Die Seraphim
deinen Fokus auf dem Feuerball. Versuche ihn zu spüren. Vielleicht sogar zu vergrößern.“
Sie starrte noch immer auf den Ball und genoss die angenehme Wärme zwischen ihren Händen. Doch den Fokus zu halten war nicht so einfach. Langsam aber sicher schweiften ihre Gedanken immer mehr ab.
„ Ich kann mich nicht mehr lange konzentrieren.“, gestand sie und versuchte krampfhaft wieder die Aufmerksamkeit auf ihr Inneres zu lenken.
„ Lass ihn langsam verschwinden.“, befahl Magnus und sie gehorchte. Sie stellte sich vor, wie sie die Wärme von dem Feuerball langsam wieder abzog und in ihren Körper aufnahm.
Zunächst passierte gar nichts. Dann schrumpfte der Feuerball bis er schließlich nicht mehr zu sehen war.
Sie atmete tief durch und blickte Magnus fragend an.
„ Woher wusstest du, dass ich das kann?“
„ Du bist eine Seraphim. Jede Seraphim kann das.“, entgegnete er knapp und erhob sich grazil. Er schien sehr zufrieden zu sein. Seline hingegen machte das soeben Erlebte fast schon Angst.
„ Werde ich diese Fähigkeit auch für das Kämpfen einsetzen können?“
Magnus lächelte sie ruhig an.
„ Natürlich. Mit Übung wirst du diese Feuerbälle auch lenken können. Um damit z.B. deine Feinde zu treffen.“
„ Wird das denn bald nötig sein? Du hast das Trainingspensum von mir erhöht und Darius wirkte vergangenen Abend sehr beunruhigt nach einem Gespräch mit dir.“
Sie schaute Magnus herausfordernd an und verschränkte die Arme vor der Brust. Magnus hatte ihr den Rücken zugedreht und schwieg. Er griff nach einem der Wurfsterne, die auf dem Tisch ordentlich aufgereiht lagen. Seline fröstelte und sie rieb sich schnell über die Arme. Im Trainingsraum war nie geheizt. Normalerweise war das bei einem anstrengenden Training auch nicht nötig. Doch jetzt nach der Konzentrationsübung war ihr plötzlich kalt.
„ Nun?“, hakte sie ungeduldig nach.
Magnus drehte sich langsam zu ihr herum, den Wurfstern in den Händen. Er betrachtete die Symbole, die auf dem Wurfstern zu sehen waren, sobald die tödlichen Messr ausgefahren waren.
„ Seline, ich will ehrlich zu dir sein. Du weißt, dass deine Aufgabe darin besteht, das Tor zu öffnen. Die Seraphim in dir wird jeden Tag nun stärker, das hat diese Übung heute wieder bewiesen. Es kann sein, dass schon bald der Zeitpunkt ist, das Tor zu öffnen.“
„ Sofern wir es irgendwann finden.“ entgegnete sie.
„ Wir haben es gefunden.“
Sie schaute ihn verblüfft an. Wieso hatte ihr das niemand gesagt?
„ Wie?“
„ Die Späher haben es bei einem Kontrollgang gefunden.“
„ Das ist doch hervorragend. Vielleicht sollte ich es mir jetzt schon anschauen. Wer weiß ob ich mich an die Kombination erinnere sobald ich davor stehe.“, entgegnete sie nun wieder voller Eifer. Das Tor zu der anderen Dimension. Wow. Am liebsten wäre sie sofort los um es zu sehen. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie so ein Tor aussehen würde. Wie das von Stargate? Oder war es sogar unsichtbar? Sie hatte keine Ahnung.
„ Lass es mich sehen.“
Magnus hob den Kopf und blickte sie an. Er wirkte besorgt. Das beunruhigte sie.
„ Wo ist der Haken?“, fragte sie sofort.
„ Die Taroks haben das Tor ebenfalls gefunden. Sie sammeln sich davor. Wir können noch nicht abschätzen, wie viele es sein werden.“
„ Aber wie haben sie das Tor gefunden?“
„ Nun, das ist eine weitere Frage, die es zu beantworten gilt.“, entgegnete Magnus.
Daraufhin schwiegen beide. Magnus reichte ihr den Wurfstern, den sie in ihrer Hand wiegte. Fast liebevoll strich sich über die tödlichen messer mit den schönen, eingravierten Symbolen. Sie hätte niemals gedacht, dass sich eine Waffe so gut anfühlen könnte. Es strahlte eine gewisse Ruhe und Sicherheit aus, den Wurfstern in den Händen zu halten.
„ Lass uns noch ein wenig mit den Wurfsternen üben.“
„ Es wird eine große Schlacht geben, so wie Darius es befürchtet hat, richtig?“
Magnus strich ihr über die Wange und lächelte.
„ Vermutlich. Aber wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um dich zu schützen. Die Taroks mögen viele sein, aber sie verstehen nichts von echter Kampfstrategie. Außerdem habe ich bereits einige Meistervampire der umliegenden Städte kontaktiert und um Hilfe gebeten.“
„ Es gibt noch mehr von euch?“
Er lachte herzhaft.
„ Aber natürlich tut es das. Wir sind sehr viele Meistervampire, jeder hat sein „Revier“ dass der andere respektiert.“
„ Das ist ja wirklich
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