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Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Hüfte streckte sich unter der Bewegung, als wäre er selbst rastlos.
    Das Atmen fiel ihr schwer. Er hatte sie schon immer besiegt, weil er einen Körper hatte, der ihr die Sinne raubte. Gott machte die Menschen, hatte eine von Honorias Gouvernanten ihr einmal erzählt. Er schuf sie nach seinem Ebenbild, also war daran nichts Beschämendes. Man konnte einen Körper betrachten und sich daran erfreuen.
    Sie hatte sich immer ein wenig über diese Gouvernante gewundert, aber sie musste zugeben, dass Gott bei Christopher Raine ausgezeichnete Arbeit geleistet hatte. Sein Rücken verjüngte sich von den breiten Schultern zu seiner schmalen Taille und den Hüften; sein Gesäß war glatt und muskulös und etwas blasser als der Rest seines gebräunten Körpers. Sie hatte ihn seit seiner Rückkehr noch nicht ohne sein Hemd gesehen, aber sie erinnerte sich an seinen glatten, kräftigen Rücken.
    Er sah sie über die Schulter hinweg an und zog die grauen Augen zusammen. Sein dicker Zopf hatte sich bei ihrem Kampf ein wenig gelöst. »Also?«
    Blutstropfen waren an der Stelle herausgetreten, an der der dickste Splitter seine Hose durchstochen hatte und in seine Haut eingedrungen war. Ein kurzer Stich des Bedauerns durchzuckte sie.
    »Er ist ziemlich groß«, sagte sie.
    »Ich würde mich geschmeichelt fühlen, wenn ich nicht wüsste, dass du den Splitter meinst.«
    »Bedauerlicherweise gibt es da mehr als einen.« Sie trat näher und legte sanft ihre Hand auf seinen Rücken. Sie fühlte die Wärme seiner Haut unter dem Stoff. Sie erinnerte sich daran, wie sie den Löwen auf seiner Hüfte geküsst hatte, höchst lüstern, doch jetzt war sie plötzlich scheu. Sie war mittlerweile jemand anderes, und er auch.
    Christopher beobachtete sie alles andere als geduldig. »Du musst sie herausziehen. Ich komme nicht dran.«
    »Ich weiß.«
    Sie strich über seine Hüfte und glitt zu dem ersten Splitter. Sie packte ihn und zog.
    »Au!«
    »Ich kann nichts sehen.« Sie stand auf, nahm die Laterne von ihrem Haken am Deckbalken, stellte sie auf den Abtritt und richtete ihren Strahl auf Christophers Hüfte. Dann setzte sie sich wieder aufs Bett und nahm den Splitter zwischen ihre Finger.
    »Zieh ihn mit einem Mal heraus«, befahl er gepresst. »Wühl nicht herum.«
    »Das mache ich, wenn du endlich stillhältst.«
    Er wandte den Kopf ab und spannte die Muskeln an. »Also gut, ich bin … Au!«
    Honoria hielt den längsten Schiefer hoch, sah ihn triumphierend an und schleuderte ihn aus dem offenen Fenster. »Nur noch drei.«
    »Zum Teufel!«
    Honoria wurde nun mutiger und legte ihre Hand auf sein Kreuz, das sein Hemd entblößte. »Christopher«, sagte sie, während sie den nächsten Splitter herauszog. »In den Heftchen über dich stand, dass du angeschossen worden bist.«
    »Und?«
    »Das muss doch mehr Schmerzen bereitet haben als ein bisschen Holz.«
    »Das ist nicht dasselbe.«
    Sie hielt inne. »Wieso nicht?«
    Er veränderte seine Haltung, sei es, um sich bequemer hinzustellen, oder weil er nicht antworten mochte. »Wenn du angeschossen wirst, hast du solche Schmerzen, dass du entweder ohnmächtig wirst oder jemand dir Opium in den Rachen schiebt. Das hier aber … ich spüre alles.«
    »Du bist wirklich amüsant, Christopher Raine.« Sie widmete sich dem nächsten Splitter.
    »Das klang beinahe liebevoll.« Seine Stimme war nicht mehr ganz so scharf. »Sag mir, warum du dich in mich verliebt hast, damals, vor all den Jahren, als du diese Artikel in den Magazinen gelesen hast und mich kennenlernen wolltest.« Er verzog das Gesicht. »Das wird mich von diesen schrecklichen Schmerzen ablenken.«
    Sie verstummte und konzentrierte sich auf ihre Aufgabe. »Ich nehme an, weil du anders warst als alle, mit denen ich Umgang pflegte. Die meisten Gentlemen aus Charleston kannte ich schon mein Leben lang. Sie gingen zur Universität und arbeiteten dann in den Unternehmen ihrer Väter, suchten Frauen, mit denen sie eine Familie gründen konnten. Sie sagten die richtigen Dinge, kannten die richtigen Leute und heirateten in die richtigen Familien ein.«
    »Und langweilten dich zu Tode.«
    Sie dachte darüber nach. »Ich habe versucht, das zu verhindern. Ich wusste ja, dass ich einen von ihnen heiraten würde, es war nur die Frage, wen.« Sie seufzte. »Bedauerlicherweise besitzt die Familie Ardmore einen Hang zum Abenteuer. Mein Bruder konnte diese Neigung ausleben, indem er die Ozeane befuhr und gegen Piraten kämpfte, aber ich musste zu Hause

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