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Die Seevölker

Die Seevölker

Titel: Die Seevölker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Immanuel Velikovsky
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    nämlich der Periode der persischen Beherrschung Ägyptens, die bis in
    die ptolemäische Periode hineinreicht – also bis in die Zeit nach dem
    Auftritt Alexanders.
    Bei der sogenannten 21. Dynastie handelt es sich um eine Erbfolge
    von Priesterfürsten, die in Theben und in Tanis, hauptsächlich aber in
    den Oasen der libyschen Wüste residierten – in der südlichen Oase el-
    Chargeh und in der nördlichen Oase Siwa. Ihre Dynastie ging der 20.
    Dynastie von Ramses III.-Nektanebos I. voraus, bestand gleichzeitig
    mit ihr und folgte ihr noch nach.

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    Kambyses erobert Ägypten

    Die persische Periode der Geschichte des Altertums beginnt mit Kyros
    dem Großen. Aus kleinen Anfängen als einfacher Prinz in Anschan,
    einem vom medischen Königreich von Astyages abhängigen Gebiet,
    stieg er zum obersten Herrscher eines Imperiums empor, für dessen
    Ausdehnung es in den früheren Reichen der Antike kein Beispiel gibt.
    Im Jahr –546 eroberte er das lydische Königreich von König Kroisos
    und –539 das gemeinsam von Nabonidus und seinem Sohn Belsazar
    regierte Babylon- ein Ereignis, das sich nach der Schilderung im Buche
    Daniel in jener Nacht abspielte, als die geheimnisvolle Schrift an der
    Wand auftauchte.1Ägypten blieb jedoch außerhalb des Herrschaftsbe-
    reichs von Kyros.
    Kyros fiel in einem Krieg gegen Volksstämme im nördlichen Grenz-
    bereich seines Reiches, östlich vom Kaspischen Meer. Sein Sohn Kam-
    byses, der nach ihm den Thron bestieg und ihn gegen andere Thron-
    prätendenten verteidigte, plante bereits zu einem frühen Zeitpunkt die
    Eroberung Ägyptens, das damals von dem Pharao Amasis II. regiert
    wurde.2 Aber bevor Kambyses Ägypten im Jahr –525 erreichte, starb
    Amasis, und ihm folgte auf dem Thron sein Sohn Psammetich II., der
    von Herodot Psammenitos genannt wird. Die Schlacht bei Pelusium
    wurde von den Ägyptern ausgetragen und verloren. Memphis ergab
    sich, und der König wurde gefangengenommen. Die westlich von
    Ägypten liegende Cyrenaika schickte Gesandte zu Kambyses, die ihm
    eine Ergebenheitsadresse überreichten. Kambyses gab sich damit nicht
    zufrieden, denn er plante die Eroberung von ganz Libyen; er sandte
    eine Armee in die libysche Wüste, zog aber selbst nilaufwärts und be-
    setzte Ägypten bis zu seiner Südgrenze und schloß es so von allen Sei-
    ten ein.
    Herodot vermittelt eine lebhafte Darstellung von der Eroberung

    1 Im Buch Daniel wird die Eroberung von Babylon Dareios zugeschrieben. Man kann
    natürlich die Möglichkeit nicht ausschließen, daß Dareios, der damals unter Kyros
    diente, tatsächlich Babylon erstürmt und besetzt hat.
    2 Amasis I. (Ahmose) regierte nach der Vertreibung der Hyksos aus Ägypten als erster
    König der 18. Dynastie. Amasis II. stürzte den Pharao Hophra (Apries) aus der 26.
    Dynastie und galt als vorletzter König dieser Dynastie, obschon er mit Apries nicht
    verwandt war.

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    Ägyptens durch Kambyses: es ist eine Geschichte der Grausamkeit und
    Entweihung, die auf Seiten des Eroberers an Wahnsinn grenzt; es ist
    auch ein Schauspiel der Beraubung der besiegten Bevölkerung, darge-
    stellt am Beispiel der Armut eines enteigneten älteren Adligen, der in
    aller Öffentlichkeit die Besatzungssoldaten um Brot anbettelt. Schon
    manch ein Gelehrter hat seine Skepsis gegenüber dem Wahrheitsgehalt
    der von Herodot erzählten Begebenheiten zum Ausdruck gebracht; vor
    allem der Bericht darüber, wie Kambyses den heiligen Stier Apis er-
    sticht, stieß auf heftige Kritik, denn widersprechendes Beweismaterial
    wurde von A. E. Mariette entdeckt, als dieser im Jahr 1851 große Grab-
    kammern öffnete, in denen die Mumien von nicht weniger als 64 heili-
    gen Stieren in prachtvollen Sarkophagen lagen, wobei das Datum ihrer
    Geburt und ihres Todes jeweils auf den Binden verzeichnet war.
    Der Name Kambyses in ägyptischer Schrift fand sich sowohl auf
    Papyri als auch in Stein, aber nur ein einziger hieroglyphischer Bericht
    über die Eroberung und Besetzung Ägyptens ist bekannt – er stammt
    von einem gewissen Udjahorresne –, eine autobiographische Skizze,
    die als Inschrift auf einer Statue steht und im Vatikan aufbewahrt wird.
    Er führte das Kommando über die ägyptische Flotte im Mittelmeer;
    nach dem Fall von Memphis und der Kapitulation des Pharaos ge-
    wann er als einziger von den Einheimischen das Vertrauen des Kam-
    byses: er wurde dessen Berater in ägyptischen Angelegenheiten und
    wurde außerdem noch zum königlichen Chefarzt

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