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Die Segel von Tau-Ceti

Die Segel von Tau-Ceti

Titel: Die Segel von Tau-Ceti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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der irdischen Weltraummarine vorstellen? Er wird die Austritt auf der Expedition kommandieren.«
    Tory richtete den Blick auf den Mann in Sadibayans Begleitung. Er war mittelgroß, hatte blondes Haar und einen hellen Teint, außerdem ein Allerweltsgesicht — bis auf die blauen Augen mit dem energischen Blick. Seine Gestalt war irdisch muskulös. Nach ein paar Sekunden wurde sie sich bewusst, dass er sie mit der gleichen Intensität musterte. Sie errötete, als ihre Blicke sich trafen.
    »Kapitän Van Zandt«, sagte sie und reichte ihm die Hand, »ich bin erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Bitte nennen Sie mich doch Garth.«
    »Meine Freunde nennen mich Tory.«
    »Also gut, Tory. Darf ich Sie auf einen Drink einladen?«
    »Sehr gern.«
    Van Zandt wandte sich an Sadibayan und verneigte sich. »Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Wenn Sie uns entschuldigen möchten ...«
    »Sicher doch«, erwiderte Sadibayan. Er machte auf dem Absatz kehrt und ging zum Hauptempfang zurück.
    Es herrschte zunächst ein verlegenes Schweigen, als die beiden auf die beleuchtete Stadt hinausschauten. Tory brach es schließlich und sagte: »So bald hätte ich nicht mit Ihnen gerechnet. Herr Sadibayan sagte, er würde einen Marineoffizier von der Erde anfordern. Das war ... vor fünf Tagen.«
    Van Zandt lachte. »Das hat schon seine Richtigkeit. Mein Befehl lautete >mit dem schnellsten verfügbaren Transportmittel. Der Staatssekretär hat dafür gesorgt, dass ich diese Anweisung wortwörtlich befolgte. Es wird noch ein paar Tage dauern, bis ich mich erholt habe. Ich vermute, dass Ihr Leute in großer Eile seid.«
    Tory nickte und erklärte ihm, dass sie bestrebt seien, das außerirdische Schiff möglichst weit draußen abzufangen. Van Zandt hörte aufmerksam zu. Er hatte seine eigenen Vermutungen bezüglich der Eile, die alle an den Tag legten. Als Student der Militärgeschichte war er sich der Vorteile bewusst, die man genoss, wenn man als einer von wenigen in ein gut gehütetes Geheimnis eingeweiht war.
    »Ich würde gern noch mehr darüber hören«, sagte er, als sie fertig war. »Wir holen uns etwas zu trinken und suchen uns dann einen ruhigen Ort, wo wir uns unterhalten können.«
    Eine Stunde später lachte Tory über eine ebenso ausfuhrliche wie unglaubliche Geschichte, wie Van Zandt es arrangiert hatte, eine fürs Hauptquartier der Flotte bestimmte Lieferung Kaviar in die Messe seines Schiffs umzuleiten.
    »Ist der Admiral denn nicht dahintergekommen?«, fragte sie.
    »Nein. Mein Erster Offizier ist in der ganzen Flotte nur als das >Pokergesicht< bekannt.«
    Dann musste sie wieder lachen, und die ganze Verkrampfung fiel von ihr ab. Sie hätten eigentlich die Details der Mission besprechen sollen. Trotzdem blieb noch viel Zeit für Kriegsanekdoten.
    »Ich muss schon sagen, Garth, Sie sind ganz anders, als ich Sie mir vorgestellt habe.«
    Er wölbte die linke Augenbraue.
    »Als sie einen Marineoffizier von der Erde als Kommandeur angefordert hatten, hatte ich wohl einen richtigen Haudegen erwartet.«
    »Wohl eine Kreuzung aus Klaus Störtebeker, Graf Luckner, dem >Seeteufel<, und Captain Kirk?«, fragte er.
    »So etwas in der Art.«
    »Es liegt schon ein Körnchen Wahrheit im - falschen -Klischee, dass Schiffskapitäne rücksichtslose Draufgänger seien«, räumte Garth ein, »aber wirklich nur ein Körnchen. Ein Raumschiff zu führen ist weitaus komplizierter als die Herausforderungen, vor denen diese alten Fahrensmänner auf ihren Segelschiffen jemals gestanden haben. Die Ausrüstung erfordert einen höheren Ausbildungsstand, das Medium ist weitaus tödlicher als Wasser, und Raumschiffsbesatzungen erwarten auch, wie die Profis behandelt zu werden, die sie eben sind. Einem Kapitän, der meint, sich wie Captain Bligh auf der Bounty aufführen zu müssen, könnte eines Nachts das Vakuum des Weltalls in die Kabine geleitet werden. Nein, die Leute bringen dann die beste Leistung, wenn man sie nach Möglichkeit in Ruhe lässt. Das heißt aber nicht, dass keine Situation auftreten könnte, die nach einer festen Hand am Steuer verlangt. Aber wenn ich einmal auf meinen Rang poche - was selten genug geschieht —, erwarte ich Gehorsam ohne Kompromisse.«
    Tory nickte. »Damit kann ich leben. Aber ich möchte Sie nur darauf hinweisen, dass ich nicht gelernt habe, militärisch korrekt zu grüßen.«
    »Auch so ein Quatsch. Haben Sie schon einmal versucht, in der Mikrogravitation die Hand an die Mütze zu legen?«
    Sie schüttelte den

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