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Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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wollte.«
    »Das wissen wir, deshalb ist Harding ja auch fort, um mit Bastard Sullivan gemeinsame Sache zu machen und den Stützpunkt zu finden«, mischte sich Lan Meng ungeduldig ein. Sie deutete auf den Brief in Charles’ Hand. »War ein guter Plan, leider hat er nicht ganz geklappt.«
    »Dass er Harriet mitgenommen hat, ist unverantwortlich«, knurrte Charles.
    »Er hatte sicher keine andere Wahl!«, nahm Lan Meng Harding zu Charles’ Verwunderung heftig in Schutz.
    »Zum Kuckuck mit Harding und seinen verdammten Plänen«, brummte er schließlich. Harding musste schon mehr gewusst oder geahnt haben, als er ihm anvertraut hatte. Warum wollte er das im Alleingang machen?
    »Du bist wirklich stark auf den Kopf gefallen«, schalt ihn die Chinesin. »Er ist ein sehr kluger Mann, dieser Harding. Er hat blitzschnell einen Plan gemacht, als Bastard Sullivan ihm das Geschäft vorgeschlagen hat. Und jetzt glauben alle, du bist tot, und du kannst aus dem Grab steigen und über sie herfallen wie ein Dämon!«, fügte sie mit leuchtenden Augen hinzu. »Und ich helfe dir. Genauso wie Captain Johnson und«, ein dolchscharfer Blick auf Ramirez, »fetter alter Pirat Ramirez.«
    »Ich muss schon sehr bitten, Señorita!«, empörte sich der so Angesprochene.
    »Du schweigst. Du bist alt und träge, sonst wäre es nicht möglich, dass die Piraten auf deiner Nase tanzen!«
    Als Lan Meng und Ramirez zu streiten begannen, wandte sich Johnson ernst an Charles, der über Hardings Brief brütete. Was war Mortimer nur eingefallen, sich derart in Gefahr zu begeben? Und auch noch Harriet hineinzuziehen?
    »Es blieb Captain Harding wirklich nichts anderes übrig, Mr.Daugherty. Dieser Sullivan wollte nicht nur Sie ausschalten, sondern auch Miss Dorley in seine Gewalt bringen. Hätte Captain Harding sie nicht mitgenommen, wäre sie nun auf Sullivans Schiff. Und er musste abreisen, andernfalls hätte man die Sea Snake beschlagnahmt.«
    Daran wollte Charles lieber nicht denken. Harding würde alles tun, um Harriet zu schützen, das wusste er. Allerdings erstaunte ihn, dass auch Lan Meng so felsenfest davon überzeugt war. Üblicherweise war Vertrauen kein Gefühl, das Harding bei anderen Menschen, insbesondere bei Frauen, auslöste.
    Zum Glück war es einem der halbwüchsigen Schiffsjungen der El Capitano , einem sehr gewieften Jamaikaner, gelungen, sich auf die Sea Snake zu schleichen, bevor diese auslief, und dem Zimmermann die Nachricht von Charles’ Rettung zukommen zu lassen. Inzwischen wussten Harding und Harriet gewiss schon längst, dass man ihn lebend aus dem Wasser gefischt hatte.
    »Das wäre alles nicht so weit gekommen«, fiel Ramirez ein, der mehr denn je das Gefühl hatte, sich verteidigen zu müssen, »gäbe es nicht das Gerücht, El Capitano wäre tot. Natürlich sind jetzt einige versucht, seinen Platz einzunehmen. Die schönen Tage der Piraterie«, setzte er mit einem wehmütigen Lächeln hinzu, »sind vorbei, aber Ihr Vater hat es vielen vorgemacht, wie es auch heute noch funktionieren kann, Charles. Obwohl es ein Fehler von Ihnen war, sich aus dem Sklavenhandel zurückzuziehen. Santiago ist zu einem der Zentren für Sklavenhandel geworden, die Besitzer der Zuckerrohrplantagen …«
    »Ich handle nicht mit Menschen. Und ich bin nicht wie mein Vater«, unterbrach Charles ihn grob. Er hatte diesen Satz – in Variationen – schon so oft von sich gegeben, dass er ihn schon fast automatisch überall hinzufügte.
    »Habe keine Angst um Harriet«, tröstete ihn Lan Meng, als sie sein finsteres Gesicht sah. »Harding ist ein guter Mann. Er wird auf Harriet aufpassen, er hat es mir versprochen.« Sie lächelte fast schüchtern. »Harriet ist für mich mehr als nur eine Freundin. Sie ist für mich wie eine Schwester. Nein«, fügte sie nach kurzem Nachdenken hinzu, »wie eine ganze Familie.«
    Charles’ Kehle wurde eng, als Lan Mengs und seine Blicke sich trafen. Familie, das war Harriet auch für ihn, auch wenn ihm bisher nicht klar gewesen war, wie sehr.
    »Harriet ist in guten Händen bei Harding«, sagte die kleine Chinesin sanft. »Sullivan ist keine Gefahr, dafür wird Harding sorgen. Alles wird gut.«
    »Ich wünschte, ich hätte Ihr Vertrauen in die Zukunft, Lan Meng«, brummte Charles.
    Die Chinesin beugte sich herüber und tätschelte ihm mit einem liebenswürdigen Lächeln den Arm. »Wir sind Freunde. Du sagst jetzt Lany zu mir. Ich …« Sie verstummte und sah auf ihre Hände, dann hob sie abrupt den Kopf. »Vor

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