Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)
Möglichkeit für sie, sich ihm hinzugeben. Alle Engel glaubten an die heilende Kraft der Liebe. Wenn Serena glaubte, mit ihm zu schlafen würde zu seiner Rettung beitragen, würde sie es allein aus diesem Grund tun.
Und dieser Prozess würde sie am Ende zerbrechen lassen. Sobald er mit ihr durch war, war sie ein gefallener Engel und würde wie er Teil der Dämonenwelt sein. Er würde sie abstoßen, sobald sie ihn zu langweilen begann. Aber wie hieß es so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Wenn auch nur ein Hauch von Interesse für sie in ihm übrig bleiben sollte, sobald sie ihren Heiligenschein verloren hatte, machte sie sich bestimmt auch nicht schlecht als seine Gefährtin in der ewigen Verdammnis.
Drei Stockwerke höher lagen Luciana und Corbin in ihrem großartigen Bett. Luciana rekelte sich wollüstig und reckte ihm ihre drallen Brüste entgegen, die noch verschwitzt und feucht waren von ihrem Liebesspiel. „ Così bene, caro“ , sagte sie mit einem lustvollen Seufzen. Sie klang so überzeugend, dass er ihr beinahe glaubte.
„Du hättest es mir sagen müssen, Liebling.“ Corbin schlug einen Plauderton an, während er mit dem Zeigefinger die unsichtbare Linie zwischen ihren Brüsten entlangfuhr. „Es wäre nützlich gewesen, zu wissen, dass du früher mal mit Julian zusammen warst.“
Ihr unschuldiger Bambiblick, den sie aufsetzte, erinnerte ihn an Julians Engel. „Du bist doch nicht etwa eifersüchtig, amore mio ? Das ist Urzeiten her! Ich hatte Julian schon längst vergessen. Er bedeutet mir nichts. Außerdem habe ich doch dich!“ Sie hob den Kopf, um ihn zu küssen. Ihre Zunge drang in seinen Mund ein.
„Offensichtlich hältst du ihn sogar für entbehrlich. Aber du hättest um meine Erlaubnis bitten müssen, ihn vergiften zu dürfen.“
Heute Nacht erkannte er zum ersten Mal, seit sie zusammen waren, wie Luciana wirklich war. Sie war eine Hure und Lügnerin, bereit, für ihren Vorteil alles zu tun. Sie versuchte, ihn zu benutzen, so viel stand fest. Er hätte es wissen müssen. Schon vor drei Monaten, als sie plötzlich verschwunden war, kurz nachdem die Pressemitteilung über Julians neuen Klub erschien. Corbin versuchte, sich zu erinnern. Gab es andere Anzeichen, die er übersehen hatte, weil er sich von den fleischlichen Genüssen hatte blenden lassen und von dem Loblied, das sie für ihn sang? Die ach so Begehrenswerte, die sich verführerisch unter ihm wand und ihm italienische Koseworte ins Ohr flüsterte.
Sie würde lernen müssen, dass Corbin Ranulfson kein Dummkopf war. Doch zuerst musste er Julian vernichten.
Welche Schande! Dabei hatte Julian den Eindruck eines wahren Verbündeten gemacht, mit dem man gut zusammenarbeiten konnte. Ein Mann, dessen Geschmack und Ansichten seinen eigenen ähnelten. Doch in letzter Zeit war Julian ein bisschen größenwahnsinnig geworden. Natürlich gab es jede Menge ehrgeizige junge Dämonen, die Corbin seinen Rang streitig machen und selbst die Führung übernehmen wollten. Aber Julian war anders. Julian machte ihn nervös. Julian war stark. Corbin war seit vielen Hundert Jahren ein Dämon, und in all dieser Zeit hatte er kaum einen Dämon erlebt, der so stark war.
Es wurde Zeit, dass er Julian zurechtstutzte.
„Ich werde dir helfen, Julian zu vernichten“, sagte er zu Luciana. „Es war dumm von ihm, Nick beschützen zu wollen. Und genau das können wir gegen ihn verwenden.“
„Was ist mit der kleinen Schlampe, die uns heute Abend den Spaß verderben wollte? Tesoro , ich möchte, dass du sie aus dem Weg räumst.“
„Keine Sorge, Liebling. Ich kümmere mich um sie.“
Oh ja, er würde sich um sie kümmern – aber wohl nicht auf die Weise, wie Luciana es erwartete. So jung, so verletzlich war dieser kleine blonde Engel, den sich Julian neuerdings als Haustier hielt. Das würde ein großer Spaß. Und vielleicht würde er Serena hinterher sogar behalten … nachdem er Luciana den Türhütern vorgeworfen hatte.
Niemand verärgerte Corbin und kam dann so davon.
Er wurde wieder hart bei dem Gedanken daran, dass er bald zwei Frauen in seiner Gewalt haben würde, die ihn um Gnade anwinselten. Er zog Luciana an sich, küsste sie innig und stellte sich vor, Serena bei sich zu haben. Die Nacht war noch jung. Unzählige Möglichkeiten warteten darauf, erforscht zu werden.
9. KAPITEL
E s dämmerte. Die aufgehende Sonne tauchte die Stadt in gleißendes Licht und ließ sie heller erstrahlen, als es die Neonlichter vermochten. Julian stand in
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