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Die Sherbrooke Braut

Titel: Die Sherbrooke Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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eingehüllt? Herrje. Entschuldigen Sie vielmals.«
    »Finkle?«
    »Ach, Mylord, verzeihen Sie, ich dachte, Sie wären es, aber dem war nicht so, sie war es, ach herrje!«
    »Schon gut. Verstanden. Gehen Sie und holen Sie Badewasser. Und klopfen Sie beim nächsten Mal an. Ihre Ladyschaft hat sich noch nicht entschieden, welches Bett ihr gehört. Sie hat Probleme mit der Orientierung, verstehen Sie? Ich habe ihr versprochen, Verständnis dafür zu zeigen.«
    Als die Türe sich schloß, blickte Douglas auf die verhüllte Gestalt auf seinem Bett. Jetzt war er an der Reihe zu lachen. Was er auch tat. Sie vergrub sich noch tiefer. Schließlich sagte er lachend: »Du kannst jetzt rauskommen. Finkle ist weg. Weißt du jetzt, wie ich mir vorhin vorgekommen bin?«
    »Das hier ist schlimmer. Männern scheint es gleichgültig zu sein, wer was sieht. Sie besitzen offenbar kein Schamgefühl.«
    »Diese Schlußfolgerung entstammt wohl deiner reichhaltigen Erfahrung, vermute ich mal? Gewöhne dich beizeiten daran, daß ich dich, wo und wann auch immer, anschauen kann. Was den armen Finkle betrifft, dürftest du und er ein Duett anstimmen können. Komm schon, in deinem Zimmer steht das warme Wasser.«
    Sie folgte, die Tagesdecke schleifte hinter ihr her wie ein Brautschleier.
    An der Türschwelle blieb sie wie angewurzelt stehen. »Ich kann mich alleine waschen, Douglas.«
    »Unsinn, ich muß mich um deine Gesundheit kümmern. Ich trage die Verantwortung für deine Verwundung. Ist allerdings nicht die richtige Formulierung für das Durchdringen deines Jungfernhäutchens. Doch ich habe es getan. Ich werde dich pflegen.«
    »Du wirst jetzt gehen. Ich lasse es nicht zu. Es ist mir zu peinlich.«
    Douglas schaute verärgert. »Hast du vergessen, was ich dir vergangene Nacht angetan habe, Madam? Ist dir entfallen, wie du vor Wollust geschrien hast? Glaub mir, ich habe dich sehr wohl angesehen. Jetzt ist es anders, ein wenig nur. Halt also jetzt einfach den Mund.«
    »Nein.« Sie wurde unruhig. »Gestern nacht war es dunkel. Du sagst, das Blut sei normal?«
    Er hörte die Angst aus ihrer Stimme heraus und bemühte sich um einen beschwichtigenden Tonfall. »Ja, ich hätte dich warnen sollen, habe es aber nicht getan.« Bei der Erinnerung, wie durch die Wucht seiner Ekstase alles Behagliche, Wohlbekannte und Bewährte von ihm gewichen war und einem ihm vollkommen unbekanntem, fremdartigem, verhaßtem Gefühl Platz gemacht hatte, verfinsterte sich seine Miene. Innerlich rückte er von ihr und der Szene seiner Niederlage ab.
    »Geh weg, Douglas.«
    Douglas nahm die Schüssel mit dem warmen Wasser und stellte sie auf den Tisch neben dem Bett. Die Waschlappen legte er daneben. Er wandte sich zu ihr. Alexandra wollte die Flucht ergreifen, doch sie stolperte über die Tagesdecke und fiel ihm in die Arme. Er nahm sie hoch und ließ sie aufs Bett plumpsen. Er wickelte sie aus und sagte: »Ich habe es satt, Cäsar und Kleopatra mit dir zu spielen, auch wenn du dich noch so gut aus dem Teppich wickeln läßt. Ich bin es leid, dich dauernd zu ermahnen, du sollst den Mund halten und dich nicht bewegen. Ich will es dir nicht noch einmal sagen.«
    Mit abgewandtem Kopf und zugepreßten Augen lag sie regunglos da, während er ihre Beine spreizte, um das Blut und seine Samenflüssigkeit abzuwaschen.
    Douglas fühlte sich ruhig und beherrscht, auch als seine Finger ihr Fleisch berührten und sie dabei erbebte. Er erinnerte sich, daß er während ihrer Krankheit ebenso ruhig und beherrscht gewesen war. Damals wie jetzt empfand er keine wilde Begierde. Vorbei, Gott sei Dank. Er war wieder der alte. Wenn er sich jetzt vornahm, sie zu besitzen, dann würde er es mit Verstand, mit Logik und nur mit dem nötigen Engagement vollziehen. Kein Außer-sich-sein, keine Raserei. Sie würde ihn nicht mehr bis zu dem Punkt durcheinanderbringen, an dem er völlig außer sich geriet. Mit einem letzten Handgriff trocknete er sie noch einmal ab, dann warf er das Handtuch achtlos fort. Gerade im Begriff, sie aufzufordern, sich zu erheben, fiel sein Blick auf sie herunter. Er fühlte, er konnte die Augen nicht von ihr abwenden. Seine Ruhe war von einem Augenblick zum anderen verflogen. Mit seiner Pflicht war es vorbei und mit seiner Beherrschung auch. Er konnte einfach nicht aufhören, sie anzusehen. Seine Finger bebten alleine durch die Nähe ihres Körpers. Ihr Fleisch war weich, rosig und warm. Er merkte, wie er zu zittern begann. Nein, der Anblick einer nackten Frau würde

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