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Die Sherbrooke Braut

Titel: Die Sherbrooke Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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verkuppeln, während du das kostbare Juwel für dich selbst behältst.«
    Zu Tonys Überraschung erwiderte Melissande darauf: »Alexandra ist meine Schwester, Ma’am. Bitte redet nicht in diesem herablassenden Ton über sie.«
    »Hmmph«, war alles, was die verwitwete Gräfin daraufhin von sich gab.
    »Gut gemacht, Schatz«, murmelte Tony ganz nahe dem wunderhübschen Ohr seiner Frau.
    »Ja«, antwortete Melissande, »dachte ich mir doch, daß es dir gefallen würde.«
    »Langsam fängst du an zu lernen«, sagte er mit gedehnter Stimme. »Vielleicht geht es dir eines Tages in Fleisch und Blut über. Dann mußt du nicht mehr vorher überlegen, was ich von deinem Verhalten denke.«
    Alexandra sprach kein Wort. Sie durchquerte an Douglas’ Seite die Eingangshalle. Unwillkürlich blickte sie aus den Augenwinkeln in jene Ecke, wo Sinjun ihr auf so schändliche Weise ein Bein gestellt hatte und sie in voller Länge auf dem Marmorfußboden gelegen hatte.
    Sie fühlte sich beraubt, ausgesetzt und vollkommen einsam. Sie war besiegt. Es käme einer Wohltat gleich, von all diesen schrecklichen Menschen fortzukommen. Doch jetzt war sie bei Douglas, der einzige Mensch auf der Welt, der sie vernichten konnte.
    Douglas führte sie in die Bibliothek und schloß die Tür hinter sich ab. Dieses Mal überreichte er ihr den Schlüssel. »Um mich vor einem weiteren möglichen Angriff zu schützen«, erklärte er. »Obwohl ich hier keine Möbelstücke sehe, mit denen Sie mich angreifen können. Nicht einmal Sie wären imstande, diesen Ohrensessel zu heben. Was das Kniekissen hier betrifft, lassen Sie sich nicht durch die mangelnde Masse täuschen. Es wiegt mehr als Sie.«
    Sie schüttelte den Kopf, trat eilig von ihm zurück und verschanzte sich hinter einem Sofa, einem dunkelbraunen Ungetüm. So war es ihm recht.
    Er hoffte, sie würde irgend etwas sagen, doch sie schwieg. Er schleuderte den Schlüssel auf den Schreibtisch.
    Tief Luft holend fixierte er sie mit seinem Major-Blick. »Nun gut, Alexandra, endlich ist die Zeit für uns gekommen, einige Dinge zu klären.«
    Sie sah ihn an, ihre Miene verriet nichts von ihren Gedanken oder Gefühlen.
    Er zog die Brauen zusammen. »Sie haben mich zum allgemeinen Gespött gemacht. Darüber bin ich nicht gerade begeistert. Aber, was geschehen ist, ist geschehen. Ich bin bereit zuzugeben, daß ich für einen gewissen Teil verantwortlich bin. Haben Sie irgend etwas dazu zu sagen?«
    »Ihre Familie hat mich lächerlich gemacht. Darüber bin ich nicht gerade begeistert. Was geschehen ist, hätte nicht geschehen dürfen, aber es ist nun einmal geschehen. Weiterhin würde ich hinzufügen, daß Sie den größten Teil dazu beigetragen haben. Das ist es, was ich zu sagen habe.«
    »Sie haben recht, bis zu einem gewissen Punkt. Meine Familie hat falsch gehandelt. In Zukunft werde ich das unterbinden. Nun lassen Sie uns auf Sie und Ihr Benehmen zurückkommen.«
    Sie starrte ihn an, wortlos.
    »An Ihrer Stelle bliebe ich ebenfalls stumm. Eine Entschuldigung klänge verdächtig, da Ihr Benehmen der einer Tollhäuslerin glich, eines gedankenlosen und unbesonnenen Wildfangs, nicht würdig, den Titel einer Gräfin zu tragen.« Douglas kam zu einem abrupten Schluß. Die Schimpftirade war berechtigt, zweifellos, das war sie. Sie würde ihm aber nach den heftigen Kämpfen im Speisezimmer nichts nützen. Nun, in Anbetracht ihrer gegenwärtigen Neigung zu Wutanfällen, könnte sie möglicherweise doch das Sofa auf seinem Kopf plazieren. Er drosselte seine Stimme. »Aber wie ich schon sagte, was geschehen ist, ist geschehen.« Er lächelte sie einschmeichelnd an. »Wir müßten jetzt in die Zukunft blicken.«
    »Welche Zukunft?«
    »Genau darüber möchte ich mich mit Ihnen unterhalten.«
    »Ich sehe keine große Hoffnung für die gemeinsame Zukunft. Ihre Mutter ist verzweifelt, daß Sie mit mir verheiratet sind. Es ist auch nicht zu übersehen, daß sie sich Melissande als Schwiegertochter wünscht. Da aber nun Melissande nicht mehr im Rennen ist, gibt es da noch diese Juliette, die, obwohl an Schönheit nach Melissande kommend, immer noch in Punkto gutes Aussehen ziemlich weit oben rangiert. Was mich betrifft, scheine ich am unteren Ende der Skala zu liegen. Ihre Mutter würde mich nie akzeptieren. Ich bin nicht darauf erpicht, Demütigungen von Ihnen und dann Gemeinheiten von ihr zu ertragen.«
    Darauf antwortete Douglas spontan: »Ich denke, meine Mutter sieht in Melissande keine Gefahr für ihre Autorität. Sie

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