Die Seraphim
schritt zur Tür. Darius packte ihn am Arm und funkelte ihn böse an.
„ Haben diese Taroks ihr noch ganz andere Sachen angetan? Ich muss es wissen Magnus!“
„ Johanna wollte darüber nichts sagen. Das ist alles was ich weiß.“
Beide schwiegen kurze Zeit, dann verschwand Magnus.
Darius seufzte und setzte sich vorsichtig auf das Bett neben Seline. Er strich ihr mit einer Hand sanft über die Wange und betrachtete sie. Nie wieder würde er sie aus den Augen lassen.
*****
Sie öffnete langsam die Augen. Das Zimmer war dunkel bis auf einige Kerzen, die auf dem Nachtisch und der Kommode gegenüber brannten. Sie kannte dieses Zimmer nicht und einen Moment wusste sie nicht, wieso sie hier lag. Alles schmerzte. Ihre linke Hand war geschient, ihr Rücken brannte bei jeder kleinen Bewegung und ihr Bauch schmerzte unaufhörlich. Sie hatte einen trockenen Mund, doch ihr Versuch, sich aufzurichten, schlug kläglich fehl.
„ Hier Seline, trink das.“, erklang eine leise, ihr vertraute, männliche Stimme. Sie wand den Kopf und sah Darius. Unweigerlich musste sie lächeln. Er hatte sie gerettet, wieder einmal. Und nun stand er in der Dunkelheit des Zimmers und schien zu leuchten. Er trug ein schwarzes Seidenhemd, seine Haare noch nass von einer Dusche und leicht zerzaust. Seine Jeans betonte seine muskulöse Figur. Wow. Ein gefallener Engel mit diesen unglaublich grünen Augen.
„ Der gefallene Engel.“ hauchte sie und lächelte immer noch. Darius hielt inne und musterte sie mit einer Mischung aus Verwunderung und... Entsetzen? Hatte noch nie jemanden diesen schönen Vampir so genannt?
„ Trink das Seline.“, meinte er erneut und flößte ihr etwas warmes und wohltuendes ein. Hühnersuppe. Die warme Flüssigkeit ergoss sich in ihren leicht frierenden Körper und eine wohlige Wärme breitete sich aus.
„ Wie geht es dir?“, fragte er, nachdem sie die ganze Schüssel leer gegessen hatte.
„ Ich weiß nicht. Was ist passiert?“
„ Du hast 6 Taroks getötet, die in deine Wohnung eingedrungen sind.“
Ja, sie erinnerte sich.
Darius beobachtete ihre Reaktion auf seine Information. Er versuchte irgend etwas aus ihrem Gesicht zu lesen. Wonach suchte er? Er sah wütend und verzweifelt aus. Wieso?
„ Werde ich sterben?“
„ Was? Nein, wieso?“
„ Du schaust so verzweifelt.“, erwiderte sie leise.
„ Ich bin beunruhigt, aber du wirst nicht sterben. Magnus und Johanna haben dich wieder zusammengeflickt, deine Wunde am Rücken genäht und sonstige Wunden versorgt.“
„ Das ist gut. Es schmerzt auch nicht mehr so stark. Nur mein Bauch.“
Seine Augen weiteten sich und er wand sich ab. Sie sah wie seine Hand sich zu Fäusten ballte. Er erhob sich und schritt zur gegenüberliegenden Wand.
„ Darius?“
Mit einem wütenden Fluchen rammte er seine Faust gegen die Wand und sie spürte eine enorme Energiewelle über sich hinweg rollen. Die Energie in dem Raum war plötzlich von Rage und Wut erfüllt.
„Diese Bastarde! Ich bringe sie alle um!“, schrie er.
Seline kuschelte sich in die Kissen, zu schwach um irgend etwas gegen seinen Ausbruch zu tun. Sie fragte sich nur, wieso er so außer sich war.
Dann dämmerte es ihr. Ihr Bauch. Sie war voller Blut gewesen, das Blut hatte sich zwischen ihren Beinen gesammelt gehabt. Darius dachte vielleicht....
„ Darius.“
„ Seline bitte, niemand wollte mir das sagen.“, begann er und schritt auf und ab vor ihrem Bett.
„ Haben diese Taroks...... haben Sie dich... oh Gott!“ Er ballte wieder die Hände zu Fäusten.
„ Seline bitte sag mir ob sie dich....“ Er konnte es nicht aussprechen und doch war er fest davon überzeugt, dass die Taroks sie vergewaltigt hatten. Dass sie deshalb zwischen ihren Beinen soviel Blut hatte.
„ Darius.“
Er schritt immer noch auf und ab, ein Vampir völlig in Rage, Wut und Rachegelüsten. Sie spürte seine Energie und es schien ihr fast die Luft zu nehmen. Wild gestikulierend und fluchend schritt er unaufhörlich auf und ab, er hörte ihren schwachen Ruf überhaupt nicht. Dabei hatte sie ihm doch gar nicht zugestimmt.
Um ihn zu beruhigen konnte sie nur eines tun. Es ihm zeigen.
„ Darius, sieh mich an.“, bat sie und erhob sich unter großer Mühe soweit, dass sie auf dem Bett in aufrechter Position kniete. Sie war nackt unter der Seidendecke, doch das war ihr egal. In so zu sehen machte sie traurig und hilflos. Sie wollte nicht, dass er einen Fehler beging, nur aus falschen Deutungen.
„Ich hätte früher da
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