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Die Seelenzauberin - 2

Die Seelenzauberin - 2

Titel: Die Seelenzauberin - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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sich an Lazaroth.
    Der Magister nickte schon, bevor er seinen Gedanken ausgesprochen hatte. »Schickt mir Eure Kundschafter. Ich gebe ihnen Flügel.« Als er Kamala ansah, wurden seine schwarzen Augen schmal. »Ich bete zu den Göttern, dass Ihr recht behaltet, Hexe .« Das letzte Wort spuckte er aus, als hätte es einen üblen Geschmack. »Sonst könnten wir etliche gute Männer verlieren.«
    »Genug«, schaltete sich der Erzprotektor ein und nickte Kamala anerkennend zu. »Wir danken Euch für diesen Beitrag.« Dann wandte er sich wieder an Ullar. »Selbst wenn wir unseren ›Erwählten‹ mit Zauberei schützen können, es ist und bleibt ein Abenteuer. Wir können nicht in Erfahrung bringen, welche Sicherungen am Zielort vorhanden sind, um ein Eindringen zu verhindern. Vielleicht gibt es uralte Zauberbarrieren noch aus der Zeit, bevor der Heilige Zorn ins Wanken geriet.«
    »Richtig.« Ullar nickte. »Wir müssen den Feind ablenken.«
    Der Feldmarschall wies mit schwieliger Hand auf die Grenze zwischen Keirdwyn und Alkal. »Lasst uns Alkal in einen Krieg verwickeln. Bewaffnete, kampfbereite Männer sollen sich an der Grenze versammeln. Sie müssen aufrichtig davon überzeugt sein, vor einem Großangriff zu stehen, damit jeder, der sie mit Zauberei auszuforschen sucht, nur das erfährt, was er erfahren soll. Hier und auch hier …« Er wies auf mehrere Punkte entlang der Grenze. »… sollen unsere Truppen aufmarschieren, und wir werden die gleichen Spähzauber gegen den Feind richten wie vor einem echten Krieg. Damit wären seine Magister zunächst beschäftigt. Wenn wir außerdem das Großkönigreich dazu überreden könnten, sich uns anzuschließen und mit einer zweiten Front zu drohen, würde die Täuschung noch vollkommener …« Er sah Gwynofar mit hochgezogener Augenbraue an. »Was meint Ihr, Majestät?«
    Gwynofar hätte nicht erwartet, dass es ihr so leichtfallen würde, sich in die Denkweise eines Kriegers hineinzuversetzen, doch die lange Ehe mit Danton Aurelius hatte sie auf solche Situationen vorbereitet. »Wenn Salvator von der Notwendigkeit einer solchen Finte überzeugt wäre, könnte er sich darauf einlassen, aber ich bin nicht sicher, ob es ihm gelingen würde, in der zur Verfügung stehenden Zeit ein Heer hierherzubringen. Es ist ein weiter Weg, und er wird nicht gestatten, dass man ihn durch Zauberei verkürzt.«
    »Womit er ausnahmsweise nicht unrecht hätte«, sagte Ramirus. »Die Beförderung durch Zauberei ist bestenfalls riskant, und man kann sie fast nur Mann für Mann durchführen. Verluste auf dem Weg sind dabei unvermeidlich.« Er sah Ullar an. »In einem echten Krieg wäre das ein annehmbarer Preis, aber das gilt nicht unbedingt, wenn man einen Krieg nur vortäuschen will.«
    Der Feldmarschall knurrte: »Ich habe mich wohl nicht klar genug ausgedrückt. Dieser Krieg wird für jeden außer uns ein ›echter‹ Krieg sein. Nicht einmal meine Generäle werden die Wahrheit erfahren.« Er sah Stevan an. »Sonst wären wir den feindlichen Hellsehern hilflos ausgeliefert.«
    Der Erzprotektor nickte. »Ganz recht.«
    Evaine wandte sich an Gwynofar. »Kannst du mit deinem Sohn sprechen? Ihn von der Notwendigkeit dieses Unternehmens überzeugen?«
    Gwynofar seufzte. »Ich werde mein Möglichstes tun. Aber er ist ein Aurelius und entsprechend eigensinnig. Macht vorerst keine Pläne, die voraussetzen, dass er von seinen Überzeugungen abweicht.« Sie hielt inne. »Wir haben tatsächlich mehrere Stützpunkte in den nördlichen Provinzen. Ich könnte mir denken, dass die dort stationierten Soldaten in der verfügbaren Zeit dahin zu bringen wären, wo Ihr sie braucht. Für einen totalen Krieg würden sie nicht ausreichen, aber als Hilfstruppen zur Unterstützung Eures eigenen Einsatzes wären sie eventuell geeignet.«
    Ullar nickte. »Gut. Unsere Absicht ist, die Grenze über so weite Strecken zu bedrohen, dass Alkal seine Aufmerksamkeit dorthin richtet und seine Verteidigung weit auseinanderziehen muss. Wenn wir Glück haben, wähnt sich Anukyat in Sicherheit und schickt sogar einige von seinen eigenen Hütern zu Hilfe.«
    »Und was genau tun wir indessen?«, fragte die Erzprotektorin. »Ich möchte ganz klarsehen.«
    Ullars Miene verdüsterte sich. »Genau kann ich das erst sagen, wenn die Berichte meiner Kundschafter vorliegen. Aber wenn es möglich ist, diesen Felsturm von außen zu besteigen, halte ich es für weniger aufwendig, unseren ›Erwählten‹ heimlich an Ort und Stelle zu schaffen,

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