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Die seidene Madonna - Roman

Die seidene Madonna - Roman

Titel: Die seidene Madonna - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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zu scherzen, die sich ein wenig beruhigt zu haben schien.
    Und dann war es auf einmal ganz still. Das Unwetter zog anscheinend weiter, der Wind hatte sich gelegt, und es hörte sogar auf zu regnen. Nur die Verwüstung, die es hinterlassen hatte, blieb: der gewaltige umgestürzte Baum, der die Straße versperrte, Hunderte von heruntergefallenen Ästen, die überall herumlagen,
und Bäche, die mitten auf der Straße liefen wie ein Fluss, der über die Ufer getreten war.
    »Es wird Nacht, Juan. Und wie es aussieht eine besonders finstere und ungemütliche. Wenn noch ein stärkeres Unwetter aufziehen sollte, sind wir in meiner Kutsche nicht sicher. Wir können hier auf keinen Fall schlafen. Was sollen wir nur tun? Weit und breit ist kein Gasthaus, nicht einmal ein Bauernhof zu sehen.«
    »Macht Euch keine Sorgen, Dame Alix. Bestimmt finden wir bald ein Haus, wo wir unterschlüpfen können.«
    Sorgenvoll schüttelte Alix den Kopf.
    »Es war sehr unvernünftig von mir, heute Morgen gleich wieder aufzubrechen. Wir hätten wegen des schlechten Wetters noch einen Tag in Chartres bleiben sollen.«
    »Ach was, um diese Jahreszeit kann es ständig Unwetter geben. Das weiß man nie im Voraus.«
    »Und mein Wagen ist auch viel zu unsicher. Jacquou hatte schon recht - anstatt das weiße Fohlen zu kaufen, das Pierrot auf dem Markt entdeckt hat, hätten wir uns lieber nach einer stabileren Kutsche umsehen sollen.«
    Drückende Stille lastete auf der ganzen Landschaft und machte Alix Angst.
    »Was sollen wir nur tun?«, jammerte sie leise.
    »Fürchtet Euch nicht, wenn wir nicht weiter können, bleiben wir eben hier. So tragisch ist das auch wieder nicht, und die Nacht ist bald vorüber. Wir haben zu essen und zu trinken, außerdem warme Decken. Wenn Ihr wollt, bleibe ich die ganze Nacht wach und passe auf, damit Ihr ruhig schlafen könnt.«
    Juan spannte die Pferde wieder an. Am Wegesrand waren unheimliche Silhouetten zu sehen. Kein einziger Stern leuchtete am Himmel, und keine Fackel von einem Reisenden zeigte ihnen den Weg.

    Nachdem Juan eine gute Viertelstunde gebraucht hatte, um die Pferde zu beruhigen, sah Alix, wie er sich zu ihr umdrehte und in den Himmel deutete.
    »Seht nur, Dame Alix, der Mond kommt heraus.«
    »Er schenkt aber leider nur sehr wenig Licht, Juan«, antwortete Alix, nachdem sie aus dem Fenster gesehen hatte.
    »Immerhin ist es jetzt hell genug, um einen Weg auszumachen, der mir befahrbar zu sein scheint. Dreht Euch einmal um.«
    Und tatsächlich sah sie auf der linken Seite im Mondlicht einen kleinen Weg, der sich durch die Felder schlängelte. Um ihn zu erreichen, musste Alix allerdings erst aussteigen und Juan helfen, die Kutsche umzudrehen, weil sie nicht wenden konnten. Die Pferde bäumten sich auf und bekamen es wieder mit der Angst zu tun. Als sie den Wagen endlich in der richtigen Richtung hatten, waren Alix und Juan wieder tropfnass, diesmal aber vom Schweiß, nicht vom Regen. Der schmale Pfad war wohl ein Verbindungsweg, der wie durch ein Wunder von dem Unwetter verschont geblieben war.
    »Seht nur, Dame Alix, da hinten ist ein Bauernhaus.«
    Einen Moment schien es, als hätte jemand eine Fackel angezündet. Wenn überhaupt hatte man sie gleich wieder gelöscht; jedenfalls war außer dem fahlen Mondlicht alles stockdunkel.
    Keuchend und erschöpft, bis auf die Haut durchnässt, wie zerschlagen und mit schmerzendem Rücken - die Kutsche auf dem schlammigen Weg umzudrehen, ohne mögliche Gräben zu erkennen, in die der Wagen jeden Augenblick stürzen konnte, war ein großer Kraftakt gewesen - führten sie Pferde und Wagen auf dem schmalen Pfad.
    Der schwache flackernde Lichtschein von vorhin war nicht mehr zu sehen. Sie mussten den Wagen an Böschungen entlang
drücken, und immer wieder streiften sie dorniges Brombeergestrüpp. Trotzdem kamen die Pferde gut vorwärts.
    »Ich glaube, wir sollten unser Gespann hier stehen lassen, Juan«, flüsterte Alix. »Vielleicht ist es besser, wenn wir uns nicht gleich zeigen. Gehen wir erst einmal so weiter.«
    Langsam stapften sie auf dem schlammigen Weg voran und versuchten die Umrisse des Bauernhofs zu erkunden, der langsam aus der Dunkelheit vor ihnen auftauchte.
     
    »Hallo!«, rief Juan. »Ist da jemand?«
    Er klopfte an das hölzerne Hoftor, aber danach wurde es nur noch stiller. Alix kam ebenfalls näher und versuchte, durch ein Fenster zu schauen. Wieder zeigte sich der Lichtschein und flackerte wie ein Glühwürmchen durch die Nacht.
    »Ist da

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