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Die Sherbrooke Braut

Titel: Die Sherbrooke Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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der wunderschönen Melissande, habe ich recht, Hollis? Ist es das, was du in deiner herrlich zurückhaltenden Art sagen möchtest?«
    Melissande hatte sofort diesen flotten jungen Mann mit seinem hinreißenden Aussehen und seinen forschen Reden von der Frühstückszimmertür aus entdeckt. Sie räusperte sich und trällerte: »Hallo, ich bin Lady Melissande. Wer sind Sie?«
    Ryder drehte sich der unbekannten Stimme zu und blickte die Frau, die vor ihm stand, an. Zu Melissandes größter Verwunderung war dieser Gentleman nicht wie die anderen männlichen Spezies aus ihrer Bekanntschaft von ihrem Anblick fasziniert. Er fiel ihr nicht metaphorisch vor die Füße, um unbeweglich wie ein toter Hund dazuliegen. Sie wußte, daß ihr Anblick ausreichte, um selbst die mattesten Gentlemen hinwegzureißen. Was um Himmels willen war geschehen? War ihr Haar nicht perfekt? War ihre Figur nicht vollkommen, und wirkte die Lavendelfarbe ihres seidenen Morgenrocks nicht mehr als prächtig zum Kontrast ihrer weißen Haut? Sah er vielleicht schlecht?
    Natürlich war alles in Ordnung mit ihr. Nichts war jemals fehlerhaft. Dennoch stand er einfach nur da und hielt den Kopf schief. Zu ihrer Verwunderung konnte Melissande keine beginnenden Zeichen von Betörung an ihm sehen; keine plötzliche Blässe oder Erstarrung, kein Zeichen seelenvoller Verehrung in seinen lieblichen blauen Augen bemerken. Ach, vielleicht war er nur sprachlos. Er lächelte höflich und sagte mit einer trägen, glatten Stimme wie warmer Honig: »Ich bin Ryder Sherbrooke, Douglas’ Bruder. Wo ist die neue Gräfin? Und was machen Sie hier?«
    »Sie ist in meiner Begleitung, Ryder.«
    »Hallo, Tony.« Ryder grinste seinen Cousin an, der hinter seiner Frau aus dem Frühstückszimmer aufgetaucht war. Ryder trat vor und faßte seine Hand. »Ich freue mich, daß du immer noch am Leben bist - oder steht das nicht mehr zur Debatte? Will dir Douglas immer noch an die Kehle, oder konntest du ihn überzeugen, daß er besser dran ist mit der guten Tat, die du für ihn getan hast?«
    »Hör zu, Ryder, ich...«
    »Nein, Cousin, Hollis hat mir keine Geheimnisse anvertraut. Ich bin nur gekommen, um mir selbst ein Bild zu machen. Es ist verdammt gut, dich gesund und munter vorzufinden, Tony.«
    »Ich bin Melissande.«
    »Ja, ich weiß. Sehr erfreut.«
    Ryder wandte sich wieder an seinen Cousin. »Ist das eine geschwollene Lippe, die ich da sehe, Tony? An deinem Kinn, ist das vielleicht ein Bluterguß? Also hast du dich mit Douglas recht lebhaft auseinandergesetzt? Ich bin überzeugt, du hast gut verteilt und gut eingesteckt.«
    »Ich bin Tonys Frau.«
    »Ja, ich weiß. Freut mich.«
    Und zu Tony: »Nun, hast du?«
    »Was denn?«
    »Douglas in sein schönes Gesicht geschlagen?«
    »Ich habe einige gute Schläge eingesteckt, aber damit nicht genug, seine Frau griff mich auch noch an.«
    »Ich bin Melissande, und ich griff Douglas an.«
    Ryder wußte genau, daß dieses herrliche Geschöpf eingeschnappt war. Es amüsierte ihn. Offensichtlich war Tony ein Atlas unter den Männern, er mußte einer sein, um dieses herrliche Paket an Eitelkeit, das seine Frau war, zu zähmen. Wenn er das nicht schaffte, würde er wünschen, die Welt auf seinen Schultern zu tragen. Doch das war nicht sein Problem. Gott sei
    Dank. »Komm, Tony. Ich möchte alle Details hören. Ist Douglas da?«
    »Nein, ich glaube, er und Alex sind ausgeritten.«
    »Alex?«
    »Alexandra.«
    »Ich bin Melissande. Ich bin Alexandras Schwester.«
    »Ich weiß. Freut mich, Madam. Komm, Tony.«
    Melissande blieb zurück in der Eingangshalle. Sie starrte fassungslos hinter ihrem Mann und diesem unaufmerksamen Tölpel von blindem Cousin hinterher. Hollis räusperte sich zaghaft: »Benötigen Mylady noch etwas?«
    »Nein«, erwiderte Melissande geistesabwesend, noch immer betroffen von diesem Schock. »Ich muß nach oben gehen und sehen, was verkehrt ist.«
    Hollis lächelte ihr spöttisch nach und wußte, daß ihr Spiegel sich bald an ihrem Bild und ihrer Verwirrung erfreuen würde.
    Fünf Minuten später war ihm das Lächeln vergangen. Seine Lordschaft betrat mit seiner Frau die Halle. Beide erweckten den Eindruck, als seien sie durch den Graben geschleift worden. »Mylord! Du meine Güte! Mylady, sind Sie...«
    »Nein, reg dich nicht auf, Hollis.« Douglas wandte sich an Alexandra. »Geht nach oben und säubert Euch.«
    Eine klare und deutliche Entlassung. Obwohl er mit Sicherheit genauso schlimm aussah wie sie, schwieg Alexandra. Sie

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