Die Seraphim
großer Raum, der eher einem Fitnessstudio glich. Einige Vampire trainierten an verschiedenen Geräten, andere kämpften mit Schwertern gegeneinander.
Seline blieb stehen und musste erst mit der geballten Energie Vampire zurecht kommen. Für einen Moment schnürte es ihr die Luft ab bis sie sich an die Energie im Raum gewöhnt hatte. Ihr wurde augenblicklich warm und sie wusste gar nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte.
Dann sah sie Magnus gegen einen jungen Vampir mit dem Schwert kämpfen und ihm dabei immer wieder Befehle zurufen.
„ Halte dein Schwert immer gerade.“
Der junge Vampir griff an, doch Magnus wich ihm so schnell aus dass Seline es kaum sehen konnte.
„ Magnus. Die Seraphim von Darius ist hier.“ rief Bob laut.
Seline blickte ihn verwundert an und spürte dann alle Blicke auf ihr ruhen. Gott sei Dank nur für einen kurzen Moment, dann nahmen die Vampire wieder konzentriert ihr Training auf.
Nur Magnus legte sein Schwert beiseite und kam herbei. Deutlich überragte seine Ausstrahlung die der anderen. Er war wirklich ein sehr sehr mächtiger Vampir und schon aufgrund der Energiewellen verstand sie, warum er ein Meister war.
„ Seline, Liebste. Du bist wieder munter.“
„ Habe ich wirklich so lange geschlafen?“
Er nahm sie an der Schulter und schritt mit ihr ein wenig abseits in eine Ecke des Raumes.
„Ja meine Liebste, Schlaf ist die beste Medizin auch wenn es etwas mühsam war, dir genügend Wasser jeden Tag ein zuflößen.“
„ Davon habe ich nicht mitbekommen.“
„ Nein, du warst wie benommen.“
Sie versuchte sich krampfhaft zu erinnern, konnte es jedoch nicht. Hatte sie denn so tief geschlafen, dass sie Magnus nicht bemerkt hatte?
„ Wie geht es dir?“
„ Ganz gut soweit. Ich bin selbst etwas erstaunt.“
Er lächelte sie an und strich ihr mit einem Finger zart über die Wange.
„Das hört man gerne, Liebste.“
„ Wo ist Darius?“, fragte sie und versuchte beiläufig zu klingen. Doch Magnus konnte sie nichts vormachen. Das wusste sie.
„ Ah, dich dürstet nach ihm, habe ich recht? Ja, ich kann dein Verlangen nach ihm spüren. Von Anfang an und es ist mir eine Freude.“
Sie errötete bei seinen Worten.
„Ich mag ihn.“ wimmelte sie ab und er lachte.
„Natürlich.“
„ Er ist schüchtern, oder?“, fragte sie Magnus plötzlich herausfordernd.
Magnus lachte wieder und strich ihr abermals über die Wange. Sie lies ihn gewähren.
„ Der gefallene Engel, wie ihn viele nennen. Wunderschön und kraftvoll wie ein Engel, würdevoll und stark wie ein König, höflich wie ein Gentleman und ein Herz, so weich und verletzlich.“
Sie schaute Magnus erstaunt an und ein ihre Haut prickelte bei der Beschreibung von Darius.
„ Das beantwortet meine Frage nicht wirklich.“, wand sie langsam ein.
„Meine Liebste Seline, lass dich nicht von seiner Zurückhaltung beirren. Er ist nur unsicher, das ist alles.“
„ Unsicher ob er mich will?“
„ Aber nein, unsicher ob er dir nicht wehtun wird.“
Sie schaute Magnus irritiert an.
„Was meinst du damit? Will er mich etwa beißen?“
Seine Miene war ernster geworden, er flüsterte nun.
„ Nein, meine Liebste, er hat Angst dich zu verlieren wie er einst jemanden verloren hat auf so tragische Weise. Es würde ihm das Herz brechen, wenn so etwas nochmals geschieht.“
„ Mir wird nichts geschehen.“, meinte sie knapp und fasziniert.
Er lächelte und fasste ihr Gesicht mit beiden Händen.
„ Das weiß ich. Das hoffe ich. Du bist die Auserwählte.“
„ Ich weiß nicht.“
„ Doch, ganz tief in dir weißt du das.“
Sie rang nach Atem und in ihrem Inneren bebte etwas. Er hatte recht. Sie wusste nicht wieso aber sie glaubte ihm. Sie wusste es genauso wie er es wusste.
„Liebste Seraphim. Niemand ist dir so würdig wie er.“
„ Ich weiß nicht ob ich ihm würdig bin.“, stammelte sie, überwältigt von ihren Gefühlen und den tiefgründigen Augen von Magnus.
„Das bist du.“
Er trat einen Schritt zurück und lächelte sie wieder an.
„ Möchtest du zu ihm?“
„ Ähm, ja, gerne.“
„ Er hat sich die ganze Zeit Sorgen um dich gemacht und war oft bei dir im Zimmer. Es wird ihm gefallen dass es dir wieder gut geht.“
„ Ja.“
„ Den Flur ganz nach hinten links.“
Sie nickte und trat benommen aus dem Trainingsraum. Als sie die Tür schloss blieb sie einen Moment stehen um sich zu sammeln. Bei Magnus hatte sie immer das Gefühl, dass er ihr direkt in die Seele schaute.
Sie schüttelte
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