Die Seraphim
deiner Karriereleiter und deinem Ruf gut tun würde.“
Er wand ihr den Rücken zu und schritt zu der kleinen Bar, die sich gegenüber des Kamins befand. Dort öffnete er den Kühlschrank, beförderte Eis hervor und verteilte es in zwei Gläsern. Dann goss er von einem der edel aussehenden Flaschen Whisky in die Gläser.
„ Setz dich doch.“
„ Nein. Ich bin wütend auf dich Magnus. Wie kannst du es wagen einfach so meinen Chef zu bestechen dass er mich freistellt? Ich habe ein Leben, einen Job!“
„ Den hast du ja weiterhin.“
„ Du...“
„ Es ist notwendig, dass du die nächste Zeit zur freien Verfügung hast. Die Prophezeiung wird sich bald erfüllen, du musst lernen deine erwachende Seraphim zu beherrschen. Das geht nicht, wenn du nachts dieses Leben lebst und tagsüber das einer normalen Business Frau!“
„ Oh doch und wie das geht!“
„ Achja? Hast du nicht heute morgen erst darüber nachgedacht, wie du das alles schaffen sollst?“
„ Woher weißt du das?“, zischte sie fordernd.
„ Wir haben alle unsere Geheimnisse.“
Sie hätte ihm am liebsten den Whisky ins Gesicht geschüttet, so wütend war sie auf ihn.
Und wäre es nicht schon schlimm genug, kam nun auch noch Darius herein und blickte beide fragend an.
„Was ist hier los? Eurer Energiepegel lässt das ganze Haus erschüttern!“
„ Nicht du auch noch!“, fauchte sie und stampfte wütend mit einem Fuß auf.
„Ich habe es so satt, dass ihr euch einfach so in mein Leben einmischt. Ihr taucht auf, erzählt mir etwas wofür euch andere in eine Psychatrie einweisen würden und dann belügt ihr auch noch meinen Chef und nehmt mir meinen Job!“
„ Was?“
Darius verstand nur Bahnhof. Seline funkelte Magnus wieder wütend an. Natürlich, er hatte Darius nicht eingeweiht. Wohl möglich hätte dieser etwas dagegen gehabt, hat er ihren Drang nach Eigenständigkeit doch nur allzu gut zu spüren bekommen.
„Was hast du getan Magnus?“
Dieser schwieg mit eisiger Miene und leerte stattdessen sein Glas in einem Zug.
„ Er hat meinem Chef einen „Auftrag“ gegeben, der beinhaltet dass ich ein Jahr lang seine persönliche Finanzberaterin bin. Dass ich nicht lache!“
„ Jetzt gehst du zu weit Magnus.“, wand Darius leicht säuerlich ein. Die Energie in der Bibliothek stieg noch mehr an, als Magnus mit der Faust auf den schweren Tisch schlug.
„ Genug! Ich habe das getan was ich für richtig halte, damit Seline ihrer Aufgabe nachgehen kann! Euch scheint noch nicht bewusst geworden zu sein, was hier auf dem Spiel steht! Wird das Tor nicht rechtzeitig geöffnet, haben wir eine weitere Chance vertan, die Seraphim in unsere Welt zurück zu holen und damit die Schlacht gegen die Taroks zu gewinnen! Was passiert, wenn diese die Oberhand gewinnen, muss ich euch doch wirklich nicht sagen!“
Magnus Stimme war langsam lauter geworden, am Schluss schrie er und Seline trat ein Schritt zurück. Sie hätte nicht gedacht, den anderen Magnus einmal kennen zu lernen. Er funkelte sie zornig an und ein Schauer lief ihr über den Rücken.
Doch so leicht gab sie sich nicht geschlagen. Nachdem sie den mentalen Angriff verdaut hatte, trat sie wieder herausfordernd vor und schaute Magnus wütend an.
„ Das gibt dir noch lange nicht das Recht, über mein Leben zu bestimmen!“ fauchte sie.
„ Ich tue das, was nötig ist! Und nur weil du dir deiner Bestimmung noch nicht im vollen bewusst bist, setze ich nicht das Leben der Vampire und der anderen Seraphim auf das Spiel. Du wirst das nächste Jahr freigestellt, bekommst eine herausragende Bezahlung und wirst nach dem Jahr ohne Probleme wieder in deinen herkömmlichen Job zurückkehren können. Bis dahin werden wir das Training fortsetzen und das Tor öffnen. Darüber gibt es nichts mehr zu diskutieren!“
Seline biss sich auf die Lippen. Sie wollte ihm böse Beschimpfungen entgegen schleudern doch sie wusste auch, dass sie gegen ihn keine Chance hatte und dass sie ihn bereits jetzt gefährlich gereizt hatte. Noch ein Schritt weiter und er würde ihr seine dunkle Seite demonstrieren. Trotz all den Höflichkeiten war er immer noch ein mächtiger Meistervampir, der es nicht hin nahm, von jemanden wie Seline beschimpft zu werden.
„ Wie du meinst.“, entgegnete sie kühl und drehte sich um. Ohne Darius anzuschauen, der sie festhalten wollte, schritt sie zur Bibliothek hinaus. Sie musste hier weg, und zwar sofort bevor sie noch etwas unüberlegtes tat.
Seline stieß einen wütenden Seufzer aus
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