Die Seraphim
trauriger Blick aufhellte. Sie wollte nicht, dass er ging.
„ Du kannst die Corvette behalten, bis Rafael wieder auf dem Damm ist.“
„ Aber es ist sein Auto.“
„ Die meisten Autos gehören mir oder Magnus.“
„ Oh.“
„ Die Corvette ist auf mich angemeldet. Außerdem steht sie dir.“
Sie lächelte und wippte mit den Füßen hin und her.
Er öffnete die Tür und trat hinaus auf den Flur.
„ Also dann, sehen wir uns morgen.“
„ Ja danke für den Besuch.“
„ Danke dass du mich überhaupt rein gelassen hast.“
„ Du kannst mich ja als Wiedergutmachung auch einmal mit deinem A8 fahren lassen.“, schlug sie mit einem spitzbübischen Grinsen vor.
Er schüttelte lachend den Kopf und fuhr ihr erneut sanft über die Wange.
„Habe noch ein wenig Geduld, der A8 hat einige Sonderausstattungen und mehr PS als die kleine Corvette.“
„ Wow, wie viel denn?“
„ Das verrate ich dir lieber nicht, sonst liegst du mir nur noch in den Ohren.“
Sie streckte ihm spaßend die Zunge heraus.
„ Schlaf gut Seline, wir sehen uns morgen und öffne bitte niemandem die Tür.“
„ Werde ich nicht, gute Nacht Darius.“
Einen kurzen Moment schauten sich beide noch an, dann schritt er mit geschmeidigen Bewegungen davon.
Sie schloss schnell die Tür und seufzte gequält.
*****
Magnus seufzte und blickte Seline tadelnd an. „Bitte, vertraue mir doch einfach.“
Sie schüttelte den Kopf und beäugte die 6 kleinen Dolche in ihren Händen.
„ So etwas kann nicht funktionieren Magnus. Ich bin kein Vampir!“
Er rollte mit den Augen und trat näher an sie heran. Seline trug ein Ärmelloses Shirt und eine eng anliegende Trainingshose. Sie war müde, erschöpft und langsam richtig sauer, was man deutlich an ihren funkelnden Augen erkennen konnte.
„ Willst du es nicht nochmal versuchen?“, meinte Magnus mit säuselnder Stimme, um sie zu ermutigen.
„ Nein. Ich habe genug für heute. 2 Messer ok, ja das kriege ich hin. 4 ist ziemlich schwierig aber 6? 6 Dolche mit zwei sterblichen Händen und mit denen soll ich die drei Puppen treffen? Das ist doch lächerlich Magnus. Das ist... unmöglich!“, fauchte sie und war kurz davor, die Dolche auf den Boden zu knallen.
„ Ach, die Seraphim und ihre aufbrausende Art.“
Er gab es auf. Während sie ihn wütend an funkelte konnte er nur den Kopf schütteln.
Seline hingegen konzentrierte sich voll und ganz mit ihrer Wut auf Magnus. Dieser Vampir vergaß, dass sie menschlich war und nicht über diese Fähigkeiten verfügte. Das dachte sie jedenfalls.
Plötzlich legten sich zwei warme Hände um die ihren und sie zuckte zusammen. Doch noch ehe sie dem Unbekannten einen Tritt verpassen konnte, erklang die ihr doch vertraute Stimme direkt hinter ihrem Ohr.
„ Unmöglichkeit gibt es nicht, Seline.“
Darius beugte sich nach vorne, sodass er ihr in die Augen blicken konnte.
„ Unmöglichkeit existiert nicht, das ist ein den Menschen anerzogener Glaube.“
„ Was meinst du damit?“
„ Ihr werdet vollkommen geboren mit allen Stärken, die man sich nur vorstellen kann. Und dann wird euch anerzogen, dass ihr schwach seit und ihr an das Unmögliche glauben sollt.“
„ Von was redest du da? Warum sollte man so etwas tun?“
„ Um euch zu kontrollieren.“
Er lächelte und der Daumen seiner rechten Hand strich über ihren Handrücken. Sie fixierte seinen Daumen und fühlte eine wohlige Wärme aufsteigen.
„ Für deinen Verstand war es unmöglich, dass es Vampire gibt und obwohl du es in deinem Innersten wusstest, hast du deinem Verstand geglaubt. Nun musstest du feststellen, dass das eine Lüge war. Dass das Unmögliche möglich ist.“
Sie starrte in seine leuchtend grünen Augen und lies sich komplett von seinem Blick fangen.
„ Was ist in deiner Hinsicht unmöglicher? Dass es unsterbliche, Blut trinkende Wesen wie uns gibt oder dass du diese 6 Messer in die drei Puppen rammen kannst?“
„ Du meinst...“ begann sie leise und ihre Stimme erstarb. Viel zu sehr war sie von seinen Augen fasziniert.
„ Wenn für dich bereits das Unmögliche möglich geworden ist Seline, dann schaffst du diese Puppen mit Leichtigkeit. Sobald du es glaubst.“, hauchte er ihr ins Ohr und verschwand langsam aus ihrem Blickwinkel.
Dafür stellte er sich dichter an ihren Rücken heran und nahm die 6 Dolche in ihrer Hand.
Er positionierte sie wurfbereit zwischen ihren zarten Fingern.
„ Sehe einfach die 6 Messer vor dir, wie sie in den Puppen stecken.
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