Die Sherbrooke Braut
ihn gewiß nicht zum Zittern bringen. Das war nie zuvor geschehen. Seine Finger gruben sich leicht in ihre Innenschenkel. Er wollte sie streicheln, sie mit seinen Fingerkuppen und seinem Mund liebkosen. Und er wollte ihre Brüste umfassen, seine Hände mit ihren Brüsten füllen. Er wünschte sich, an ihnen zu saugen, seine Wange gegen das samtene Fleisch zu drücken und ihren Herzschlag an seinem Gesicht zu spüren.
Er zog die Luft tief ein. Es war ärger noch als in der Nacht zuvor: die lähmende Lust, dieses nie gekannte Drängen - sie machten aus ihm einen Wilden, einen Mann, den er selbst nicht wiedererkannte, einen Mann, den er vom Verstand her nicht akzeptieren konnte. Das Blut pochte an seinen Schläfen, in seinen Muskeln. Sein Glied spannte sich und pulsierte. Die Begierde nach ihr war übermächtig. Er begann zu beben. Er stöberte vergeblich nach einem Rest von Verstand in seinem Kopf, aber kein Fünkchen war mehr vorhanden.
»Gottverdammich«, rief er und fiel weich auf sie, wobei er mit seinem Körper ihre Beine noch weiter auseinanderdrückte.
»Heb deine Hüften hoch«, murmelte er und stemmte sie mit seinen großen Händen in die Höhe. Er keuchte und stand kurz davor, vor Lust zu vergehen, stand kurz vor seinem Samenerguß und - er konnte es nicht begreifen - drang plötzlich mit einem harten Stoß in sie ein.
Alexandra schrie überrascht.
Douglas erstarrte, nur einen Augenblick lang. Sie fühlte sich heiß und eng an. Er spürte, wie ihr Körper sich ihm anpaßte. Also mußte auch von ihr aus ein Verlangen nach ihm bestanden haben. Kein Widerstand, nur weiche Nachgiebigkeit. Er fühlte jede einzelne Bewegung von ihr. Es war köstlich. Alles, was er je begriffen hatte, löste sich in Nichts auf. Er bäumte sich hoch und drang tiefer und immer tiefer in sie ein. Sie weinte. Die kleinen abgehackten Schluchzer brachten so etwas wie Bewußtsein bei ihm zurück. Er war tief, unendlich tief in ihrem Leib. Doch es genügte ihm nicht. Er wollte seine Zunge in ihren Mund legen, wollte ihre wogenden Brüste fest an seiner Brust fühlen.
»Alexandra.«
Sie öffnete die Augen.
»Bitte, beweg dich nicht. Tue ich dir weh?«
»Nein, nicht eigentlich. Nur weiß ich nicht, was als nächstes passieren wird. Das macht mir angst.«
»Ich verspreche dir, beim nächsten Mal werde ich ganz langsam sein. Das schwöre ich dir, nur dieses Mal nicht. Bitte, beweg dich nicht. Wenn du es tust, verliere ich den Verstand. Begreifst du das?«
Sie sah ihn an und begriff nichts.
»Sag einfach, daß du es tust.«
»Ich verstehe.«
»Gut. Nicht bewegen. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Das habe ich noch nie so intensiv erlebt. Es ist mir unerträglich, doch...« Er fühlte ihre Muskeln sich enger um ihn zusammenziehen. Aufstöhnend spannte er sich und bewegte sich auf und ab. Mit geschlossenen Augen stieß er einen Fluch aus. Er drängte sich tief in sie hinein. Er entzog sich, nur um wieder nach vorne zu schnellen. Seine Hände hielten ihre Hüften umklammert und hoben sie weiter hoch.
Er brüllte, als der Höhepunkt ihn übermannte, brüllte wie ein Wahnsinniger, brüllte, wie niemals zuvor im Leben. Dann lag er in voller Länge auf ihr. Er küßte sie, als wollte er sie verschlingen. Er kostete ihre Tränen und spürte ihre Wärme in seinem Mund. Immer noch bewegte er sich in ihr. Es war unfaßbar. Er konnte es nicht begreifen. Und es hörte nicht auf.
Schließlich kam er etwas zur Ruhe, doch blieb er auf ihr liegen. Schon wieder war es ihm passiert. Wieder hatte er die Beherrschung verloren, wieder hatte er vergessen, wer und was er war. Und ausgerechnet diese Frau hatte ihn in diese mißliche Situation gebracht. Das würde er nicht einfach so hinnehmen. Er runzelte verärgert die Stirn. Sie weinte, sie war bleich, die roten Haare fielen ihr in wildem Durcheinander ins Gesicht.
»Tut mir leid«, sagte er und zog sich aus ihr heraus. »Beim nächsten Mal, das schwöre ich, werde ich langsamer sein. Du wirst dich nicht mehr fürchten müssen. Verzeih mir.«
Er stand da, immer noch keuchend, und blickte auf ihre gespreizten Beine. »Verzeih mir«, wiederholte er, »aber ich kann nicht...«
Abrupt wandte er sich um, sein Morgenmantel öffnete sich. Da hielt ihn eine scharfe und sehr zornige Stimme zurück. »Wenn du jetzt wieder das Weite suchst, Douglas Sherbrooke, dann schwöre ich, verlasse ich Northcliffe Hall und mache mich auf den Weg nach London, um jedem dort zu erzählen, daß du ein mieser Kerl und
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