Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)
lauerte, bis sie nah genug war, damit er sie anspringen konnte.
»Ich habe meine Einkäufe genossen«, sagte sie schließlich. »Ich konnte jedoch nicht alles finden, was ich brauche. Ich muss noch einmal nach London, bevor wir Segel setzen.«
»Morgen fahren wir nach Surrey.«
Sie sah ihn überrascht an. »Warum?«
»Um mit einem Earl zu reden, der vielleicht weiß, wo sich meine Schwester aufhält. Ich brauche meine Frau, damit ich respektabel aussehe.«
Sie hob ihre schwarzen Brauen. »Du wirst niemals ehrbar aussehen, Christopher Raine. Schon gar nicht für einen Earl.«
»Henderson wird mir helfen.« Er hielt inne. »Sag, warum ist Henderson tatsächlich in London?«
Sie hob ihre Brauen noch höher bei dieser unerwarteten Frage. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Er wollte wohl mehr Anzüge bestellen, denke ich. Warum unterhalten wir uns über Mr. Henderson?«
»Weil du mit mir über deinen Einkaufsbummel reden willst. Aber das interessiert mich nicht. Kauf, was dir gefällt.«
Sie hatte sich auf einen Wutanfall vorbereitet, hatte ihn aus irgendeinem Grund ersehnt. Sie runzelte frustriert die Stirn, versuchte aber, sich zu sammeln. »Nun, es freut mich, dass du es billigst.«
Sein Blick fiel auf die nachgemachte ägyptische Statue in der Ecke. Es war das hässlichste Ding, das er je gesehen hatte. Die billige Bronze war bereits grün angelaufen, und das Gesicht der Figur war schief. Der Künstler hatte offenbar noch nie eine echte ägyptische Arbeit gesehen, und dieses Ding hatte gewiss auch nie den Sand von Ägypten berührt. Sie war einfach grauenvoll.
Christopher trat an dem Stuhl vorbei, hob die Statue hoch und trug sie zu dem offenen Fenster.
»Was machst du da?«, rief Honoria.
»Ich werfe sie über Bord.«
Er stützte das Ding auf dem Fensterbrett ab und kippte es dann hinaus. Ein leises Platschen sagte ihm, dass der Fluss es verschluckt hatte.
Honoria starrte ihn mit offenem Mund an, schien aber nicht wirklich bestürzt zu sein. Sie hatte natürlich gewusst, dass dieses verdammte Monstrum grauenvoll war, und es nur gekauft, um herauszufinden, wie er darauf reagieren würde. Irgendwann würde jemand die Statue ausgraben und sie vermutlich an denselben Laden verkaufen, der sie feilgeboten hatte.
Dann nahm er ein Kissen vom Bett.
»Nicht die Kissen!«, rief sie. »Die brauche ich!«
Er hielt es einen Moment fest, gerade außerhalb der Reichweite ihrer Finger. Dann schüttelte er es langsam auf und ließ es wieder auf das Bett fallen. »Komm her, Honoria.«
Sie ließ ihre Hände sinken und sah ihn argwöhnisch an. »Warum?«
Christopher schloss das Fenster und schob den Riegel vor. »Du hast deinen Versuch gehabt, mir zu zeigen, was für eine schreckliche Ehefrau du bist und dass ich dich wegschicken müsse. Jetzt bin ich dran, dich davon zu überzeugen, dass du bleiben solltest.«
Ihr Blick glitt unruhig durch den Raum. »Ich muss noch auspacken.«
»Das kannst du morgen tun. Jetzt ist es Zeit für das Bett.«
Plötzlich fiel ihr kühner Trotz von ihr ab, und ihre Augen verdunkelten sich. Sie öffnete unwillkürlich die Lippen, und ihr feuchtes rotes Schimmern verriet ihr Verlangen.
Seine Lenden zogen sich zusammen. Seine Leidenschaft war zweimal unterbrochen worden, einmal von Diana Ardmore und ihrer Pistole und einmal von Honorias Freunden, als sie in das Schlafgemach stürmten, in dem sie gerade lagen. Diesmal, dafür sorgte St. Cyr auf seinen Befehl hin, würde es keine Störungen geben.
»Dreh dich um«, sagte er.
Die Ader in ihrem Hals pulsierte. »Warum?«
»Willst du jeden Befehl in Frage stellen, den ich gebe?«
»Sehr wahrscheinlich ja.«
Er kniff die Augen zusammen. »Einiges wirst du nicht hinterfragen. Wenn wir auf See sind und ich einen Befehl gebe oder dir bedeute zu verschwinden, dann tust du es. Es könnte dein Leben oder das eines anderen auf dem Spiel stehen, wenn du nicht gehorchst.«
Ihre Augen flammten kurz auf. »Das weiß ich. Ich war schon einmal auf See.«
»Aber du hast noch nie Befehle von deinem Ehemann entgegengenommen. Einige Frauen lieben es zu widersprechen, selbst im unpassendsten Moment.«
»Einige Ehemänner haben diesen Widerspruch auch verdient.«
»Nicht, wenn ich als Captain spreche.«
Sie sah sich übertrieben sorgfältig in dem Raum um. »Ich sehe hier keine unmittelbare Gefahr. Und ich sehe schon gar keinen Grund, dir den Rücken zuzuwenden, nur weil du es befiehlst.«
»Nicht?«
»Nein.« Sie kniff die Augen zusammen. »Tue
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