die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin
diese Gedanken nährten die Hitze, die sich in ihrem Körper ausbreitete.
„Ich werde steif, wenn ich auf der rechten Seite liege”, log sie. „Ich muss mich umdrehen. Tut mir leid, dich zu stören.”
Marek hob die Decke, sodass Rhia sich auf die linke Seite drehen konnte, dann schlang er einen Arm um ihre Taille und drückte sie wieder an sich.
Diese neue Stellung war keine Verbesserung. Wenn überhaupt, dann machte sie sie noch wahnsinniger, denn jetzt ruhte seine Hand auf ihrem Bauch, nur ein kurzes Stück entfernt von beiden Stellen, wo sie sich stark nach seiner Berührung sehnte.
Vollkommen ruhig lagen sie da, so lange, dass es ihr wie eine Ewigkeit vorkam, und die einzigen Geräusche waren ihre flachen, kontrollierten Atemzüge. Schließlich waren ihre Beine es müde, verkrampft zu sein, und sie streckte sie seufzend aus. Durch die Bewegung drückten ihre Hüften gegen seinen Schoß. Er stieß den Atem aus.
„Rhia ...” Mareks Stimme an ihrem Ohr klang schwer, als wäre er betrunken, und sie wusste mit Sicherheit, dass er ihr Begehren riechen konnte. Der Zauber, der sie so tun ließ, als klammerten sie sich nur aneinander, um sich zu wärmen, war gebrochen. In der Dunkelheit, in der Mareks Körper die einzige Wärmequelle war, in der ihre neue Macht aus der Weihung bereit war hervorzubrechen, fiel Rhia kein Grund ein, warum sie sich die verzehrende Leidenschaft in sich versagen sollte.
„Ja”, flüsterte sie und schmiegte ihren Rücken an ihn. Er stöhnte auf und packte sie so fest, dass es ihr den Atem nahm.
Rhia öffnete ihren Mantel und ließ zu, dass Marek ihren Körper erkundete. Begierig glitt er mit den Händen über sie, als versuchte er, jeden Fleck in Besitz zu nehmen. Vorsichtig biss er ihr in den Nacken, und sie erschauerte heftig.
Sie kannte diesen Mann nicht. Oder doch? Oder war das überhaupt wichtig? Es fühlte sich verrückt an. Sie hatte noch p>nie sein Gesicht gesehen, aber der Duft seiner Haut, das Gefühl, das seine Hände auf ihrem Körper hervorriefen, und das Geräusch seines Atems verstärkten ihre Lust. Kurz blitzte Areas in ihren Gedanken auf, ihr ruhiges Liebesspiel auf der sonnigen Wiese, eine Verkörperung der Zuneigung, die sie seit der Kindheit füreinander empfunden hatten. Für einen Augenblick betrauerte sie, was verloren war. Dann jedoch gab sie sich ganz diesem puren, brennenden Verlangen hin, das alle Erinnerungen auslöschte.
Unter den Decken beeilten sie sich, so wenig Kleidungsstücke wie nötig abzulegen. Seine warmen nackten Hüften glitten hinter ihre, und sie spürte seine Härte an ihrem Rücken. Marek schob die Knie zwischen ihre Oberschenkel, um sie zu spreizen.
Langsam drang er in sie ein. Sie hielten inne in ihrem wilden Tasten, um das Gefühl zu genießen. In der Stille streichelte Marek Rhias Brüste, ihren Bauch und dann die Stelle, an der sie es am meisten ersehnte. Er atmete ein, wie um zu sprechen, aber seine Finger verrieten genug über seine Ehrfurcht.
Rhia stöhnte lauter, als er sich in ihr bewegte, als die Momente vergingen und zu einer einzigen langen, perfekten Gegenwart verschmolzen. Plötzlich erinnerte sie sich an sein empfindliches Gehör. Sie biss sich auf die Lippen, um das Geräusch einzudämmen, so hart, dass sie Blut schmeckte.
Marek erschauerte, und er umklammerte sie fester. Ihre Wellen schlugen immer höher, und der Versuch, leise zu bleiben, artete zur Qual aus.
„Rhia ...” Marek konnte die Silben kaum aussprechen. „Du kannst jetzt schreien.”
Und das tat sie.
16. KAPITEL
R hias Schreie verklangen schließlich und wichen bebenden, unregelmäßigen Atemzügen. Marek presste die Stirn an ihre Schulter, als er sich erschauernd aufbäumte. Ihre Liebesnacht – konnte man es überhaupt so nennen? – war kurz, aber heftig gewesen, und Rhia spürte, dass sie kaum noch Ausdauer hatte und doch voller Kraft war.
Sanft drehte Marek Rhia auf den Rücken. Sie begann zu sprechen, ehe ein einzelner Finger auf ihren Lippen sie zum Schweigen brachte. Dann spürte sie dieselbe Hand an ihrem Kinn, wie sie es zur Seite drehte.
Dann küsste er sie, sanft und süß. Ihr erster Kuss, und er war so keusch, als hätten sie die letzten zehn Minuten damit zugebracht, wilde Blumen zu pflücken, statt sich wie wilde Tiere auf dem Waldboden zu heben.
Mit der Fingerspitze zeichnete er ihren Kiefer nach. Sie kicherte.
„Was ist so lustig?”, fragte er.
„Ich habe mich gerade erinnert, dass mir einmal jemand erzählt hat,
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