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Die Sehnsucht der Smaragdlilie

Die Sehnsucht der Smaragdlilie

Titel: Die Sehnsucht der Smaragdlilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Mccabe
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Dumas, Doña Elena.“
    „Ich weiß. Ihr seid ziemlich berühmt, Señorita Dumas.“
    „Berühmt?“ Oh nein . Das würde sicher alles nur noch schwieriger machen! Auch ohne bekannt zu sein, war ihre Rolle an einem übervölkerten Hof schon schwierig genug zu spielen.
    „Natürlich. Die Männer sprechen über nichts anderes als Eure außerordentliche Schönheit. Jetzt weiß ich, warum.“
    „Ihr seid sehr freundlich.“
    „Ich sage nur, was ich denke und muss gestehen, wie jeder andere habe auch ich gerne Schönheit um mich. Sie erhellt diese grauen englischen Tage. Würdet Ihr uns ein wenig begleiten? Wir machen einen Spaziergang zum Fluss hinunter.“
    Endlich eine Gelegenheit! Selten fielen sie ihr einfach so in den Schoß wie jetzt. In der Hoffnung, ihr dummes Benehmen bei Nikolai wiedergutzumachen, nickte Marguerite und sagte: „Es wäre mir eine Ehre, Doña Elena.“
    Sie lief neben der Duquesa, während sie um den Palast herum zu dem Weg schlenderten, der an der Themse entlangführte. Der Fluss lag heute ruhig da, grau und glatt wie ein Streifen dunkle Seide; nur hier und da waren einige wenige Boote und Barken zu sehen, die auf ihrem Weg nach London oder zum Meer am Ufer vorüberglitten. Doña Elenas Begleiterinnen widmeten sich nach und nach wieder ihrer eigenen Konversation. Ihr Flüstern war so leise, dass Marguerite leider nichts verstehen konnte.
    „Dann seid Ihr also noch nicht lange verheiratet, Doña Elena?“, fragte Marguerite.
    „Erst seit ein paar Monaten. Mein erster Mann, ein Kapitän zur See, starb vor vielen Jahren, Señorita. Ich liebte ihn sehr, und als er gegangen war, suchte ich Zuflucht im Kloster. Ich hatte vor, dort bis zum Ende meines Lebens zu bleiben.“
    „Bis der Duque Euch aus Eurer Ruhe riss?“, neckte Marguerite sie.
    Doña Elena lachte. „Ihr habt es genau getroffen! Seine Schwester ist Äbtissin des Klosters, müsst Ihr wissen, und wir begegneten einander, als er sie besuchte. Wir verbrachten viele Stunden miteinander und gingen im Garten spazieren. Und bevor er wieder abfuhr, bat er mich, ihn zu heiraten.“
    „Was für eine romantische Geschichte!“
    Doña Elena zwinkerte ihr zu. „Eine ungewöhnliche Geschichte, meint Ihr. Eine alte Dame wie ich – warum sollte ein Mann von solch hohem Rang wie ein Duque sich so eine Gattin aussuchen?“
    „Ganz und gar nicht, Doña Elena. Ihr seid sehr schön.“
    „Ihr beherrscht wirklich die Kunst des Schmeichelns, Señorita Dumas. Ich habe das schon von den Franzosen sagen hören.“
    „Wie Ihr sage ich immer, was ich denke.“
    „Seid Ihr verheiratet?“
    Marguerite schüttelte den Kopf. „Leider nicht.“
    „Als ich das erste Mal verheiratet wurde, war ich fünfzehn. Mein jetziger Gatte wurde auch verheiratet, als er noch sehr jung war, und seine Gattin schenkte ihm viele Kinder, bevor sie starb. Wir erfüllten in unserer Jugend die uns auferlegten Pflichten, wie es unsere Familien von uns erwartet haben. Für unsere Nachkommen ist gesorgt. Jetzt haben wir das Glück, im Alter Freundschaft und Zuneigung zu finden.“
    „Das klingt wirklich wunderbar, Doña Elena. Ich kann nur darum beten, eines Tages auch eine solche Zufriedenheit empfinden zu dürfen.“
    „Ihr müsst doch sicher schon viele Anträge erhalten haben!“ Doña Elena musterte sie so prüfend, dass Marguerite spürte, wie sie errötete. „Ich wundere mich, dass Ihr noch unverheiratet seid.“
    „Meine Pflichten bei Hofe nehmen mich sehr in Anspruch. Und außerdem bin ich auch noch eine Waise und habe niemanden, der sich um so etwas kümmert.“
    „Oh, wie entsetzlich traurig.“ Doña Elena ergriff Marguerites Hand und tätschelte sie tröstend mit ihren molligen, beringten Fingern. „Seid Ihr schon lange allein auf der Welt?“
    „Meine Mutter starb bei meiner Geburt, und mein Vater starb ungefähr fünfzehn Jahre später.“
    „Und Ihr wart das einzige Kind?“
    „Leider.“
    Doña Elena seufzte. „Ich selbst habe nur ein Kind, meinen Sohn Marcos. Er ist der größte Segen meines Lebens, doch ich hätte ihm gerne Brüder und Schwestern geschenkt.“ An einer Kette zog sie ein goldenes Medaillon hervor und öffnete den gravierten Deckel, um Marguerite ein kleines Porträt im Innern zu zeigen.
    Marguerite betrachtete das gemalte Bild eines dunkelhaarigen jungen Mannes. „Er ist gewiss sehr hübsch.“
    „Das ist er. Und bald wird er mich zur Großmutter machen!“
    „Wie höchst erfreulich. Ihr könnt es vermutlich kaum abwarten, nach

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