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Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Dämons (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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sein menschliches Leben verlor. Diesen Fehler bezahlte er mit seiner Seele. Er verlor alles.
    Als sein Dasein als Mensch endete, war er zweiunddreißig Jahre alt. Ein Mann in den besten Jahren, der kurz davor stand, die notwendigen Veränderungen auf dem Anwesen seines Vaters durchzusetzen. Ein Mann voller Wut. Nicht nur weil diese Frau ihn verraten, sondern weil auch Gott sich von ihm abgewendet hatte.
    Nach seinem Tod durchwanderte er das Reich der Hölle, erlitt Qualen in der erbarmungslosen Hitze und ewigen Seelenpein. Es ging ihm so schlecht, dass er begann, zu seiner eigenen Erleichterung andere Seelen zu quälen – ohne dass die Dämonen ihn extra dazu aufforderten. Einmal, während er sein grausames Tun verrichtete, kam der Herrscher der Hölle vorbei und wurde Zeuge von Julians Taten. Er befreite Julian aus der Verdammnis und ernannte ihn zum Türhüter. Man schickte ihn auf die Erde zurück, um dort das Werk Satans voranzutreiben.
    Von nun an konnte er spektakuläre Erfolge feiern. So spektakulär, dass er binnen kürzester Zeit in den Rang eines Dämons aufstieg. Je mehr Seelen er gewann, desto mächtiger wurde er. Nach nur knapp zweihundert Jahren hatte er sich den Rang eines Erzdämons erarbeitet – und zweihundert Jahre waren im Leben eines Dämons ein Nichts. Julian würde nicht aufhören, bis er die höchste Position erreicht hatte – bis er niemandem mehr Rechenschaft schuldig war als Satan persönlich.
    Und nachdem sein menschliches Leben auf so desaströse Weise geendet hatte, schwor er sich, dass ihn nie wieder eine Frau zum Narren halten würde. Bisher war ihm das auch gelungen.
    Und bei dieser Frau, diesem Engel … würde es auch nicht anders sein.

2. KAPITEL
    S verena rannte los. Sie floh aus Julians Büro, über den Flur und zurück in den überfüllten Klub. Sie schob sich durch die Menge und bahnte sich ihren Weg zur VIP-Lounge, wo sie Nick schon nach ihrem Eintreffen im Klub hatte suchen wollen. Diesmal hatte sie keine Schwierigkeiten, ihn zu finden.
    Die Leute riefen seinen Namen. Hunderte von Stimmen feuerten ihn an: „ Nick! Nick! Nick! Nick!“
    Allein seine Größe und sein gutes Aussehen ließen ihn aus jeder Menschenmenge hervorstechen. Und hier im Devil’s Paradise galt ihm gerade die ungeteilte Aufmerksamkeit. Sein Hemd hatte er ausgezogen, und sein braun gebrannter, muskulöser Oberkörper glänzte im Licht der Scheinwerfer. Er tanzte mit zwei Mädchen auf dem Tisch. In dem Gewirr von Armen gelang es ihm dennoch, eine Flasche Bier in der Hand zu halten. Die um ihn herum versammelte Menge sonnte sich im Glanz seiner Berühmtheit.
    Nick warf den Kopf nach hinten und fing an, wie ein Wolf zu heulen. Sein Gebrüll elektrisierte die Menschen.
    Die Jungs heulten zurück, die Mädels kreischten und quietschten. Mit seiner freien Hand wischte sich Nick Spuren des weißen Pulvers von der Nase. Serena erbebte, als sie ihn so sah. Tief in ihrem Innern wusste sie, dass heute Nacht nichts und niemand Nick vor sich selbst retten konnte.
    Und wenn sie selbst noch länger hierblieb, würde Julian sie sich holen. Und dann ließe er ihr keine Wahl. Also tat sie das Einzige, was sie noch tun konnte: Sie floh.
    Als sie sich in Richtung Ausgang drängelte, stellte sich ihr ein Mann in den Weg. Sein Atem roch nach Whisky und raubte ihr fast die Luft. „Hey Süße. Gut siehst du aus.“
    Sie versuchte, links an ihm vorbeizukommen. Dabei ergoss sich ein kalter Schwall Bier auf ihren Arm und ihr Kleid. Erschrocken schob sie sich weiter.
    „Pass doch auf!“, rief ihr jemand hinterher.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben legte sie keinen Wert auf Höflichkeit. Sie wollte nur noch raus aus diesem Höllenloch. Sie schob sich weiter Richtung Ausgang, Richtung Freiheit. Wie ein Lichtpunkt in der Dunkelheit tanzte sie zur Tür. Sie öffnete die Tür und wollte rasch den Türsteher passieren. Als ihr Blick ihn streifte, kam ihr sofort ein Wort in den Sinn: Türhüter. Wie Schutzengel gab es auch Dämonen in menschlicher Gestalt, die als sogenannte Türhüter auf der Erde unterwegs waren. Doch im Gegensatz zu den Engeln bedeuteten sie immer Ärger.
    Und dieser versperrte ihr prompt den Weg und fragte grinsend: „Wohin so eilig, Schätzchen?“
    Sie schob sich wortlos an ihm vorbei und rannte davon.
    Julian griff sich eine Flasche Champagner und zwei Champagnerflöten und machte sich auf den Weg in die VIP-Lounge zu Nick.
    Hollywoods neuester Skandalpromi war noch da – sehr gut. Und er machte sich selbst

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