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Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dagegen, einem Mann, der einer völlig anderen Spezies angehörte und ihr rätselhaft, ja unbegreiflich war, hatte sie das Gefühl dazuzugehören. Und sie wusste, wenn sie sich auf ihn einließ, wenn sie über den Rand des Abgrunds trat und sich mit ihm zusammen fallen ließ, dann würde sie es zu Ende führen, mit Leib und Seele. Es würde kein Zurück mehr für sie geben. Er würde ein Teil von ihr sein, so tief in ihrem Innersten , dass sie sich nie wieder von ihm würde befreien könnte, selbst wenn er sie einmal verließe.
    Joie atmete tief durch, und ihr Blick glitt langsam über sein Gesicht. Etwas Wundersames, Magisches prägte seine gut aussehenden Züge, die Haltung seiner Schultern und das Spiel der harten Muskeln seiner Brust. Aber es waren nicht nur seine körperliche Schönheit, seine Sportlichkeit und Durchtrainiertheit und die Macht, die er ausstrahlte; der größte Reiz für sie lag in der konzentrierten Aufmerksamkeit, die in seinem Blick erschien, wenn er sie ansah – als wäre sie die schönste, faszinierendste Frau der Welt. Die einzige Frau. Die er wirklich ganz verzweifelt brauchte.
    Er saß ihr gegenüber, schaute sie an und wartete. Joie befeuchtete die Lippen. Sie brauchte ein wenig Abstand, um die Dinge ins rechte Licht zu rücken. »Ich brauche eine Dusche«, sagte sie.
    »Das ist nicht nötig. Ich kann dir helfen, dich sauber und frisch zu fühlen.«
    Joie schüttelte rasch den Kopf. »Nein, nein, ich dusche gern. Ich liebe das Gefühl des Wassers auf der Haut.«
    »Ist das eine Einladung?«
    War es das? Hatte sie von Duschen gesprochen, weil ihr Gedanken an Traians nackten Körper im Kopf herumspukten? Sie war sich nicht sicher, aber die erotischen Bilder, die sie vor ihrem inneren Auge sah, schockierten sie.
    Schweigend stand sie vor ihm und ließ den Blick über die harten Ecken und Kanten seines Gesichts zu seinen unergründlich dunklen Augen gleiten. Wäre die Anziehung zwischen ihnen nur rein körperlicher Art gewesen, hätte Joie ihn auf der Stelle aufs Bett geworfen und ihm die Kleider vom Leib gerissen. Aber er weckte völlig unbekannte Empfindungen in ihr – tief gehende, beängstigende Gefühle für eine Frau, die ihr Schicksal selbst in der Hand hatte. Sie war furchtbar empfänglich für ihn, und der Sturz würde ein sehr langer und die Landung eine harte werden. Doch es sah allmählich so aus, als könnte sie den Zauber, mit dem er sie belegt hatte, nicht brechen. Sie war sicher, dass sie sich ein bisschen mehr anstrengen müsste, aber …
    Angesichts der Unentschlossenheit, die Joie so deutlich ins Gesicht geschrieben stand, hatte Traian das Gefühl, als balancierte seine ganze Welt auf einer Nadelspitze. Er hatte Angst, sich zu bewegen. Angst, etwas zu sagen. Er wusste, dass ihre körperliche Vereinigung unvermeidlich war. Er würde Joie besitzen. Sie war seine Seelengefährtin und gehörte ihm. Doch er wollte immer noch, dass sie den Moment ihres Zusammenkommens selbst entschied. Dass sie ihn ebenso sehr begehrte, wie er sie begehrte.
    »Die Duschkabine ist nicht groß«, sagte sie leise und zögerlich, weil sie sich noch einen Fluchtweg offenhalten wollte.
    »Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht geduscht. Zum einen, weil ich es nie zu tun brauchte, und zum anderen, weil ich das Gefühl des Wassers an meiner Haut sowieso nicht hätte genießen können. Jetzt würde ich jedoch wirklich sehr, sehr gern diese Erfahrung mit dir machen.«
    Joie zog die zitternden Hände hinter ihren Rücken, was Traian ihre Furcht vor dem nächsten Schritt verriet, aber sie wagte ihn, weil sie eben ausgesprochen tapfer war. Nach einem tiefen Atemzug erhob sie den Blick zu ihm und schenkte ihm ein einladendes Lächeln.
    Er wartete nicht darauf, dass sie zu ihm kam, sondern brachte die wenigen Schritte zwischen ihnen hinter sich und hob Joie auf die Arme, um sie ganz fest an sich zu drücken.
    Wieder schaute sie lächelnd zu ihm auf. »Das wird dir langsam zur Gewohnheit.«
    »Ich mag es, dich ganz nahe bei mir zu haben«, gab er zu und trug sie in das kleine Badezimmer, wo er sie sanft wieder herunterließ.
    Ohne den Blick von ihren Augen abzuwenden, glitten seine Hände zu den Knöpfen ihres Hemdes. Als sie nervös die Lippen befeuchtete und ihr Herz zu rasen begann, lächelte er ihr beruhigend zu.
    »Du bist sicher bei mir, Joie. Also atme tief durch, und entspann dich einfach nur.«
    Bedächtig knöpfte er ihr Hemd auf, bis es vorne auseinanderfiel. Da erblickte er das unglaubliche

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