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Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Dämons (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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sagen können. Er starrte an die Decke, immer noch ganz erregt und weit mehr als nur körperlich frustriert. Er wollte sie. Nein, er brauchte sie, und nicht nur für seinen Körper. Er brauchte sie für sein Seelenheil. Falls er überhaupt noch eine Seele besaß.
    Kurz schoss ihm durch den Kopf, dass er einen Schlüssel für ihr Zimmer hatte und ihn nur zu benutzen brauchte. Früher hätte er das ohne langes Nachdenken auch getan. Er hätte sich einfach Zugang zu ihrem Zimmer verschafft und ihren Willen gebrochen.
    Und jetzt? Was hielt ihn auf?
    Absolut nichts. Er stand auf und ging ins Wohnzimmer. Stellte sich vor ihre Zimmertür und horchte. Nichts außer Stille. Eine ganze Weile schwebte seine Hand mit der Key Card über dem Türknauf.
    Er brauchte sie nur durchzuziehen, und schon würde sich die Tür öffnen. Ein kurzer Schubs und er wäre am Ziel.
    Das Einzige, was ihn davon abhielt, war sein Versprechen.
    Also marschierte er zurück in sein eigenes Schlafzimmer, machte die Tür zu, löschte das Licht und verfluchte die Gedanken, die durch seinen Kopf wirbelten.
    Er wusste nicht zu sagen, wann oder wo es gewesen war, dass das Spiel, den Engel zu verführen, geendet hatte. Serena war nicht mehr einfach nur die Eroberung oder die Herausforderung, mit der er seine Langeweile stillen konnte.
    Er war gefährlich nah dran, sich in sie zu verlieben.
    Seit wann verlieben Dämonen sich?
    Mit seiner Lust konnte er umgehen. Er konnte sich jederzeit mit einer der zahllosen Frauen befriedigen, die ihm dafür nur allzu gern zur Verfügung standen. Nein, die Lust war nicht das Problem. Viel irritierender war dieses Klopfen in seiner Brust, das seinen ganzen Körper zu vereinnahmen drohte wie ein Virus. Vielleicht war es noch zu früh, um dieses Gefühl Liebe zu nennen. Aber wenn er nicht aufpasste, konnte es sich dazu entwickeln. Liebe war etwas für Vollidioten. Er selbst war in seiner Zeit als Mensch ein verliebter Vollidiot gewesen, bei Luciana, und das war nicht gerade gut ausgegangen. Immerhin war er in den letzten zwei Jahrhunderten ohne Liebe ausgekommen. Im Gegenteil – er hatte es sich sogar zur Aufgabe gemacht, Liebe zu zerstören, wenn er ihr begegnete.
    Die einfachste Option war sicher, den Engel freizugeben, ihn unberührt und unschuldig nach Hause zurückkehren zu lassen. In dem Glauben, es gäbe noch das Gute in der Welt. Doch allein der Gedanke löste körperlichen Schmerz in ihm aus.
    Nein. Er würde sie bis zum Ende der Woche hierbehalten. Doch wenn er nicht vorhatte, sie zu verführen, müsste er die kommenden sechs Tage gegen seine Begierde ankämpfen – und sein Frust von letzter Nacht würde sich ins Unerträgliche steigern. Nein, er war kein Masochist. Dieser überflüssigen Qual wollte er sich nicht aussetzen.
    Also musste er seine gesamte Energie darauf verwenden, sie herumzukriegen. Und ihre Unschuld zu zerstören, die ihn so umtrieb. Sobald es um ihre Unschuld geschehen war, würde er Serena nicht mehr halb so attraktiv finden und nicht Gefahr laufen, sich in sie zu verlieben. Sie sexuell zu unterwerfen würde ihm nicht nur seine Macht als Mann, sondern als Dämon beweisen. Davon war er überzeugt.
    Schließlich musste er auch irgendwann wieder zur Tagesordnung übergehen. Luciana hatte versucht, ihn zu vergiften. Er selbst hatte sich in beträchtliche Gefahr gebracht, indem er Nick rettete. Seine potenzielle Schwäche vor den anderen Dämonen zur Schau zu stellen war nicht hinnehmbar. Er brauchte seine ganze Energie, er durfte sich weder ablenken lassen noch Schwäche zeigen.
    Serena ins Bett zu kriegen war das Risiko wert.
    Doch offensichtlich konnte sie ihren eigenen körperlichen Gelüsten gut widerstehen. Sein kleiner Engel hatte einen eisernen Willen. Heute Abend war es ihm trotzdem gelungen, ihren Körper in einen Zustand der Leidenschaft zu versetzen, der dem seinen gleichkam. Ihre Selbstdisziplin war bewundernswert, aber auch ihr Schutzmechanismus war zu knacken. Er musste sein Ziel, sie zu verführen, nur komplett anders angehen.
    Mit Nötigung hatte er bei ihr nichts erreicht. Wenn er ihr weiterhin drohte, würde sie ihm vermutlich sogar irgendwann ihren Körper hingeben, doch er wollte mehr. Indem er ihr körperliche Lust verschaffte, war die erste Hürde aus dem Weg geräumt. Doch er wollte sie nicht nur körperlich, sondern auch emotional verführen. Das bedeutete, es musste eine ganz perfide Taktik sein.
    Er würde sie glauben machen, dass sie ihn retten konnte. Das war die einzige

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