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Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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sich Harding mit der Sea Snake vor fünf Jahren befunden, als Jessica Finnegan und Jack O’Connor an Bord gewesen waren. Allerdings hatte damals nicht er den Befehl gegeben, die Flagge zu streichen, sondern Charles. Er selbst war durch den Verlust seiner Hand außer Gefecht gesetzt gewesen. Aber jetzt war Charles weit weg, und Harding war nicht gewillt, klein beizugeben. Er war im Gegenteil sogar gelinde erstaunt, dass Sullivan dies tatsächlich von ihm annehmen konnte.
    »Wollen Sie es darauf ankommen lassen?«, fragte er ungerührt. »Unsere Breitseiten sind berüchtigt, und Sie befinden sich bei uns an Bord.«
    »Geben Sie die Frau heraus.« Sullivan wurde allmählich ungeduldig. Er blickte unruhig um sich, als ihm der scharfe Geruch von brennenden Lunten in die Nase stieg. Seine Leute griffen nach ihren Waffen, und Hardings Männer zogen ebenfalls Pistolen hervor. Jetzt kam es darauf an, wer die besseren Nerven hatte. Bei einem Kampf, das war jedem auf dem Schiff hier klar, standen ihre Chancen verdammt schlecht. Trotzdem hätte Harding den Teufel getan, Charles’ Mädchen Sullivan auszuliefern.
    »Bains! Gefechtsklar machen, Segel setzen!«
    Seine Leute reagierten fast unmittelbar. Die Stückpforten wurden aufgestoßen, und die Kanonen der Sea Snake feuerten backbord und steuerbord eine donnernde Breitseite ab. Fast unmittelbar darauf stürmten seine Leute heran und machten die Kanonen an Deck gefechtsklar. Zugleich entrollten sich die Segel, die Fregatte fing den Wind ein, der sie einen harten Ruck nach vorn machen ließ. Auf den beiden anderen Schiffen war ein Tumult ausgebrochen, Schmerzensschreie und Befehle hallten über die Decks. Die Sea Snake nahm weiter Fahrt auf. Die Sicht auf die feindlichen Schiffe war durch den Rauch verdeckt, aber jeder wusste, dass eine volle Breitseite aus dieser Entfernung vernichtend war. Und dann feuerten auch die Crews des oberen Decks. Der Kanonendonner war ohrenbetäubend. Der Rauch brannte in Nase und Augen und legte sich wie ein giftiger Schleier auf die Lungen.
    »Stimmt das, was dieser Mann sagt? Charles hat überlebt?«, kreischte jemand in Hardings Ohr, um den Lärm zu übertönen.
    Harding unterdrückte einen Fluch. Harriet Dorley hatte ihm jetzt noch gefehlt. Wer, zum Teufel, hatte die überhaupt aus der Kajüte gelassen?
    Harriet achtete nicht auf Sullivan, der einen Schritt auf sie zumachte, sondern packte Harding am Ärmel, als dieser nicht gleich reagierte, und schüttelte ihn kräftig. Für Sekunden wurden sie von einer Rauchwolke eingehüllt, dann trieb der Wind die Schwaden davon. Das Schiff glitt weiter, an den anderen vorbei. Alle Geschützcrews arbeiteten fieberhaft daran, die Kanonen zu laden. Zu spät. Die anderen waren um Sekunden früher fertig.
    Schon donnerten die Salven los. Harding stieß Harriet zu Boden; die Treffer ließen die Sea Snake erzittern. Sullivan hatte plötzlich seine Pistole in der Hand, ein rascher Schritt brachte ihn in Harriets Nähe, schon griff er nach ihr, aber Harding war schneller. Er trat nach Sullivan, erwischte ihn jedoch nur am Oberschenkel. Dieser stolperte, richtete die Mündung seiner Pistole auf Harriet und feuerte.
    Alles schien unendlich langsam abzulaufen. Harding sah, wie diese dumme Gans dort hockte und glotzte wie ein hypnotisiertes Kaninchen, sah das Mündungsfeuer. Gleichzeitig sprang er los und warf sich vor Harriet. Da, ein Schlag in die Brust. Der Schwung seines Sprungs riss ihn weiter, er fiel auf Harriet und riss sie zu Boden. Sie schrie auf und stieß einen Fluch aus, der einer Dame unwürdig war. Harding kam halb auf Harriet zu liegen, eng umschlungen von zwei weichen Armen, die ihn fest an sich pressten, während sie »O nein, o nein« stammelte.
    Sullivan ging ebenfalls zu Boden. Bains hatte ihn niedergeschlagen. Seine Begleiter wurden überwältigt und gingen ohne viel Federlesens über Bord. Harriet, die sonst dagegen protestiert hätte, war viel zu sehr mit Harding beschäftigt, dessen Uniformjacke sich dunkel färbte.
    Als seine Männer Sullivan ebenfalls über die Reling werfen wollten, wurden sie von Harding daran gehindert, der sich aus Harriets unerwünschter Umarmung befreit hatte. »Nein, den verdammten Kerl brauchen wir noch.«
    Bains packte Sullivan und stieß ihn zu zweien seiner Männer. »Fesseln und dann unter Deck mit ihm.«
    Die Sea Snake ächzte unter weiteren Einschlägen, Holzsplitter und Taustücke regneten auf die Männer an Deck herab, eine der Kugeln hatte den Besanmast

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