Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
vermisst es«, stellte Christopher fest.
    Finley schien genau zu wissen, wovon er sprach. »Manchmal, ja.«
    »Ihr könntet einfach weggehen.«
    Finley schüttelte den Kopf. »Alexandra hat einen Kalender voller Gesellschaften. Die Ladys lieben es, wie Ihr bald selbst feststellen werdet.«
    Honoria konnte so viele Gesellschaften geben, wie sie wollte, tagsüber. Nachts jedoch … »Und Ihr, Henderson?«, erkundigte sich Christopher. »Warum durchkämmt Ihr nicht mit Eurem Captain die Küsten von Barbados?«
    Henderson trank geziert einen Schluck Bier und wischte sich dann die Finger an einem Taschentuch ab. »Ich musste meinen Schneider aufsuchen.«
    »Ihr würdet ein Verhör durch die Admiralität riskieren, nur um Euren Schneider zu besuchen?«
    Henderson schien von dieser Frage tatsächlich überrascht zu sein. »Seine Firma in der Bond Street schneidert bereits seit Generationen für die Hendersons. Es gibt auf der ganzen Welt keinen besseren Anzugschneider.«
    Finley warf Christopher einen Blick zu, der »Fragt bloß nicht!« besagte, und trank sein Bier.
    Christopher schüttelte den Kopf. Wie hatte eine so offenkundige Landratte nur jemals auf die Idee kommen können, zur See zu fahren? Er wusste, dass Finley als Junge von zu Hause weggelaufen war und sich sehr gut an dieses Leben angepasst hatte. Christopher selbst war als Pirat geboren und erzogen worden. Er konnte bereits Seemannsknoten knüpfen und in der Takelage herumklettern, als er laufen lernte.
    Christophers Vater war ein kleiner Pirat gewesen, ein Franzose, der zwischen Barbados und Carolina sein Unwesen getrieben hatte. Seine Mutter war die Tochter des Captains eines englischen Handelsschiffes gewesen, das zu den Westindischen Inseln unterwegs war. Andere Piraten hatten das Schiff überfallen, den Captain und fast die ganze Mannschaft ermordet und Christophers Mutter und die wenigen Überlebenden in einem Langboot hilflos auf See ausgesetzt.
    Christophers Vater hatte die Dahintreibenden an Bord genommen. Mr. Raine hatte Gefallen an der jungen Engländerin gefunden, sie in seine Kajüte geschleppt und dort sehr wahrscheinlich vergewaltigt. Auf seine Art hatte er sie geliebt und sie bei sich behalten. Christopher hatte keine Ahnung, ob sie jemals offiziell geheiratet hatten, aber seine Mutter hatte sich immer so verhalten, als wäre sie die rechtmäßige Frau seines Vaters.
    Außerdem hatte sie versucht, Christopher zu einem gläubigen Anglikaner zu erziehen, mit recht mäßigem Erfolg. Sein Vater tat, als fürchte er Gott, aber in Wahrheit fürchtete er sich vor nichts und niemandem. Als Christopher zehn Jahre alt war, hatten andere Piraten ihr Schiff gekapert und ihnen ihre Ladung geraubt. Christophers Vater hatte geplant, die Ladung zu verkaufen, um Geld für den Winter zu haben.
    Der tapfere und unkluge Mr. Raine hatte dem anderen Piratenkapitän genau erzählt, wohin er sich die Ladung stecken konnte. Das hatte ihm eine Kugel eingebracht. Danach hatte der Mann Anstalten gemacht, seine Mutter zu vergewaltigen. Christopher hatte sich eine der Pistolen des Captains geschnappt und ihm damit in den Kopf geschossen.
    Die anderen Piraten hatten sich gefreut, dass sie ihren Captain los waren, und hatten kurzerhand einen neuen gewählt. Der verlangte von Christophers Mutter, mit ihm zu kommen, und sie hatte gehorcht. Ein paar Monate später war sie entkommen, als sie in Carolina geankert hatten. Ohne Christopher. Er hatte sie nie wiedergesehen.
    Bei den Piraten, die das Schiff seines Vaters verbrannt hatten, fand er ein neues Zuhause. Sein Vater und seine Mannschaft waren kleine Fische gewesen, diese Männer jedoch waren harte und schlaue Kerle. Er hatte sie bewundert. Sie hatten Christopher gelehrt, wie man ein Schiff verfolgt, wie man herausfindet, ob es beladen oder leer ist, wie man den Wert einer Ladung am besten einschätzt und sie am gewinnbringendsten verkauft. Mit vierzehn Jahren war Christopher genauso ein Pirat wie sie und so brutal, wie es nur ein Jugendlicher sein kann.
    Jetzt war er zwanzig Jahre älter, und andere Dinge waren wichtig.
    Er schloss seine Finger um das Bierglas. »Habt Ihr etwas herausgefunden?«, erkundigte er sich bei Finley.
    Dieser nickte und sah ihn ruhig an. »Alexandra hatte recht, wie ich es mir gedacht habe. Ein Lord Switton, ein Earl, lebt in Surrey, in der Nähe von Epsom. Ich kenne ihn nicht persönlich, aber Henderson hat von ihm gehört.«
    Das erklärte Hendersons Anwesenheit. »Wo finde ich ihn?«, wollte

Weitere Kostenlose Bücher