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die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

Titel: die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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den oberen Teil ihres Bauches, und sie zuckte zusammen. „Das kitzelt.”
    „Letzte Nacht bist du nicht kitzlig gewesen”, sagte er. „Und jetzt bin ich es.”
    „Ich kann dir beibringen, wie man nie wieder kitzlig ist.” „Wie?”
    „Alles eine Frage der Einstellung.”
    „Nein, eine Frage meines Bauches. Und meiner Füße und manchmal meiner Achseln.”
    „Entspann dich einfach. Jetzt leg dich zurück und halt still.” Langsam glitt er mit den Händen ihren Bauch entlang. Sie zwang sich, stillzuhalten, statt ihn von sich zu stoßen oder ihn zu boxen. „Vergiss nicht zu atmen”, forderte er sie auf.
    Sie atmete durch die Nase, weil sie Angst hatte, den Mund zu öffnen und mit einem kreischenden Kichern herauszuplatzen.
    Marek hielt inne. „Schsch.” Er hielt den Blick auf ihr Gesicht gerichtet und schlug sie in seinen Bann, bis sie ganz ruhig wurde.
    Auch wenn sie passiv dalag, fühlte es sich nicht so an, als würde er sie kontrollieren, sondern eher, als gebe er ihr die Kraft, sich selbst zu kontrollieren.
    „Versuch es noch einmal”, sagte sie.
    Er bewegte seine Hand erneut, dieses Mal hinab über die Kurve ihres Bauches bis über den Bauchnabel. Sie schloss die p>Augen und spürte die Wärme seiner Handfläche, die ihre verspannten Muskeln löste und das Beben in ihr beruhigte.
    „Atme”, flüsterte er, seine Stimme wie Balsam auf ihrer glühenden Seele.
    Ein schwerer Seufzer entrang sich ihrer Kehle, und mit ihm gingen die Ängste und Sorgen, die sie bedrückt hatten.
    Plötzlich zog er die Hand fort und fluchte leise. Sie öffnete die Augen und sah, wie er das Gesicht verzog, als hätte er Schmerzen.
    „Das glaube ich einfach nicht”, stieß er hervor.
    „Was ist los? Ist etwas nicht in Ordnung?”
    Er sank neben sie auf den Rücken und blickte schmerzerfüllt hinauf in die Zweige.
    „Wie konnte ich nur so dumm sein?”
    „Was meinst du?” Sie schüttelte seinen Arm. „Marek, wovon sprichst du?”
    Er blickte auf ihren Bauch. „Du könntest schwanger werden. Ich habe nichts getan, um ...”
    „Nein, kann ich nicht.”
    „... es zu verhindern.” Er blinzelte und drehte sich dann zu ihr um. „Warte. Hast du gesagt, du kannst nicht?”
    „Ich nehme schon seit Monaten den Samen der wilden Möhre. Wir müssen uns keine Sorgen machen.”
    „Bist du sicher?”
    J a . “
    „Normalerweise kümmert sich der Mann um diese Dinge. Verhütungsdinge.”
    Skeptisch blickte Rhia ihn an. „Nicht da, wo ich herkomme. Es ist nicht klug, sich darauf zu verlassen, dass ein Mann an irgendetwas denkt.”
    „Dagegen habe ich etwas.”
    „Aber du bist doch das beste Beispiel. Letzte Nacht hast du es vergessen.”
    Mareks Miene verdunkelte sich wie die Sonne unter einer p>vorbeiziehenden Wolke. „Du hast recht. Man kann mir nicht vertrauen.” Er warf die Decke ab und stützte sich auf die Knie. „Wir sollten frühstücken.” Er griff sich sein Hemd und den Mantel und verließ ihren Unterschlupf.
    Rhia wusste nicht, wie sie sein plötzliches, selbst auferlegtes Schweigen beenden sollte, also schloss sie ihre Bluse wieder und zog ihren Mantel an. Sie zitterte in der Morgenluft. Mehr als alles andere hatte sie Hunger.
    Als sie unter den Bäumen hervorkam, löste Marek bereits das Proviantbündel von dem Ast, an dem es hing, um vor den wilden Tieren sicher zu sein. Es fiel in seine Hände, und das Seil zischte durch die Luft.
    Gemeinsam saßen sie auf einem umgefallenen Baum und aßen die Reste der Mahlzeit der vergangenen Nacht. Rhia überlegte sich, seiner Sturheit auf den Grund zu gehen, aber sie entschied sich dagegen. Sie kannte genug launische Menschen, sich selbst eingeschlossen, um zu verstehen, dass sie einfach Ruhe brauchten. Wenn sie fragte, was nicht stimmte, würde er ihr sowieso nur antworten, dass alles in Ordnung war. Außerdem gehörten Streit und Sorge zu den schlechtesten Gewürzen einer Mahlzeit.
    „Ich dachte, Krähen reden viel”, bemerkte Marek schließlich.
    Nachdem sie gründlich gekaut hatte, schluckte Rhia ihr letztes Stück Obst herunter. „Ich weiß, wann ich schweigen muss.”
    Marek dachte einen Augenblick darüber nach, dann nickte er. „Dann los.” Er warf sich den Beutel über eine Schulter und einen Bogen und einen Köcher voller Pfeile über die andere.
    Sie folgte ihm einen schmalen Pfad hinab. Die Sonne wurde gelber, je höher sie am Himmel kletterte, auch wenn die Baumdecke zu dicht war, um zuzulassen, dass direktes Licht sie traf. Wenn sie nicht darauf

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