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Die Segel von Tau-Ceti

Die Segel von Tau-Ceti

Titel: Die Segel von Tau-Ceti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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unten in ihrer Kabine angeschnallt. »Startbereit, Kapitän.«
    »Chefingenieur Bronson?«
    »Bereit, Kapitän.«
    »Sehr gut. Bodenkontrolle, hier spricht Starhopper. Wir sind bereit zum Abheben.«
    »Sie haben freie Bahn, Starhopper. Sie haben Freigabe zum Verlassen der inneren Zone.«
    »In Ordnung, Ingenieur, lassen Sie den Geist aus der Flasche.«
    Tory sendete den Impuls, der die Endkontrolle an den Computer übertrug. Die Wirkung setzte sofort ein. Irgendwo achtern erwachten ein Dutzend kleiner Steuerdüsen zum Leben. In den ersten Sekunden geschah nichts; und dann registrierte der Radarhöhenmesser einen langsamen Aufstieg. Als der Geschwindigkeitsmesser hundert Meter pro Sekunde anzeigte, verstummten die Steuertriebwerke plötzlich.
    Die Starhopper setzte den langsamen Aufstieg gen Himmel fort. Sie hatte das schwache Schwerefeld des Mondes überwunden und stand nun auf einer Umlaufbahn um den Mars.
    »Wir sind sicher gestartet, Kapitän«, meldete Tory unnötigerweise.
    »Sehr gut, Ingenieur. Beginnen Sie mit der Endkontrolle des Antimateriesystems und der elektromagnetischen Düse. Wir stoßen in den Tiefraum vor, sobald wir die innere Verkehrszone verlassen haben.«
    Faslorn von den Phelanern starrte auf das Bild von Sol und seiner Planeten und wunderte sich über den Anblick. Seine Vorfahren hatten diesen gelben Stern von dem Moment an studiert, seit sie ihn als Quelle künstlich erzeugter elektromagnetischer Strahlung identifiziert hatten. Nach der Zerstörung von Tau Ceti hatten seine Vorgänger Sol studiert, um so viele Informationen wie möglich zu gewinnen. Dennoch waren auf der langen Reise vom Heimatsystem die neun Kinder von Sol weitgehend unsichtbar für phelanische Fernrohre geblieben. Alle Kenntnisse, die sie vom System hatten, stammten aus menschlichen Sendungen.
    Erst mit dem Zyklus von Faslorns Geburt waren die schwachen Funken der Begleitwelten von Sol erstmals in den Fernrohren des Schiffs aufgetaucht. Jupiter war natürlich die Erste gewesen, gefolgt von Saturn, der Venus und der Erde. Mit der Zeitumdrehung waren alle Planeten der Sonne beobachtet worden außer zweien. Der innerste, Merkur, wurde vom grellen Schein des Sterns ausgeblendet und nicht einmal von den modernsten Filtern identifiziert. Und der äußerste, Pluto, befand sich zu weit draußen und war für eine Beobachtung ungünstig positioniert. Das störte die Phelaner aber nicht weiter. Ihre Aufmerksamkeit galt ausschließlich dem dritten von Sols Kindern.
    In der ganzen Zeit, in der die phelanischen Fernrohre sie im Blick hatten, hatten sie die veränderlichen Muster des Sonnenlichts auf den Welten der Sonne beobachtet. Jeder Planet präsentierte sich fast als ein Vollkreis, wenn er auf der entgegengesetzten Seite der Sonne stand und als ein kleiner Lichtsplitter auf der Nahseite. Faslorn und seine Besatzungsmitglieder hatten ein System vor Augen, das eine große Ähnlichkeit mit ihrem Heimatsystem aufwies. Zwei Welten im Heimatsystem waren Zwillinge von Jupiter, während die heiße, wolkenverhangene Milsa eine Kopie der Venus gewesen war. Und die Erde ... die Erde glich dem verlorenen Phela, wie eine Welt einer anderen nur zu gleichen vermochte. Und selbst der übergroße Luna fand seine Entsprechung in Phelas größtem Mond.
    Faslorns Interesse galt jedoch keiner der Welten von Sol. Seine Aufmerksamkeit war vielmehr auf einen violett-weißen Nebelfleck geheftet, der unsichtbar gewesen wäre, wenn die Computer seine Existenz nicht bemerkt hätten.
    »Die Astronomen sind sich sicher, dass das ein Schiff ist, das Kurs auf uns nimmt?«, fragte Faslorn seinen Chefberater.
    »Daran besteht keinerlei Zweifel«, erwiderte Rosswin. »Sie beobachten die Wolke bereits seit zwanzig Schichten. Zuerst hielten sie sie für die Abgaswolke eines interplanetarischen Liners auf dem Weg vom Mars zu einer der äußeren Welten. Sie schöpften dann aber Verdacht, weil die Wolke sich nicht wie ein Schiff auf der planetarischen Hauptebene bewegte. Und da sie sich nicht rechtzeitig auflöste, führten sie Dopplermessungen durch. Es besteht nicht der geringste Zweifel. Es bewegt sich direkt auf uns zu.«
    »Wie schnell?«
    »Zu Beginn dieser Schicht mit einem Bruchteil null-Komma-null-vier-eins-drei der Lichtgeschwindigkeit.«
    »Wie ist die Verzögerung des Lichts, das uns erreicht?«
    »Ein-Viertel-Zyklus.«
    »Falls das Raumfahrzeug inzwischen weiter beschleunigt hat, bewegt es sich vielleicht schon viel schneller. Ob es sich um eine Waffe

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