Die Seraphim
der Orgasmus wie eine Welle aus tausenden von wärmenden Tropfen über sie hinweg rollte.
„ Meine kleine Seraphim.“, flüsterte Darius lächelnd und senkte wieder seinen Mund auf den ihren.
*****
Sie wusste nicht, wie lange sie schlief. Völlig erschöpft war sie in das weiche Bett gesunken und in einen sehr tiefen, erholsamen Schlaf. Sie spürte ab und zu, dass einer der Meistervampir ins Zimmer kam um nach ihr zu sehen. Sie wusste nicht ob es Darius oder Magnus war oder beide. Sie konnte auch nicht die Augen öffnen, sie wollte nur schlafen.
Als sie schließlich wieder erwachte, wusste sie nicht, wie lange sie geschlafen hatte. Die Uhr zeigte jedenfalls abends 21 Uhr.
Sie räkelte sich genüsslich unter der seidenen Decke und stellte fest, dass ihre Schmerzen nachgelassen hatten. Sie fühlte sich gut erholt und stand mit einem Schwung auf. Nichts drehte sich. Keine Kopfschmerzen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie nahm erst einmal eine lange, warme Dusche in der wundervollen, großen Regendusche. Das Wasser prasselte über ihren Körper und bereitete ihr ein warmes, wohliges Gefühl.
Eine halbe Stunde später trat sie zu dem großen Schrank. Als sie ihn öffnete, lagen sämtliche Klamotten von ihr ordentlich gebügelt und gefaltet darin. Sie hatte nicht mitbekommen, das jemand den Schrank eingeräumt hatte. Herje, wie tief hatte sie geschlafen?
Sie zog sich eines der schwarzen, bequemen, knie langen Kleider über, die sie so mochte. Schlicht und doch fraulich.
Sie suchte ihre Schuhe, fand jedoch keine.
Seline schritt zur Tür und öffnete sie vorsichtig. Langsam steckte sie den Kopf hinaus und blickte zuerst nach rechts, dann nach links. In beiden Richtungen zog sich der große Flur entlang, an dessen Wände alte Bilder hingen. Die meisten stammten von berühmten Malern.
Der Teppich fühlte sich weich an als sie Barfuß zur Treppe schritt.
Der Flur und die Vorhalle waren in gelbes Kerzenlicht getaucht. Überall hingen Kerzenleuchter an der Wand und große, dunkelrote Kerzen brannten und verströmten eine angenehme Wärme. Sie kam sich vor wie in einem Gruselfilm.
Sie überlegte einen Moment, wo sich die Küche befand. Sie hatte es vergessen. Geradeaus befand sich die schwere Haustür, links führte die Vorhalle weiter in einen Raum, recht blockierte eine weitere schwere Tür aus Holz die Sicht in das Zimmer oder den Raum dahinter. Unter der Treppe nach hinten führe der Flur zur Bibliothek, dem Wohnzimmer und einigen anderen Zimmern. Und dem Fahrstuhl und der Treppe zu den Trainingsräumen eine Etage tiefer.
Plötzlich spürte sie die Anwesenheit eines Vampirs und drehte sich zur linken Tür. Dort trat ein großer, gut aussehender Vampir hervor und biss gerade genüsslich in einen Apfel. Seine Bewegung war grazil und geschmeidig wie bei den meisten Vampiren. Er hatte braune, gelockte Haare und blaue Augen. Seine Schultern waren breit und unter seinem schwarzen engen T-Shirt stachen die Bauchmuskeln hervor.
Er bemerkte sie und hielt kurz inne.
„ Hallo.“
Natürlich würde sie in diesem Haus vielen Vampiren begegnen. Es wohnte zwar nur Magnus und Darius hier, doch es herrschte ein Kommen und Gehen ihrer Untertanen oder wie man sie nannte.
„ Hi.“
Er blickte sich irritiert um, dann ruhten seine Augen wieder auf ihr. Er fragte sich sicherlich, woher sie kam und was sie hier zu suchen hatte.
„ Ich bin Seline.“
„ Frederick.“
Nicht gerade einer der gesprächigen Vampire.
Ein weiterer kam aus der Küche und auch er stutzte bei ihrem Anblick. Er war größer als Frederick und glich einem Bodybuilder. Seine Augen leuchteten grau und er strahlte etwas bedrohliches aus. Sie hielt kurz inne als ihr bewusst wurde, dass sie sich noch nie gefragt hatte, ob Vampire eine Seraphim auch angreifen würden. Nach den Erzählungen von Magnus hatte sie es als selbstverständlich angenommen, dass Vampire und Seraphim auf der gleichen Seite standen. Oder dachten sie, sie wäre ein Mensch?
„ Das ist die Seraphim.“, murmelte Frederick voller Achtung.
Der Bodybuilder kam mit leichten Schritten auf sie zu und blickte ihr in die Augen. Sein Blick war neutral und doch wich sie vor seiner Energie zurück, bis sie von der Wand gestoppt wurde.
„ Ich bin Bob.“, meinte er mit tiefer, harter Stimme und hielt erst dicht vor ihr an. Er blickte auf sie hinab und roch an ihren Haaren. Tief zog er ihren Duft ein.
„ Seline.“, brachte sie leise hervor und wäre am liebsten geflüchtet. Doch
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