur ein mitfühlendes Geräusch machen. Alankas Vater hatte Etar, den Vater ihres Partners Pirrik, umgebracht. Es war schwer vorstellbar, wie eine solche Kluft zu überwinden war.
    „Sieh nicht hin”, sagte Alanka, „aber eine gewisse Spinne krabbelt auf uns zu.”
    Areas kam in seiner dicken ledernen Schlachtweste und passenden Armstulpen an den Unterarmen auf sie zugeschlendert. Ein Schwert hing in einer Scheide an seiner rechten Seite. Aus der Ferne erkannte Rhia, wie sehr seine Gestalt sich verändert hatte, seit sie nach Kalindos gegangen war. Die Muskeln, die zur Natur des Bären gehörten, waren so gut wie verschwunden. Stattdessen zeichnete er sich jetzt durch die Eleganz und Drahtigkeit der Spinne aus.
    Bei seinem Anblick stieß Alanka einen leisen Pfiff aus. „Wenn ich nicht in Trauer wäre ...”
    Rhia stieß ihr die stumpfe Seite eines Pfeils in den Rücken. „Nur ein Scherz”, flüsterte Alanka. „Ich habe keinen Appetit auf die Reste, die du übrig gelassen hast.”
    „Guten Morgen, Alanka.” Areas nickte Rhia zu. „Rhia.” Seine Stimme klang abgehackt, und sein linker Augenwinkel zuckte. „Alanka, bist du bereit, anzufangen?”
    Sie schob einen Stapel Pfeile in einen Köcher, den sie sich um den Körper schnallte. „Bereit.”
    Er hatte ein Ziel etwa hundert Schritte entfernt im Weizenfeld aufgebaut.
    „Kannst du die Vogelscheuche treffen?”, fragte er sie.
    Mit zusammengekniffenen Augen fixierte Alanka die Figur. „Wo?”
    Er zeigte in die Richtung. „Direkt dort, mit dem roten Hemd.”
    „Nein, wo an ihrem Körper soll ich sie treffen?”
    „Oh.” Er schien überrascht. „Das Herz ist eine gute Stelle, wenn man töten will. Wir wissen noch nicht, welche Art Rüstung sie ...”
    Alanka hatte bereits einen Pfeil abgeschossen, der der Vogelscheuche aus ihrem „Herz” ragte.
    Areas räusperte sich. „Das war, äh, gut. Mal sehen, ob du den Kopf treffen kannst.”
    „Das Auge?”
    Sein Lachen klang skeptisch. „Klar. Versuch das Auge.” „Welches Auge?”
    „Such dir eins aus.”
    „Links.” Mit einer Bewegung, die Rhia nur als verschwommen wahrnahm, setzte Alanka einen Pfeil an und schoss ihn dorthin, wo das linke Auge der Vogelscheuche saß. Areas stand einfach nur da.
    „Unglaublich.” Er rieb sich das Kinn und sah Alanka an. „Aus welcher Entfernung schaffst du das?”
    „So weit ein Bogen schießen kann.”
    „Können die anderen Kalindonier genauso gut schießen wie du?”
    „Sicher”, sagte sie, aber Rhia wusste, dass Alanka nur bescheiden war. „Marek hat es mir beigebracht. Er ist allerdings nicht ganz so schnell wie ich.”
    Areas blickte zum schmalen Ende des Feldes auf die Versammlung der Kalindonier. Einige staunten über ihre langen Bogen, andere schätzten die Ausmaße des Landes ab, und wieder andere tranken Bier aus großen Krügen.
    „Welcher ist Marek?”, fragte er.
    Rhia schloss die Augen und erwartete das Unvermeidbare. „Oh.” Alanka zögerte. „Du hast Marek noch nicht kennengelernt?”
    „Ruf ihn her”, forderte Areas sie auf. „Mal sehen, was er kann.”
    An Rhia gewandt formte Alanka mit den Lippen die Worte „Tut mir

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