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Die Shakespeare-Morde

Die Shakespeare-Morde

Titel: Die Shakespeare-Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lee Carrell
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eigentlich los ist.«
    »Er hat etwas gefunden.«
    »Die Goldmine«,
     flüsterte Mrs Jiménez. »Meine Urgroßmutter hat
     immer geglaubt, dass er eine gefunden hat.«
    »Es gibt keine Goldmine«,
     sagte Mr Jiménez scharf. Er sah von seiner Frau zu mir. »Nicht
     da oben. Gold, ja. Aber nicht genug, dass sich der Abbau lohnt. Zwei oder
     drei große Mannschaften waren oben, die den alten Geschichten
     geglaubt haben, und haben es ausprobiert. Doch die haben ihr Geld mit
     weniger glänzendem Metall gemacht.«
    Der Goldabbau war eine zerstörerische
     Angelegenheit. Dynamit und Tunnel, riesige Stollen, die in den Berg
     gegraben wurden. Bitte, betete ich, ohne zu wissen zu wem, bitte, lass
     nicht zu, dass sie alles zerstört haben. Laut sagte ich: »Keine
     Mine, auch wenn er vielleicht so getan hat.«
    Ich hielt die Brosche an der
     Kette hoch und öffnete das Medaillon. In möglichst kurzen Worten
     erzählte ich ihnen die Geschichte von Pater William Shelton, der 1626
     in die Wildnis Neuspaniens geschickt worden war, wo er mit einer Kompanie
     spanischer Soldaten irgendwo südwestlich von Santa Fe verschwand.
    Mr Jiménez rieb sich
     das Kinn. »Zu Pferd ist Santa Fe ziemlich weit von hier. Erst recht,
     wenn man bedenkt, dass das Land dazwischen den Weißen ziemlich
     unbekannt war und voll von Indianern, die allen Grund hatten, die Spanier
     zu hassen.«
    »Jem Granville hat die
     Spuren von Sheltons Truppe gefunden«, sagte ich. »Er hat an
     der Stelle einen Claim abgesteckt.«
    Mrs Jiménez warf ihrem
     Mann einen Blick zu, dann wandte sie sich an mich. »Wir haben vier
     seiner Claims hier auf unserem Land. Meine Urgroßmutter hat ein
     …«, sie zupfte an ihrem Küchenhandtuch, »…
     eine Pension drüben in Tombstone geführt. Granville hat sich bei
     ihr eingemietet. Er war ein Prospektor, aber er war anders als die
     anderen. Eben ein Engländer, hat meine Mutter immer gesagt, als würde das ›algún
     lust« erklären - einen gewissen Glanz, der um ihn war. Dann lächelte
     Mama. Ich habe mir Granville immer mit einer Art Heiligenschein
     vorgestellt. Später habe ich erfahren, dass meine Urgroßmutter
     aus Frankreich kam. Ich schätze, sie hat andere Europäer als
     verwandte, zivilisierte Seelen angesehen, die wie sie unter den rohen
     Amerikanern gestrandet waren.«
    Sie strich das Handtuch
     glatt.
    »Großmutter hat
     immer gesagt, ihr Engländer hätte eine Goldmine gefunden.
     Irgendwann ist er in die Hügel geritten - in die Hügel hier -
     und nie zurückgekommen. Das ist lange her, damals während der
     Apachenkriege. War nichts Ungewöhnliches, dass jemand einfach nicht
     zurückkam. Nach seinem Verschwinden erbte meine Urgroßmutter
     seine Sachen. Hauptsächlich Bücher und ein paar Claims. Später,
     als die Indianer weg waren, hat sie geheiratet und ist hier raus auf die
     Ranch ihres Mannes gezogen. So ist die Bibel bei uns gelandet.«
    »Bitte - ich will sie
     mir nur ansehen.« In der Dunkelheit vor dem Morgengrauen schien die
     ganze Welt enger zusammenzurücken. Ich sprach leiser. »Ich
     glaube, er hat in der Bibel eine Botschaft versteckt, die den Ort angibt,
     wo er Sheltons Trupp gefunden hat.«
    »Warum?«, fragte
     Mr Jiménez.
    »Weil Shelton etwas
     dabeihatte«, sagte Matthew. »Eine andere Art von Gold.«
    Die Jiménez’
     sahen ihn verständnislos an.
    »Ein Buch«, erklärte
     ich. »Ein verschollenes Stück von Shakespeare.«
    Einen Moment lang sagte
     keiner ein Wort. Dann sprach Matthew. »Wenn wir recht haben - wenn
     wir das Stück auf Ihrem Grund und Boden finden -, kann es ein Vermögen
     für Sie bedeuten. Ich weiß nicht, wie viel es wert ist. Aber
     bestimmt ein paar Millionen.«          
    Mr Jiménez schnaubte.
     »Für ein Buch?«
    »Für ein
     Manuskript«, wollte ich erklären, doch dann beließ ich es
     dabei. »Ja, für ein Buch. Aber sein Wert macht es auch gefährlich.
     Irgendjemand da draußen ist bereit, dafür zu töten. Letzte
     Nacht wurde Athenaide ermordet.«
    Mrs Jiménez
     bekreuzigte sich. Neben ihr griff Mr Jiménez an seinen Pistolengürtel,
     und beim Anblick seiner Waffe bekam ich Gänsehaut. »Heute
     Morgen haben Sie etwas anderes gesagt.«
    »Ich weiß. Es tut
     mir leid.«
    »Kennen Sie den Mörder?«
    »Er heißt Ben
     Pearl. Ich glaube nicht, dass er weiß, wo wir sind, aber beschwören
     kann ich es nicht.«
    »Das gefällt mir
     nicht, Nola«, sagte Mr Jiménez. »Genauso gut können
     die beiden hier Señora

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